„Warum das Rad immer neu erfinden? Profitiere von den Aktivitäten, Projekten und kreativen Aktionen anderer Kitas für die Kinder & Eltern Deiner Kita!“
Osterbazar, Sommerfest, Weihnachtsfeier, Tag der offenen Tür, Kita-Jubiläum, Spenden-Aktionen – warum sich immer wieder den Kopf neu zerbrechen? Andere Kitas haben auch wunderbare Ideen für die besonderen Anlässe im Jahr! Oder auch einfach für den ganz, normalen Kita-Alltag, der neben beruhigenden Routinen auch abwechslungsreiche, lernanregende Aktionen bieten darf.
Was ist im letzten Jahr grandios gelaufen und kann somit begeisterte Nachahmer finden?? Was steht für das nächste Jahr auf Deiner Agenda für Deine Kita? Lasst uns gezielt voneinander profitieren!
Besondere Anlässe in unserem Leben bleiben uns oft tiefer im Gedächtnis als der routinierte Alltag. Und das ist nicht nur bei Erwachsenen so… Kinder sind unbändig neugierig – sie möchten die Welt mit all ihren Sinnen „erfassen“ und „begreifen“ – möchten die Sprache dazu lernen, die Dinge beim Namen zu nennen, brauchen Anregung und Abwechslung, neben all den Routinen, die ihnen auch gleichzeitig die wichtige Sicherheit bieten. Nach der frühen Zeit im Elternhaus ist die Kita der erste Ort, wo Kinder Neues erfahren können, sich ausprobieren können – Fragen stellen und durch das einfache Tun Dinge erfassen können. Und das Ganze gemeinsam mit anderen Kindern. In diesem ersten öffentlichen Raum der Kita können Kinder ihre Fragen stellen nach dem wieso, weshalb und warum. Der Wissensdurst der Kinder kann hier in Kooperation mit den Eltern gestillt werden. Eltern bei diesen Prozessen einzubinden, dafür schaffen unterschiedliche Kita – Aktivitäten Raum und Zeit.
Neben den üblichen Jahreszeitenfesten oder Jubiläen gibt es darüber hinaus noch viele Optionen, um Kindern durch abwechslungsreiche Aktionen, die sich immer wieder aus anderen Perspektiven einem Thema nähern, einen Schlüssel zum Lernerfolg anzubieten.
Schauen wir zunächst auf die Angebote, die den Kita-Alltag ergänzen, bereichern und/oder ein wenig „aufbrechen“ können.
Nachfolgend eine kleine unvollständige, selektiv ausgesuchte und subjektive Auswahl an Kita-Aktionen, die vielleicht auch in Deiner Kita neuen Raum für vielfältige (Lern-) Erfahrungen der Kinder schaffen können – mit und ohne Eltern – je nach dem von Dir ausgesuchten Kontext!
- Eltern – Kinder – Kennen – Lern – Ausflug zu Beginn der Kita-Zeit
- Eltern – Verwöhn – Tag von den Kindern gestaltet, wie Massagen, Hand-Peeling, frisch gepresste Säfte, schöne Musik mit Düften & Aromen, etc.
- Eltern – Märchen – AG: Aufführung von geliebten Kindermärchen für die Kinder – die Kinder basteln zuvor die Requisiten & das Bühnenbild z.B. für ein Karton-Theater
- Experimentiernachmittage zu Themen aus der Physik/ Mathematik
- Diverse Sportangebote in der Turnhalle der Kita
- Vater-Kind-Aktionstage wie z.B. gemeinsames Kochen und Mutter-Kind-Aktionstage wie z.B. gemeinsames Werken (nicht rollenkonform bleiben!)
- Eltern stellen anderen Kita – Eltern Kinderbücher vor – als ihre subjektive Empfehlung!
- Waldzeit mit Waldpicknick
- Frühlings- und Sommeraktion: Kreative Malaktionen im Wald: die Bäume sind Deine Staffelei, das Malen an sich ist das Ziel, nicht das Ergebnis/ nicht das fertige Bild…Vernissage der fertigen Bilder für die Eltern im Wald mit Brennnesseltee, Löwenzahnsalat, Buchecker – Knabbereien, Bärlauch-Pesto – Pasta, etc.
