Wege aus der Personalnot-Kitastrophe:

Quereinstiege vorbereiten und begleiten!

Entlastungsgewinne für den Kita-Alltag & Herausforderungen bei der Integration ins Team & Eckpfeiler der erfolgreichen Integration in den Mitarbeiterpool

In Zeiten des Fachkräftemangels spielen berufliche QuereinsteigerInnen & Zusatzkräfte eine zunehmend wichtige Rolle in Kindertagesstätten. Sie bringen nicht nur dringend benötigte Unterstützung in den Alltag der Einrichtungen, sondern auch frische Perspektiven und neue Ideen. Doch neben den vielen Vorteilen gibt es auch Herausforderungen, die bei der Integration dieser neuen Mitarbeitenden zu bewältigen sind.

Hier findest Du auf folgende drei Fragen hilfreiche Antworten:

  1. Wie können berufsfremde QuereinsteigerInnen zur Lösung des Fachkräftemangels in Kitas beitragen und gleichzeitig frischen Wind in den Kita-Alltag bringen?
  2. Welche Herausforderungen entstehen bei der Integration von QuereinsteigerInnen in ein bestehendes Kita-Team – und wie lassen sich diese erfolgreich meistern?
  3. Welche konkreten Schritte können Kita-Leitungen unternehmen, um QuereinsteigerInnen optimal auf das neue Arbeitsfeld vorzubereiten und so für mehr Entlastung im Alltag zu sorgen?

Vor einiger Zeit begegnete ich das erste Mal im Rahmen einer Kita-Fortbildung einem pädagogikfernen Neueinsteiger in der Kita: in seinem ersten Leben als Kanalbauer ausgebildet, verursachten ihm die zunehmend harten körperlichen Betätigungen in seinem Arbeitsfeld große gesundheitliche Probleme. Und dies schon vor seinem 35. Lebensjahr.

Im Austausch mit seinem besten Freund hatte dieser von der Möglichkeit gehört, in der Kindertagesstätte einen neuen beruflichen Anker setzen zu können. Angesprochen von dieser neuen Möglichkeit, machte sich der junge Mann auf den Weg. Selbst Vater von zwei kleinen Kindern brachte er natürlich auch seine eigenen Erziehungserfahrungen im Gepäck mit. Eine Bewerbung bei einem ortsansässigen Wohlfahrtsverband brachte ihm tatsächlich die Chance, als pädagogikferner Mitarbeiter in das Kita-Team einzusteigen. Dies jedoch auch mit einer großen Portion Unsicherheit, Zweifel, Skepsis- aber auch mit einer großen Portion Neugier und Vorfreude. Ursprünglich aus einem reinen Männerberuf als Kanalbauer nun die Option zu haben, in einem leider immer noch überwiegend von Frauen dominierten Job selbst eine Stelle in der Kita zu erhalten, machte ihn verständlicherweise auch etwas nervös. Als die Probezeit in der Kita erfolgreich abgeschlossen war und das Team, die Eltern und insbesondere die Kinder ihn mit offenen Armen im Kita-Alltag willkommen hießen, hatten sich die ersten Zweifel und die große Skepsis schnell in Luft aufgelöst.

Dennoch sprach er auch über die Verunsicherung seiner pädagogisch ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen, die ihn zum Teil in manchen Situationen auch wie einen „unerwünschten Eindringling“ in ihr Fachgebiet behandelten. Hier war er sehr dankbar, mit seiner Einrichtungsleitung eine Chefin gefunden zu haben, die mit großem Fingerspitzengefühl den Drahtseilakt zwischen Verunsicherung einiger Teammitglieder und dem Entlastungsgewinn durch den Einsatz von Zusatzkräften gut bewerkstelligen kann. Das ist jedoch ein langer Prozess, der immer wieder Feedbackgespräche sowohl mit den Quereinsteigerinnen als auch mit dem pädagogischen Fachpersonal und manchmal auch mit den Eltern erfordert. Hier heißt es immer wieder Zweifel und Skepsis von allen Seiten ernst zu nehmen und konstruktiv mit den fachlichen Unterschieden im Ausbildungsniveau umzugehen.

