Claudia Hennig

Meine Geschichte

Den dringenden Wunsch nach entlastenden Arbeitsstrategien hatte ich selbst in meinen unterschiedlichen Berufsstationen: nach dem Studium arbeitete ich zunächst in einer Schulpsychologischen Beratungsstelle in Hagen, dann in einer internationalen Adoptionsvermittlungsstelle in Essen. Es schlossen sich über 15 Jahre in der Jugendberufshilfe rund um den Dortmunder Borsigplatz an. Meine letzte sozialversicherungspflichtige Tätigkeit war die Leitung des Sozialdienstes in einem Hospiz im Bergischen Land. In all diesen Stationen kam es an unterschiedlichen Stellen oft zu Zeitdruck, zu Vertretungssituationen von KollegInnen, zur Häufung von außerplanmäßigen Aufgaben, kurz: zu Frust, Unlust, Demotivation, schlechter Teamstimmung u.v.m. Dazu stand der eigene Anspruch an eine pädagogisch gut fundierte Arbeit oft im Gegensatz zu den Anforderungen und Rahmenbedingungen, die im Arbeitsfeld jeweils vorgegeben waren. Dieser Spagat zwischen dem eigenen professionellen Selbstverständnis und den gesetzlichen Vorgaben und Regelungen des Arbeitgebers machten die Grundstimmung nicht besser. Obwohl die eigene Berufung eine Herzensangelegenheit war und ist, erschweren und stressen die realen Arbeitsbedingungen oft ungemein und rauben die Energie, die wir eigentlich für unsere „Berufung“ im Beruf brauchen. Wenn es also viele Gründe, Faktoren und Einflüsse gibt, die die tägliche Arbeit erschweren und uns einfach kostbare Energien rauben, dann gibt es ebenso viele Strategien, Methoden und Impulse, aus einer belastenden Situation eine stressfreiere Situation zu konstruieren – mit System, Zielausrichtung und Nachhaltigkeit. Da Arbeitszeit auch immer Lebenszeit ist, sollte jeder für sich sorgen, sich den Arbeitsplatz so gestalten, das dieser trotz steigender Anforderungen und Qualitätsmerkmalen zu einem Ort des Ankommens, der respektvollen Begegnung und des entspannten Arbeitens wird.

Neben meinen hauptberuflichen Tätigkeiten war ich nebenberuflich seit meinem 24. Lebensjahr immer auch als Bildungsreferentin, Dozentin und Lehrbeauftragte an diversen Hochschulen in NRW, Bildungsträgern und vor allen Dingen in Kitas & Familienzentren unterwegs.

Für mich bedeutet meine Berufung heute, die über Jahre entwickelten Entlastungsstrategien auf unterschiedlichen Ebenen mit Herzblut an alle Kita – Leitungen und Kita – Teams weiterzugeben.

Denn geht es der Leitung und dem Team gut, strahlen uns glückliche Kinder entgegen, um die es uns schließlich geht. Genauso schnell wie sich Anspannung überträgt, überträgt sich auch Entlastung auf alle Teilbereiche der Kita. Fangen wir also einfach damit an!