- Kreative Renovierungs- und Putzaktionen der Elternschaft in der Kita
- Kinder laden ihre Eltern zum Stuhlkreis ein und moderieren: „Wer hat den Keks aus der Dose geklaut…!“ hier können die Kinder stolze und selbstbewusste Anleiter der Spielrunden sein und den Eltern zeigen, wie es richtig läuft…
- Eltern einladen, ihre Herkunftsländer vorzustellen mit traditioneller Kleidung, Essen, Musik, Bräuchen, Globus mit Länderkunde, möglich in multikulturellen Kindertagesstätten – ein Land pro Veranstaltung, die Länder wechseln reih um. Parallel dazu erhalten die Kinder zum jeweiligen Land spielerische Wissensvermittlung durch die Fachkräfte
- Großeltern – Aktionen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie zusammen kochen, backen, basteln, werkeln, handarbeiten, Gesellschaftsspiele von früher (kindgerecht!), u.v.m.
- Gesunde und kindgerecht – leckere Ernährung für Kinder – als Projekt!
Vorstellung der Projektergebnisse – in diesem Fall vielleicht ein ausgesprochen köstliches Buffet – für die Eltern: Nachahmen daheim empfohlen!
- Ausflüge zu den Arbeitsorten der Eltern – falls möglich: oft gibt es wirklich seltene Jobs der Eltern, die lohnenswerte Auflugsziele (mit entsprechender Vorbereitung der Kinder) sein können
- Saat- und Pflanzenaktionen mit Erklärungen zur Bedeutung/ Nutzen von Pflanzen & Insekten (Gemüsebeet anlegen, pflegen, ernten & verkochen)
- Spaziergang durchs Quartier mit Fotorallye – oder als Wettbewerb zu einem bestimmten Thema wie Spiegelungen, Spuren, Fundstücke, etc. und anschließender Vernissage der Fotos für die Eltern/ Großeltern/ etc.
- Schnitzeljagd mit Vorschulaufgaben mit den Vorschulkindern – Lernstands – Fazit und Erkenntnis der Erzieher*Innen, wo vielleicht noch nachgearbeitet werden kann
- Schatzsuche im Wald mit Aufgaben zur Pflanzen- und Tierwelt im Wald mit anschließendem Lagerfeuer, Stockbrot backen und Waldbeerentee trinken
- Großelternnachmittage – hier erfreuen sich Groß- und Klein über Lieder-Kreis- und Fingerspiele
- Rallye im Außengelände der Kita mit unterschiedlichen Aufgaben/ Fragen
- Forschernachmittag zu unterschiedlichen Themen mit Forscherpass
- Idee Elternabend: Infos über das Vorschulprogramm der Kita
- Der „Lieblingsmensch“ – Nachmittag: jedes Kind kann seinen Lieblingsmenschen mitbringen – ihm/ ihr die Kita zeigen, seinen/ihren Lieblingsort oder die Lieblingsbeschäftigung zeigen und gemeinsam die Kita erforschen, ausprobieren und vom Kind vorstellen lassen, das kann eine gute Freundin sein, ein Patenonkel, die Oma, die geliebte alte Nachbarin – wer immer auch der Lieblingsmensch des Kindes ist. (Vorteil im Vergleich zum Großelternnachmittag: manche Großeltern wohnen so weit von ihren Enkeln entfernt, das ein Kommen in die Kita unmöglich wird…mit dem Lieblingsmenschen schließt man dieses Problem ein wenig mehr aus, denn Lieblingsmenschen gibt es vielleicht sogar mehr als einen! 😊).
- Das „Chicken-to-go – Projekt“: mehr Infos zu diesem wunderbaren Projekt im Blogbeitrag der Homepage.
Ratespiele: Spaß am Grübeln – das fördert nicht nur die kognitiven Fähigkeiten des Kindes, nebenbei wird auch noch die Sprache gefördert!!!
- „Ich sehe was, was Du nicht siehst…“ – wer kennt das nicht aus eigenen Kindertagen…
- Die Grabbelkiste: hier können Gegenstände zu verschiedenen Themen deponiert werden und die Kinder dürfen durch Fühlen raten, was sie in den Händen halten.