Welche Fachexpertise braucht es, um das Kita-Team in ihrer Arbeit zu unterstützen und zu entlasten? Gibt mir die Antwort auf diese Frage vielleicht auch Auskunft darüber, mit welchen Verantwortungsbereichen und Aufgaben ich die Zusatzkräfte in meiner Kita beschäftigen kann?

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist nicht wegzudiskutieren. Die Erweiterung des Fachkräftekatalogs vor einiger Zeit könnte auch als „Sparmodell“ interpretiert werden. Fakt ist jedoch, dass der Fachkräftemangel hierzulande bereits eine enorme Größe erreicht hat und Fakt ist auch, dass es in den nächsten Jahren weiterhin einen großen Anstieg an fehlendem Fachpersonal geben wird. Der Rechtsanspruch eines jeden Kindes auf einen Kita-Platz muss uns also umdenken lassen. Jedes Kind hat einen Anspruch darauf, liebevoll pädagogisch begleitet und gefördert zu werden. Wenn es also möglich ist, die Arbeitsplatzbeschreibung einer pädagogischen Fachkraft nochmals dezidiert aufzuteilen, lassen sich hier viele Bereiche finden, in denen QuereinsteigerInnen die Arbeit der Fachkraft unterstützend und entlastend begleiten können. Die Entlastungen, die Zusatzkräfte dem pädagogischen Fachpersonal bringen können, eröffnen dem Erzieher oder der Erzieherin wieder verstärkt Raum und Zeit für die Arbeit am Kind.

Ein Entlastungsgewinn, der allen zugute kommt: den Kindern, den Eltern und vor allen Dingen auch dem sowieso schon überlasteten Kita-Team.

Die 2021 in Kraft getretene Fachkräfteverordnung senkte die fachlichen Anforderungen an das Kita-Personal und erweiterte somit den Fachkräftekatalog. Wobei hier jedes Bundesland andere Voraussetzungen & Bestimmungen vorhält.

(Diese hier genau zu differenzieren würde den Rahmen sprengen. Bei den Landesjugendämtern oder den Trägern können die näheren Bestimmungen und Rahmenbedingungen dazu angefragt werden.)

 

Quereinstiege: vom Krankenhaus in die Kita

Entlastung durch QuereinsteigerInnen und Zusatzkräfte

Die Integration von QuereinsteigerInnen und Zusatzkräften in Kitas bietet eine erhebliche Entlastung für das bestehende Team. Dies zeigt sich in mehreren Bereichen:

  1. Kontinuierliche Unterstützung: QuereinsteigerInnen und Zusatzkräfte unterstützen die Fachkräfte kontinuierlich im Alltag, wodurch Gruppen weniger geschlossen und Öffnungszeiten kompensiert werden können. So können wieder regelmäßiger Vorbereitungszeiten und geplante Aktivitäten mit den Kindern stattfinden, die ohne diese Unterstützung oft nicht möglich wären.
  2. Frische Ideen und Ressourcen: Zusatzkräfte bringen oft eigene Ideen und Fähigkeiten mit, die den Kita-Alltag bereichern. Ihre verschiedenen beruflichen Hintergründe ermöglichen es ihnen, neue Ansätze und Perspektiven in die pädagogische Arbeit einzubringen.
  3. Entlastung durch Übernahme einfacher Aufgaben: Durch die Übernahme einfacher, aber zeitaufwendiger Aufgaben – wie hauswirtschaftliche Tätigkeiten oder Betreuung kleiner Gruppen – entlasten Zusatzkräfte die Fachkräfte und schaffen Raum für anspruchsvollere pädagogische Aufgaben.
  4. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: In Situationen, in denen Fachkräfte zeitweise nicht anwesend sind, übernehmen Zusatzkräfte, sofern möglich, kurzfristig deren Aufgaben und sorgen so für einen reibungslosen Ablauf im Kita-Alltag.

