Mehr Abwechslung und eine neue „Verpackung“!

 

Viele Probleme und Themen lassen sich nicht zwischen Tür und Angel besprechen. Hier braucht es ein gut organisiertes Teamgespräch, das in überschaubarer Zeit Lösungen bietet. Oft beginnen wir eine Teamsitzung strukturiert, geraten dann aber ins Diskutieren, Lamentieren, Klönen – ohne ersichtlichen Grund. Manchmal wollen wir in der ohnehin knappen Zeit für die Teamsitzung einfach alles vorstellen und besprechen. Sowohl die endlose Liste an organisatorischen Infos für das Team als auch die pädagogischen Fragen und Reflexionswünsche zur Kernarbeit der Kita – Mitarbeitenden. Und das kann nicht funktionieren…daher die Anregung, die Teamsitzungen thematisch aufzuteilen. Nur ein Thema an einem Termin. An einem Termin zu Beginn des Monats können Organisatorisches, Termine, Planungen für den Monat besprochen werden. Im nächsten Termin geht es z.B. um die kollegiale Fallberatung , die grundsätzlich nicht nur als „Anhängsel“ einer Teambesprechung stattfinden sollte. Für die kollegiale Fallberatung im Team bedarf es der vollen Aufmerksamkeit & Energie aller Teammitglieder – ein sich Einlassen auf die Fragen zum konkreten Fall. In der nächsten Teamsitzung kann dann die Aufmerksamkeit auf die Reflexion des eigenen pädagogischen Standings gerichtet werden. Pädagogische Basisfragen können hier reflektiert und ggf. überarbeitet werden. So fokussieren wir unsere Aufmerksamkeit und volle Konzentration jeweils auf einen Arbeitsbereich, statt uns mit einer Vielzahl unterschiedlicher Aspekte zu überfrachten. Hier entlastet die Fokussierung auf jeweils ein Thema – dem sich das Team dann mit voller Aufmerksamkeit zuwenden kann.

Warum nicht einfach mal den Rahmen wechseln? Der Wald als Ort einer ungewöhnlichen Teamsitzung!                                   Menschen in Bewegung und in der Natur kommen meist auf ganz andere, kreative Ideen als in geschlossenen Räumen! Verlegen Sie doch einmal Ihre Teamsitzung nach draußen – in den nahegelegenen Wald. Beim sog. Walk & Talk erwachen die kreativen Geister. Das beginnt vielleicht schon mit der Tagesordnung & Einladung zur nächsten Teamsitzung. Vielleicht steht diese auf grünem Papier, zur Rolle gedreht und an einem kleinen Ast hängend…? Diese kreative Zusatzarbeit könnte auch gut von einer Praktikantin/ einem Praktikanten übernommen werden. Sie spazieren zur grünen Oase und beginnen schon den „Team-Spaziergang“ (denn eine „Team-Sitzung“ ist ja es ja nicht!) mit der Vorstellung der Tagesordnung. Das Protokoll übernimmt ein Mitarbeitender, der die Arbeitsergebnisse dann noch im Wald per Sprachnachricht über das Handy diktiert. (Dabei nicht vergessen: TOP – ERGEBNIS – VERANTWORTLICHER FÜR MASSNAHME – ZEITRAUM – ÜBERPRÜFT VON…) Diese Handy – Aufnahme kann später in der Kita vom Handy diktiert verschriftlicht werden und als Protokoll wie gehabt an alle Mitarbeitenden gehen. 

 Lassen Sie am Ende Ihrer Tagesordnung grundsätzlich einen „Überraschungs – TOP“ – hier weiß niemand, außer der Einrichtungsleitung – was kommt – das fördert die Neugier und hält das Interesse an der Sitzung aufrecht. Überlegen Sie sich hier, mit welchen netten Teamaktionen oder Teamspielen während der Teamsitzung Sie ihr Team überraschen können… Vielleicht haben Sie eine anregende Idee für den anstehenden Betriebsausflug? 

Es bleibt Ihrer Phantasie überlassen, welche ungewöhnlichen Orte oder Lokalitäten Sie für die Umsetzung Ihrer Teamsitzung finden: vielleicht ist es ein Spielplatz, ein Restaurant mit einem köstlichen Mahl dazu, eine Feld- und Wiesenwanderung! Alles ist möglich und bringt neuen Schwung in das Team. 

Weitere Erfahrungen aus der „Erfahrungsbörse Kita“ für die Neugestaltung Ihrer Teamsitzungen:

– Zu Beginn der Teamsitzung planen Sie 20 Minuten für kleine Feierlichkeiten zu den Geburtstagen der Mitarbeitenden ein. Das fördert das Wir-Gefühl und zollt viel Wertschätzung gegenüber den Kolleginnen und Kollegen. 

– Zeitfenster für Befindlichkeitsrunden zu unterschiedlichen Themen einplanen: zum Beispiel „Wie fühle ich mich im Zertifizierungsprozess? Was kann ich tun, damit es mir im Zertifizierungsprozess besser geht?“ Oder „Welche Visionen, Aktionen, Projekte, Veranstaltungen, Elternarbeit wünsche ich mir für meine Gruppe?“ 

– Jede Tagesordnung zur Teamsitzung hat ein Motto, zum Beispiel:  „Wer mit Gelassenheit handelt, erreicht, was er erstrebt!“ (arabisches Sprichwort) oder  „Wenn Dir ein Wort auf der Zunge brennt, lass es brennen…!“ (aus Persien) Im Internet finden sich unzählige schöne Ideen dazu! 

– Zeitangaben zu den einzelnen TOPS auf der Tagesordnung sollten nicht fehlen – so fokussiert sich jede/r auf das Wesentliche. Grundsätzlich ist ein Zeitpuffer für die gesamte Teamsitzung einzuplanen, denn Unvorhergesehenes taucht auf jeder Teamsitzung auf! 

– Das Warming – up sollte in wechselnder Verantwortung von den Teammitgliedern übernommen werden. Die Ideen dazu sind vielleicht auch für ein Warming – up auf Elternabenden zu nutzen!

– Jeder übernimmt jede Rolle auf der Teamsitzung! Und die jeweilige Rollenübernahme wird dokumentiert. Name, Rolle, Datum – so macht jeder einmal alles…Mögliche Rollen sind: Moderator/in, Protokollant/in, Zeitwächter/in, Umsetzungsbeauftragte/r der Sitzungsergebnisse. Das entlastet die Kita – Leitung auf mehreren Ebenen: einmal eine gute Struktur überlegt, zieht sich die Leitung aus der aktiven Moderatoren – Rolle zurück – achtet lediglich auf die Einhaltung der zuvor abgesprochenen Gesprächsregeln. Der Gewinn: Alle Mitarbeitenden werden gleichberechtigt mit in die Gestaltung und Durchführung der Teamsitzung eingesetzt. Stillere Mitarbeitende werden dazu eingeladen, mehr aus sich heraus zu kommen, laute Mitarbeitende werden zu mehr Disziplin angeregt. Zudem werden die hier erforderlichen Kompetenzen zeitgleich für die Elternarbeit geschult. 

Fazit: Öfter mal alte Rituale aufbrechen und durch neue Wege ersetzen – das rüttelt auf, weckt die (TEAM-) Geister, die Neugier und die Lust zur aktiven Mitarbeit! Viel Spaß bei der kreativen Neugestaltung Ihrer Teamsitzungen!