- Kniffelige Wahrnehmungsübungen: mit verbundenen Augen Dinge ertasten, oder aus der Blackbox nehmen und erraten. Besonders spannend, wenn die Kinder die Gegenstände in der Gruppe selbst gebastelt haben (fördert das Erinnerungsvermögen).
- Ratespiele für den Geruchs- und Geschmackssinn
- Scherzfragen: nicht ernst gemeinte Rätsel überraschen die Kinder mit lustigen Antworten und gleichzeitig lernen sie, um die Ecke zu denken!
Projektarbeit: Aktionstage für pädagogisch relevante Themen
Projekte runden die pädagogische Arbeit ab und verbinden Aktivitäten zu einem Oberthema (z.B.: das Kartontheater, hier werden die Puppen, der Karton als Bühnenbild, die Requisiten selbst gebastelt, die Puppen erleichtern das Rollenspiel – im wahrsten Sinne des Wortes, ein Thema wird durch das Puppenspiel aus mehreren Blickwinkeln betrachtet, etc.)
Der größte Gewinn an Projekten ist, dass die Kinder die Möglichkeit haben, eigene Interessen zu vertiefen und voll und ganz in ein Themengebiet einzutauchen.
Von der Projektinitiative, zur Projektplanung über die Absprachen innerhalb des Teams, über die Ziele des Projekts kommt auch das Team wieder gemeinsam mehr ins gemeinschaftliche Tun als Ganzes. Als ganze Kita. Jeder überlegt, welche Fähigkeiten des anderen dazu beitragen, das Projektziel auch zu erreichen.
Vielleicht müssen für das geplante Projekt Ausflugsziele herausgesucht werden oder unterschiedliche Materialien werden benötigt. Hier macht es wieder Sinn, auch die Eltern mit in die Projektplanung mit einzubeziehen, da sie vielleicht spannende Kontakte für das Projekt vermitteln können oder die Kreativität der Eltern ist vielleicht eine große Hilfe bei der Projektumsetzung.
An Themen mangelt es sicher nicht, gern genommene Themen können zum Beispiel Medien, Umwelt – Bewusstsein, Wald, Bach, Wiese, Zirkus, Zoo, Mülltrennung, Energie sparen, Nachhaltigkeit, Berufe, Länder der Welt, Natur, Ernährung, Tiere, etc. sein. Eine Projektwoche zu Naturwissenschaften spielerisch vermittelt ist sicher auch eine schöne Idee. Von kreativ-musischen und sportlichen Projekten einmal ganz abgesehen. Das Ende eines Projektes sollte natürlich immer gebührend gefeiert werden – am sinnvollsten natürlich auch mit der Präsentation der Projekt-Ergebnisse. Mit abwechslungsreichen Aktivitäten, die sich einem bestimmten Thema immer wieder von einer anderen Perspektive aus nähern, kann Wissen spannend und „durstlöschend“ vermittelt werden. Ein solches Lernen ist oft der Schlüssel zum Lernerfolg – für das, was hängen bleiben soll!
Jetzt wird es nochmals ganz konkret – kleine Projekte zur Erinnerung oder zur Nachahmung:
1. Idee: Sprache und Gedächtnis
Natürlich greifen wir in der Kita gern auf Märchen und bekannte Kinderbücher zurück – das ist nichts Ungewöhnliches. Spannender wird es manchmal, wenn man kleine Geschichten aus Büchern vorliest oder auch mal einen Zeitungsartikel – natürlich kindgerechter Art. Ziel ist es hier, das die Kinder nach dem Vorlesen die Geschichte selbst in eigenen Worten wieder erzählen sollen. Das fördert die Konzentration durch aktives Zuhören und gleichzeitig auch den Sprachschatz des Kindes durch das Nacherzählen des Gehörten. Im Verlauf dieses Projekttages können die Kinder dazu ermuntert werden, über eigene Erlebnisse oder Geschichten zu berichten. Aber so, dass die anderen ihre Geschichte auch verstehen können. Dies fördert die Kommunikationsfähigkeit und weckt die Fantasie.