 

Herausforderungen bei der Integration von QuereinsteigerInnen

Trotz der vielen Vorteile bringt die Integration von QuereinsteigerInnen und Zusatzkräften auch einige Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt:

  1. Anleitung und Begleitung: QuereinsteigerInnen benötigen oft zusätzliche Anleitung und Begleitung, um die pädagogischen Standards zu erfüllen. Dies erfordert von den Fachkräften, dass sie sich Zeit für Absprachen und Schulungen nehmen müssen, was zunächst eine zusätzliche Belastung darstellen kann.
  2. Einarbeitungszeit: Die Einarbeitung neuer Mitarbeitender erfordert Zeit und Ressourcen. Ein strukturiertes Einarbeitungskonzept, unterstützt durch MentorInnenprogramme, ist entscheidend, um QuereinsteigerInnen gezielt in ihre neuen Aufgaben einzuführen und kontinuierlich zu unterstützen.
  3. Pädagogische Qualifikation: Nicht alle Aufgaben im Kita-Alltag erfordern eine pädagogische Ausbildung. Doch gerade bei Aufgaben wie Entwicklungs- und Elterngesprächen, Beobachtungen und der pädagogischen Planung müssen die Fachkräfte weiterhin die Hauptverantwortung tragen.
  4. Kommunikation und Teamintegration: Die erfolgreiche Integration von QuereinsteigerInnen erfordert eine offene und wertschätzende Kommunikation innerhalb des Teams. Es ist wichtig, dass das bestehende Mitarbeiterteam die neuen Kolleginnen und Kollegen als Bereicherung sieht und gemeinsam Lösungen für eine effektive Zusammenarbeit findet.

 

 Eckpfeiler zur erfolgreichen Integration in den Mitarbeiterpool

Um die Integration von QuereinsteigerInnen und Zusatzkräften erfolgreich zu gestalten und deren Potenzial voll auszuschöpfen, sind verschiedene Maßnahmen und Unterstützungsangebote notwendig:

  1. Mentoring und Begleitung: Ein strukturiertes MentorInnenprogramm hilft, QuereinsteigerInnen gezielt in ihre neuen Aufgaben einzuführen und kontinuierlich zu unterstützen. MentorInnen sollten dabei als kollegiale Begleiter auf Augenhöhe agieren und nicht als übergeordnete Anleitende.
  2. Fort- und Weiterbildungen: Es sollten spezifische Fort- und Weiterbildungen angeboten werden, um die fachlichen Kompetenzen der QuereinsteigerInnen systematisch zu erweitern. Dies kann durch praxisnahe Schulungen und theoretische Einführungen geschehen.
  3. Klare Aufgabenverteilung: Klare Verantwortungsbereiche und Aufgabenverteilungen helfen, die Arbeitsbelastung fair zu verteilen und sicherzustellen, dass QuereinsteigerInnen sich nicht überfordert fühlen.
  4. Regelmäßige Feedbackgespräche: Kontinuierliches Feedback und Reflexionsgespräche helfen den QuereinsteigerInnen, ihre Rolle besser zu verstehen und sich kontinuierlich zu verbessern.

Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen kann die Integration von QuereinsteigerInnen und Zusatzkräften nicht nur zur Entlastung des bestehenden Teams beitragen, sondern auch den Kita-Alltag bereichern und langfristig zu einer verbesserten pädagogischen Arbeit führen. So wird der Quereinstieg zu einer wertvollen Ergänzung im Kampf gegen den Fachkräftemangel und unterstützt die Entwicklung und Bildung der Kinder optimal.

Wie kann die engagierte Kita-Leitung den Weg von berufsfremden zukünftigen Mitarbeitenden ebnen, um aus berufsfremden Personen pädagogiknahe Mitarbeitende zu entwickeln?

Die Kita-Leitung spielt eine zentrale Rolle bei der Integration von QuereinsteigerInnen. Um den Weg von berufsfremden zukünftigen Mitarbeitenden zu ebnen, kann sie folgende Schritte unternehmen:

  • Vorbereitung des Teams: Vor der Ausschreibung von Stellen für QuereinsteigerInnen sollten die Verantwortungsbereiche innerhalb des Teams identifiziert werden, die auch ohne einschlägige Ausbildung gut übernommen werden können.
  • Klare Kommunikation: Es ist wichtig, das Team von Anfang an einzubeziehen und offen über die geplanten Veränderungen und die Vorteile der Einstellung von QuereinsteigerInnen zu sprechen.
  • Auswahlprozesse anpassen: Bei Bewerbungsgesprächen sollten Fragen gestellt werden, die Aufschluss über die Haltung und Motivation der Bewerber geben, statt ausschließlich auf berufstypische Erfahrungen einzugehen.
  • Mentorenprogramme: Ein strukturiertes Mentorenprogramm hilft, QuereinsteigerInnen gezielt in ihre neuen Aufgaben einzuführen und kontinuierlich zu unterstützen.
  • Weiterbildungsmöglichkeiten bieten: Fort- und Weiterbildungen sollten angeboten werden, um die fachlichen Kompetenzen der QuereinsteigerInnen systematisch zu erweitern.

Wie können QuereinsteigerInnen erfolgreich auf die anspruchsvolle Arbeit in der Kita vorbereitet werden? Wie sollte die Kita-Leitung dabei vorgehen?

Die Vorbereitung und Begleitung von QuereinsteigerInnen sollte in einer klaren zeitlichen Reihenfolge erfolgen:

  1. Stellenausschreibung und Bewerbungsverfahren:
    • Teamvorbereitung: Vor Ausschreibung der Stellen das Team über die geplanten Veränderungen informieren und Verantwortungsbereiche festlegen.
    • Bewerbungsgespräche: Fragen stellen, die Aufschluss über die Haltung der Bewerber gegenüber Kindern und deren Bereitschaft zur Weiterbildung geben.
  2. Einarbeitung:
    • Willkommen heißen: QuereinsteigerInnen sollen sich von Anfang an willkommen fühlen.
    • Klare Aufgabenverteilung: Klare Aufgabenbereiche festlegen und kommunizieren.
    • Mentoren zuweisen: Ein Mentor/ eine Mentorin begleitet die QuereinsteigerInnen durch die Anfangsphase.
  3. Begleitung und Unterstützung:
    • Regelmäßige Feedbackgespräche: Kontinuierliches Feedback und Reflexionsgespräche mit den MentorInnen.
    • Weiterbildungen: Fachtheoretische Schulungen und praktische Tipps zur Erweiterung des methodischen Repertoires.

 

 Welche speziellen Herausforderungen und Chancen bringt der Quereinstieg aus den berufsfremden Arbeitsbereichen in den Kita-Alltag mit sich?

Herausforderungen:

  • Unterschiedliche Vorbildung: QuereinsteigerInnen haben oft nicht die gleiche pädagogische Ausbildung wie traditionelle Fachkräfte.
  • Integration ins Team: Die Eingliederung in bestehende Teams mit unterschiedlichen Erwartungen und Arbeitsweisen.
  • Theoretisches Wissen: Mangelndes theoretisches Hintergrundwissen kann die Einschätzung von Alltagssituationen erschweren.

Chancen:

  • Frische Perspektiven: QuereinsteigerInnen bringen neue Ideen und Ansätze aus anderen Berufsfeldern mit.
  • Vielfältige Erfahrungen: Unterschiedliche berufliche Hintergründe können das Team bereichern und zu innovativen Lösungsansätzen führen.
  • Entlastung der Fachkräfte: Durch Übernahme weniger qualifizierter Aufgaben können Fachkräfte entlastet werden.
  1. Welche Maßnahmen & Unterstützungsangebote sind entscheidend, um QuereinsteigerInnen in die Kita-Arbeit zu integrieren und zu motivieren?

Maßnahmen und Unterstützungsangebote:

  1. Mentoring und Begleitung:
    • Mentorenprogramme: MentorInnen unterstützen QuereinsteigerInnen durch regelmäßige Reflexionsgespräche und fachliche Beratung.
    • Coaching: Unterstützung im Umgang mit belastenden Situationen durch Coaching.
  2. Fort- und Weiterbildungen:
    • Pädagogische Schulungen: Spezifische Weiterbildungen zur Vermittlung pädagogischer Grundlagen.
    • Methodische Schulungen: Praktische Tipps und Erfahrungswissen zur Erweiterung des methodischen Repertoires.
  3. Teamintegration:
    • Klare Kommunikation: Regelmäßige Teambesprechungen zur Klärung von Rollen und Verantwortungsbereichen.
    • Wertschätzende Haltung: Eine wertschätzende und unterstützende Haltung des gesamten Teams.
  4. Ressourcen und Entlastung:
    • Zeitliche Entlastung: Zeit für Einarbeitung und Mentoring sicherstellen.
    • Ressourcen bereitstellen: Bereitstellung von Materialien und Zeit für Weiterbildungen und Reflexion.