2. Idee: Kleinprojekt gesundes Essen!
Wenn Kinder einen gesunden Obstsalat zubereiten, ist das nicht nur lehrreich, sondern macht auch gleichzeitig Spaß. Erst wird das Obst gewaschen, getrocknet, geschnibbelt, gemischt, vielleicht mit Honig abgeschmeckt und gemeinsam vernascht. Dieses Learning by doing kann mit einem Obstsalat schon mit den Kleinsten starten, später können anspruchsvollere Zutaten/ Beilagen verwendet werden. Ganz nebenbei erlernen die Kinder die Namen der Früchte, lernen zu unterscheiden zwischen süß, bitter, herb, hart, weich, sauer, etc. Dazu wird die Motorik gefördert und das Erlebnis, etwas zusammen zu erreichen- bringt zusätzlich Freude am Tun…das gemeinsame Essen ist dann die Belohnung für diese Mühe. Wird dies ein wiederkehrendes Angebot, können die Früchte natürlich saisonal variieren.
3. Idee: Kleinprojekt Spenden für Kinder, denen es schlechter geht! (Das Spenden-Projekt)
Man startet mit Infos über die Lebensbedingungen anderer Kinder in anderen Ländern (oder auch im eigenen Land!). Kinder können so schnell zum Spenden und Helfen animiert werden. Wenn ich als Erzieherin auf die Not anderer aufmerksam mache, fördere ich damit die soziale Wahrnehmung von Kindern. Hilfsbereitschaft und Empathie können erweckt werden. Arme Kinder in aller Welt freuen sich über Spielzeug – nicht nur zu Weihnachten. Sammelstellen für Gaben und Transporte findet man ganzjährig im Internet – so können wir den Kindern frühzeitig soziale Kompetenzen vermitteln und ein wenig vorleben.
4. Idee: Lieder erraten – hier wird Musikalität getestet und gleichzeitig auch gefördert!
Verfügen die Kinder über ein kleines Repertoire an Kinderliedern, so wird es möglich, mit dem Spiel „Lieder raten“ das Gedächtnis und die Konzentration zu fördern. Die Erzieherin und ein Kind summen zum Beispiel ein Kinderlied vor und die Kinder müssen das Lied erraten und mitsingen. Das Kind, das die Melodie erraten hat, darf das nächste Lied vorsummen!
5. Idee: Minigolf mit Tischtennisball & Kochlöffel
Eine schöne Sommeraktivität – aber auch im Frühjahr und Herbst gut geeignet – auch im Schnee möglich! Also jederzeit eine gute Idee! Auf der Wiese, im Sand oder auch im Schnee schafft ihr eine freie Fläche, in die ihr mehrere Löcher aushöhlt, in die ein Tischtennisball passt. Dazu gibt es eine Handvoll Kochlöffel für die Golf-Spieler. Jeder Mitspieler spielt von einer bestimmten Stelle aus den Tischtennisball durch den Parcours. Wem das mit den wenigsten Schlägen gelingt, ist der Sieger. Hier werden Ausdauer und Geschicklichkeit geschult. Ein ähnliches Spiel funktioniert natürlich auch drinnen mit Murmeln und dem Zeigefinger. Gleichzeitig lernen die Kinder spielerisch dabei, das Verlieren kein Drama ist. 😊
6. Idee: Zahlen und Buchstaben lernen!
Schon in der Kita lernen Kinder das Zählen bis zu einer bestimmten Grenze.
Die zehn Finger eignen sich zur Demonstration bestens. Kinder können spielerisch zum Beispiel die Zahlen aus einem Haufen heraussuchen, zum Beispiel das eigene Alter, das Alter der Geschwister, die Hausnummer daheim, etc. So kann man täglich eine kleine Einheit mit den Zahlen verbringen, in dem man sich immer wieder neue Fragen dazu ausdenkt und so ganz nebenbei den Kindern die Zahlen präsentiert und übt, sich diese auch optisch einzuprägen.
Das gleiche System eignet sich auch für Buchstaben. Der Anfangsbuchstabe von allen Kindern in der Kita-Gruppe wird zuerst allen zu geordnet. Dann folgen die Anfangsbuchstaben vom Tisch, Stuhl, Lampe, Schrank, Puppe, Tasse, Jacke, Schuhe, etc. So ist täglich ein interessantes Training möglich und beschäftigt das Gedächtnis der Kleinen.