Dein 9-Punkte-Plan für die erfolgreiche Begleitung & Integration von QuereinsteigerInnen in Deine Kita:

1. Orientierungsphase:

Neben klaren Aufgaben braucht es Zeit zum Ankommen im berufsfremden Arbeitsfeld. Raum für Feedback & Reflexion ist unbedingt einzuräumen!

 2. Vorhandene Kompetenzen nutzen:

Was bringen die QuereinsteigerInnen aus dem vorherigen Beruf alles mit, wovon jetzt die Kinder & ArbeitskollegInnen in der Kita profitieren können? Das vermittelt auch gleich ein großes Maß an Wertschätzung der vorhandenen Potenziale!

3. Tätigkeitsbereiche definieren:

Vor dem Bewerbungsgesprächen die Tätigkeitsbereiche der QuereinsteigerInnen definieren! Über welche Kompetenzen verfügt er/ sie schon? Welche Kompetenzen sind noch vermittelbar/ erlernbar?

 

  1. Sensibilität gegenüber dem Team:

Sensibilität gegenüber Vorbehalten & Ängsten im multiprofessionellen Team! Hier hilft es oft, die genauen Verantwortungsbereiche der multiprofessionellen Berufsgruppen zu definieren! Stichwart: klare Arbeitsplatzbeschreibungen mit Tätigkeitszuordnungen!

 

  1. MentorInnen – Einsatz:

Die Einarbeitung von QuereinsteigerInnen kann nicht „nebenbei“ laufen – hier braucht es viel Einarbeitung und zielgerichtete Begleitung. Dafür muss den MentorInnen jedoch auch (trägerunterstützt) ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt werden!

 

  1. Konstruktive Feedback – und Fehlerkultur:

Alle Teammitglieder erleben eine respektvolle und wertschätzende Gesprächskultur im Hause!

 

  1. Bildung homogener Gruppen:

Gerade für pädagogikferne Menschen ist es unabdingbar, hier Reflexionsinstrumente wie z.B. Kollegiale Intervision für QuereinsteigerInnen, Coaching und gezielte Weiterbildung an die Hand zu bekommen!

Idee zur zielorientierten Integration von QuereinsteigerInnen: Kollegiale Intervision rund um Quereinsteiger-Themen in einer homogenen Gruppe unter fachlicher Anleitung!

 

  1. Verhaltenskodex:

Ein klar kommunizierter, transparenter und gelebter Verhaltenskodex ermöglicht auch gegenseitige, gezielte Rückmeldung, wenn Verhaltensweisen auch mal grenzwertig erscheinen.

 

  1. Befugnis-Orientierung gegenüber Eltern:

Feste Formulierungen wie z.B. „Bei konkreten Fragen zu Ihrem Kind wenden Sie sich bitte an meine Kollegin!“ helfen den QuereinsteigerInnen, Grenzen zu ziehen.

Wichtig ist auch, dass sich QuereinsteigerInnen mit den Eltern bekannt machen, wie z.B. auf einem Elternabend. Hier können die Tätigkeiten der QuereinsteigerInnen klar skizziert werden, damit erübrigen sich bestenfalls anhaltende Erklärungsnotwendigkeiten.

 

Mit Hilfe dieser Maßnahmen können QuereinsteigerInnen erfolgreich in den Kita-Alltag integriert und langfristig motiviert werden.  Weiterhin viel Freude in Deiner Arbeit um & für das Kind! 😊

„Mitarbeiter-Motivation: wachküssen, fördern und lebendig halten! – Aber wie?

 

Auf folgende 3 Fragen findest Du hier Antworten:

  1. Welche ungewöhnlichen Methoden und unkonventionellen Ansätze gibt es, um die Motivation der Kita-Mitarbeitenden auch in schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten und zu fördern?
  2. Wie kann man selbst die am wenigsten motivierten Mitarbeitenden dazu bringen, mit vollem Einsatz bei der Arbeit mitzuziehen? Entdecke effektive Strategien, um selbst die größten „Faulpelze“ in produktive und engagierte Teammitglieder zu verwandeln!
  3. Welche außergewöhnlichen Maßnahmen und erstaunlichen Techniken können angewendet werden, um die Begeisterung und Leidenschaft der Kita-Mitarbeitenden für ihre Arbeit mit den Kindern und Eltern auf ein gänzlich neues Level zu heben? Entdecke die Geheimnisse der wahren Motivationskünstler!

Das inzwischen multiprofessionelle Personal in Kindertagesstätten leistet großartige Arbeit. Kita -Mitarbeitende übernehmen die (Mit -) Verantwortung für den Grundstein unserer gesellschaftlichen Zukunft: mit Leidenschaft und Engagement begleiten sie die sensiblen, kleinen Menschenkinder auf dem Weg vom Elternhaus bis in die Grundschule!

Doch damit das Kita-Personal in solch herausfordernden Zeiten auch motiviert und engagiert bleibt, sollte der Kita-Belegschaft ein angemessenes Maß an Anerkennung und Unterstützung zuteilwerden. Eine hohe Mitarbeitermotivation hat entscheidende Auswirkungen darauf, wie die Zukunft Deiner Kita aussehen wird. Ein zufriedenes Team ist die Grundlage für eine konstruktive Arbeitsatmosphäre und einen erfolgreichen Kita-Alltag. Aber wie förderst Du die Motivation Deiner Mitarbeitenden? Hier werden Dir die  Leitgedanken zur Mitarbeiter-Motivation sowie zur Mitarbeiter-Begeisterung vorgestellt.

 

Denn: „Motivieren heißt begeistern!“ (Udo Kirchgessner)

 

 Es geht uns also um eine der wesentlichsten Arbeitsvoraussetzungen überhaupt:

die Mitarbeiter-Motivation.

Aber was mache ich als Leitung, wenn einige meiner Mitarbeitenden nicht unbedingt mit intrinsischer Motivation „gesegnet“ sind? Welche (Erfolg versprechenden) Faktoren der extrinsischen Motivation sind im Kita-Alltag denkbar?

Motivierte Mitarbeitende sind ein wesentlicher Faktor für eine gute Erziehungs- und Bildungsarbeit in Kindertagesstätten. Wer bei der Arbeit motiviert ist, zeigt mehr Einsatz und bringt mehr und bessere Leistungen, ist seltener krank und fehlt damit weniger häufig, ist kreativer, produktiver und garantiert so die Erreichung der jeweiligen Zielvorstellungen in der Kindertagesstätte.

Zudem inspirieren motivierte auch andere Mitarbeitende, wodurch auch deren Motivation steigen kann. Zufriedene Mitarbeitende bleiben auch länger ihrem Träger treu – und das ist in Zeiten des Personalmangels und der Personalfluktuation ein enorm wichtiger Gewinn!

Wie motivierst Du Deine Mitarbeitenden? Mit welchen Strategien und Ansätzen bist Du bislang gut gefahren?

Wie motivierst Du eher „bequeme“ Mitarbeitende?

Wie erreichst Du noch eine Stufe mehr: die Begeisterung Deiner Mitarbeitenden für ihre Arbeit mit den Kindern? Und Eltern? Richtig motivieren heißt begeistern, oder?

 

Nur wer Emotionen wecken kann, beherrscht die Kunst der Motivation!“

(Rainer Karius)

Faulpelze auf Trab bringen! Aber wie???

Es gibt Mitarbeitende, die betreiben schon recht früh ihre Altersvorsorge, indem sie mit Mitte 30 ihren Arbeitseinsatz kontinuierlich zurückfahren, um im wohlverdienten Ruhestand nicht in ein zu großes, schwarzes Loch zu fallen! Die liegengebliebene Arbeit bleibt dann an Dir oder anderen Mitarbeitenden hängen. Je mehr Du Dich darüber aufregst und je mehr Du von diesen Mitarbeitenden einforderst, desto mehr ziehen sie sich zurück. Sicher ist Dir das als Einrichtungsleitung nicht gänzlich unbekannt. 😊

Mitarbeitende scheinen umso fauler zu werden, je mehr Du sie ermahnst. Warum ist das eigentlich so? Dieser „Bumerang – Effekt“ ist leicht erklärbar: wenn wir an unsere eigene Kindheit zurückdenken – was war früher Deine Lieblingsbeschäftigung? Das, was Deine Mutter von Dir verlangt hat? Hausaufgaben machen, Zimmer aufräumen, Grünkohl und Lebertran herunterwürgen, früh zu Bett gehen? Oder doch eher Sachen, die Deine Mutter verboten hat: mit der Taschenlampe die halbe Nacht unter der Decke Comics lesen, im neuen Auto in der Garage Raumschiff Enterprise spielen, die Pizzakartons ein Quartal lang unter dem Bett stehen lassen etc.? Das Verbotene scheint uns oft einfach reizvoller, das zeigte sich schon bei Adam und Eva im Paradies mit dem verführerisch – duftenden Apfel. Warum sind die verbotenen Früchte so unwiderstehlich?