7. Idee: Schleife binden ist wie früher auch heute noch eine Kompetenz!
Die Feinmotorik ist bei jedem Kind verschieden. Daher kann man nicht früh genug damit beginnen, das Schleife binden zu trainieren. Vielleicht zuerst damit, ein kleines Päckchen mit einer Schleife zu versehen, später eine Schleife am Halsband des Teddys oder eine Schleife in den Zopf der Puppe…
Erfolg macht stolz und stärkt den Charakter…schließlich den eigenen Schuh zur Verfügung stellen – früher oder später lernt es jedes Kind. Übung macht den Meister.
8. Idee: Blumen ziehen aus Samen
Eine Aktion, die wir selbst schon gerne in der Kita gemacht haben! Dinge wachsen sehen, zuständig sein, Verantwortung übernehmen, beobachten – das Ergebnis genießen und stolz sein! Jedes Kind bekommt einen Blumentopf mit Erde und diverse Samen. Jedes Kind bepflanzt seinen eigenen Topf, es erhält einen Lichtplatz auf der Fensterbank und die Kinder übernehmen die erforderliche Pflege wie das Gießen. Das Keimen der Samen wird aufmerksam beobachtet, so gedeihen vor den Augen der Kinder unterschiedliche Blumen, Kräuter, Kresse oder Petersilie. Später kann man das Kleinprojekt auf ein Hochbeet in der Kita ausweiten und vielleicht sogar Obst und Gemüse dort heranziehen und später ernten und zubereiten. Das Wachstum der Natur ist für alle interessant und besonders lehrreich.
9. Idee: Der Baum in deiner Nachbarschaft, deinem Park!
Hier sollen die Kinder die Natur kennenlernen – entweder bei Spaziergängen im Quartier, im nahegelegenen Wald oder lediglich durch Abbildungen in einem Buch. Wie sieht ein Baum aus? Wie unterscheidet man Laub- und Nadelbäume? Wie sieht der Stamm aus? Wie sehen die Blätter aus? Was braucht dieser Baum zum Leben? Das ist ein interessantes Quiz mit viel Lernpotential. Die Kinder können auch selbst Blätter von daheim oder von ihrem Lieblingsbaum mitbringen und gemeinsam wird dann der Baum bestimmt. Das Betrachten von entsprechenden Bilderbüchern hilft dabei. Neben dem wachsenden Verständnis für die Natur lernen Kinder das Sammeln, Beschreiben und Bestimmen von Pflanzen. Das fördert wiederrum die Kommunikationsfähigkeit, das Erkennen von Zusammenhängen und das Gefühl für die Wichtigkeit & Schönheit der Natur.
Nachtrag an Ideen aus den Kitas für die Kitas:
Eine wunderbare Idee: Die Nacht der offenen Tür – gemeinsames Fastenbrechen aller Nationalitäten gemeinsam nach Sonnenuntergang in der Kita – die fastenden und die nichtfastenden Eltern haben daheim ein Buffett vorbereitet. Eine Stunde vor Sonnenuntergang kommen noch die Väter mit den Kindern in die Kita und schauen gemeinsam einen netten Film, bevor das Buffett für alle eröffnet wird. Eine gemeinsame Tafel vereinigt unterschiedliche Nationalitäten, es gibt viel Neues zu erfahren für die, die nicht gefastet haben! Eine absolut tolle Idee!
In Bergkamen bilden die 10 vor Ort ansässigen AWO – Kitas eine engagierte Gruppe, die gemeinsam in den Ortsteil gehen und dort mit dem Aufsuchen von Mitbürgern Kontakt zur Kita herstellen. Dieses Jahr wurden z.B. Karten mit dem AWO – Logo und vielen netten Worten gedruckt – 9000 Karten an der Zahl, die dann von den Kita-Kindern in den Ortsteilen direkt in die Briefkästen gesteckt wurden…manchmal wurde auch geklingelt, ein bisschen erzählt und Kontakte gepflegt – das Echo der Bürger war enorm – die Aktion ist gut angekommen. Im nächsten Frühjahr basteln die Kinder Blumen, die in die Briefkästen gesteckt werden. In der Hoffnung, dass diese Aktion wieder ein gutes Echo findet. Die 10 Kitas vor Ort haben in Bergkamen einen Sportplatz der Stadt angemietet und dort wird im Sommer eine Familien – Olympiade stattfinden. Hier sollen familiengerechte Eltern-Kind-Aktionen angeboten werden. Im letzten Jahr wurde sogar mal ein Kinderliedermacher auf den Marktplatz in Bergkamen eingeladen – dort wurde dann zusammen geklatscht, gesungen und getanzt. Das zog auch noch viele neugierige Passanten an. Eltern und Kinder hatten großen Spaß dabei.
Eine Kita liegt in der Nähe eines Erlebnisbauernhofes. Die Bäuerin kommt in der Zeit von März bis Juni regelmäßig in die Kita. Das Projekt startet mit den Eiern in der Brutmaschine. Die Küken, die hier schlüpfen, erhalten von den Kindern Namen und einen Paten, der für das Küken zuständig ist. Wenn die Kinder später den Bauernhof besuchen und die Küken dort wieder zurück sind, schaffen es die Kinder oft noch, ihre Küken wieder zu erkennen. Vom Kartoffeln pflanzen, bis Butter & Käse herstellen, hier wird alles mal ausprobiert, was ein Bauernhof so zu bieten hat. Am Ende des Projekts nach ca. 3 Monaten veranstaltet die Bäuerin eine große Abschlussrallye und ein Abschlussfest auf dem Bauernhof – eine wirklich tolle Kooperation!
In einer ländlich gelegenen Kita kooperiert die Kita mit der Kreisjägerschaft. Die Kreisjägerschaft ist regelmäßig in der Kita mit dem Ziel, den Kindern die heimischen Tiere und Pflanzen näher zu bringen. Was ist der Unterschied zwischen einem Hasen und einem Kaninchen? Wo brüten die Spechte? Was frisst ein Fuchs?
Im Waldmobil finden sich nahezu alle ausgestopften Tiere des heimischen Waldes – ein interessanter Platz zum Lernen. Neben angeleiteten Waldspaziergängen ist die Kreisjägerschaft auch fester Kooperationspartner des Familienzentrums geworden.
Neben einer Waschbären – Invasion im letzten Jahr lässt sich jetzt sogar ein Wolfsschakal manchmal blicken…spannende Waldnachbarn also…und lehrreich ist diese Kooperation allemal…na, gibt es auch eine engagierte Kreisjägerschaft in Deiner Nachbarschaft?
In einer anderen Kita besucht ein Musikpädagoge einmal die Woche die Kita und stellt dort unterschiedliche Musikinstrumente vor. Die Kinder sollen mit der Vielfalt der Instrumente vertraut gemacht und natürlich auch neugierig gemacht werden.
Eine Künstlerin einer ortsansässigen Malschule in Kierspe stellt den Kindern unterschiedliche Maltechniken und Materialien zum Ausleben der eigenen Fantasie vor. Auch mit Ton wurde schon gearbeitet, um mit Formen und Figuren zu experimentieren. Übrigens: es gibt Ton, der nicht gebrannt werden muss, sondern von selbst austrocknet.
Generationsübergreifend kann es in Projekten mit dem nahegelegenen Seniorenheim laufen…eine Kita hatte einzelne Kinder in das Seniorenheim zu den immer gleichen Senioren gebracht – Kontakte schließen, Vertrauen aufbauen, sich einander viel aus dem eigenen Leben erzählen und letztendlich auch ein wenig Beziehung aufbauen. Daraus sollte ein Fotoprojekt entstehen, das die Beziehungen zwischen alt und jung präsentiert…keine gestellten Fotos, sondern nur Fotos, auf denen zu erkennen ist, das hier Beziehungen gewachsen sind. Auch eine sehr schöne Idee, nur in Zeiten von Corona oder Infekt – Wellen sehr schwer zeitnah umzusetzen…schließlich sollen die Kinder nicht zu Krankheitsüberträgern in Seniorenheimen werden…aber die Grundidee ist in „normalen“ Zeiten einfach wunderbar. Denn Alt und Jung verbindet mehr, als man denkt.
Eine andere tolle Idee kam aus einem Naturkindergarten nahe Haltern. Hier haben sich städtische, kirchliche Träger sowie Elterninitiativen in einem kleinen Dorf zusammengetan und gemeinschaftlich eine Seifenblasen-Rallye organisiert. Neben Waffel essen, Schminkaktionen und sportlichen, kleinen Herausforderungen wurden bei allen Stationen Fotos mit Seifenblasen gemacht und letztendlich wurden alle Fotos in allen teilnehmenden Kitas für alle ausgestellt. Sich im Dorf besser vernetzen, wissen, wer der andere ist und wie dieser aufgestellt ist, sich ergänzen und kooperieren, all das war ein wunderbarer Nebengewinn zu den schönen gemeinsamen Aktionen.
In Kitas mit vielen verschiedenen Nationalitäten bietet sich auch ein internationales Fest unter Einbindung der Eltern an…alle Nationen der Kita präsentieren sich mit Essen, Gewürzen, Getränken, Trachten, Musik oder typischen Instrumenten. Gemeinsam international kreativ sein, ist ein weiterer sehr interessanter Aspekt bei dieser Aktion. Neugierig auf den anderen werden, sich öffnen, austauschen und sich gegenseitig bereichern, all das können Eltern und Erzieher hier den Kindern vorleben. Respekt und Akzeptanz des jeweils anderen wird hier groß geschrieben.
Eine andere Kita veranstaltete vor Corona regelmäßig internationale Kochabende, aber nur für die Frauen, um diese auch ins Gespräch miteinander zu bringen. Hier haben manchmal bis zu 60 Frauen teilgenommen – zum Essen gingen die Frauen auch auf eine kulturelle Reise in ihre Herkunftsländer.
Die AWO RLE hat einen Arbeitskreis „Humanitäre Hilfe für Rumänien“ schon vor Jahren ins Leben gerufen. 2 Kinderheime in Rumänen erhalten hier regelmäßig Unterstützung in Form von Spenden & Geschenken. Auch für die Senioren in Rumänien wird gesorgt – zu Weihnachten basteln die Kinder schöne Geschenkverpackungen für die Weihnachtsgeschenke der Kinder in den Heimen und auch für die Senioren in Rumänien. Der Transport geht manchmal mit dem Flieger, manchmal fahren kleine Transporter nach Rumänien – oder die Rumänen kommen zu uns und holen die Spenden persönlich ab. Hier scheint schon eine regelrechtes Beziehungsgeflecht rumänisch-deutscher Natur entstanden zu sein. So lernen Kinder ganz neben bei auch, ihre Sozialkompetenz zu schulen, empathisch für andere zu werden. Wichtig bei diesen internationalen Hilfs- und Spendenaktionen ist jedoch die Beachtung der Zollvorschriften, die sich wohl von Jahr zu Jahr ändern…hier sollte man sich im Vorfeld schlau machen, bevor es an die Spendenakquise geht.
Fazit: so ein Austausch auf Leitungsebene zum Thema begeisternde, aktivierende und lernfördernde Aktionen & Aktivitäten kann so anregend und belebend sein!
Schaut was zu Eurem Team, Eurer Kita, Eurer Elternschaft und Euren Kindern passt und sucht Euch aus dem bunten Strauß der Möglichkeiten unvergessliche Aktionen heraus und setzt diese voller Begeisterung um. Das ist dann mehr als mitreißend! 😊
Diese Anregungen und Ideen ließen sich noch seitenlang so fortsetzen.
Noch ein Tipp:
mehr dazu erfahrt Ihr auf der Homepage von
oder auch auf dem Portal von
Pro Kita Portal im Internet.
In der Hoffnung, Dir die ein oder andere erfrischende Idee für Aktivitäten oder Projekte mit Lernzuwachs übermittelt zu haben, wünsche ich viel Spaß bei der Streuung der Ideen in Deiner Kita und viel Spaß bei der Umsetzung!
Claudia Hennig