Die Psychologen haben dafür bereits den Begriff der „Reaktanz“ gefunden, das heißt: Reaktanz ist die Folge von Druck, ein Widerstand gegen Einschränkungen! Verbietet uns jemand etwas, verlangt jemand etwas von uns oder nimmt uns jemand etwas weg, dann setzen wir die verbotenen Handlungen erst recht fort oder unterlassen die erwünschten Handlungen! Das Ziel dabei: wir wollen so unsere Freiheit wieder zurückerobern! Hier kann – wie so oft – die systemische Methode der paradoxen Intervention weiterhelfen! Probiere es aus: signalisiere dem Faultier in Deinem Team doch einmal: „Lass es gut sein! Ich glaube, ich brauche Dich hierfür nicht! Das ist sicher bei dem neuen Kollegen besser aufgehoben!“ Oder behaupte doch einfach mal, dass Du ohnehin die Einzige bist, die die Aufgaben richtig erledigen kann. Mit etwas Glück fühlen sich Deine Mitarbeitenden sehr in ihrer Freiheit eingeschränkt und liefern Dir vor lauter „Reaktanz“ plötzlich die tollsten Arbeitsergebnisse! Einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert! 😊

Wie motivierst Du Deine Kita – Mitarbeitenden konkret?

Hier einige Anregungen aus der Praxis für Deine Praxis!

Motivation – leicht(er) gemacht!

 

  • Direktes Feedback nach gelungenen Aktionen, Gesprächen oder Projekten ist wichtig und dabei stets authentisch bleiben! (Nur kein gutes Wort verschlucken! 😊)
  •  Einführung eines Lieblingsmensch-Tages: hier dürfen Kinder ihren Lieblingsmenschen aus dem Alltag mit in die Kita bringen, um dort gemeinsam einen spannenden und ereignisreichen Tag miteinander zu verbringen! Diese „fremden Menschen“ bringen auch den Kita – Mitarbeitenden neue Eindrücke, neue Impulse und neue Ideen! Dies kann auch die eigene Motivation erhöhen.
  •  Lerne das „WARUM“ deiner Mitarbeitenden kennen, wofür „brennen“ deine Teamkollegen? Intrinsische Motivation hängt von den Themen ab. Wenn ich das „WARUM“ der Mitarbeitenden kenne, kann ich gezielt dort ansetzen und interessante Aufgaben verteilen!
  •  Kleine Aufmerksamkeiten an die Mitarbeitenden verschenken, wie den aufgeklebten „Geduldsfaden“ für die Geduld gegenüber Eltern, Praktikanten oder Kindern.
  •  Den Mitarbeitenden Freiräume zur Gestaltung des Kita-Alltags lassen, gleichzeitig Partizipation & Mitbestimmung im Blick behalten!
  •  Du kannst hier machen, was Du willst! Nur mach! Und mache es schön!
  •  Die Art und Weise der Gestaltung der Mitarbeiter-Gespräche: es darf gerne auch mal vom vorgegebenen Leitfaden des Qualitätsmanagements abgewichen werden und ergänzt werden (Kennst Du die 12 ungewöhnlichen Fragen für das Mitarbeitergespräch? Bei Interesse kontaktiere die Autorin!)
  •  Sei kreativ und entwickle „Wertschätzungssteine“: Diese Steine können kreativ gestaltet und immer dann an einen Mitarbeitenden gereicht werden, bei dem mir gerade etwas Lobenswertes aufgefallen ist. Natürlich gibt es mehrere „Wertschätzungssteine“ in der Kita. Jeden Stein darf ich eine Woche behalten, bevor ich ihn an den dafür vorgesehenen Platz zurücklege – so bleiben die „Wertschätzungssteine“ stetig im Umlauf und können immer wieder unseren Fokus auf lobenswerte Aktivitäten und gutes Feedback lenken.
  •  Es gibt bei Pinterest die „Komplimente to go“ – ein Abreißzettel, wie das Kompliment „Du inspirierst mich!“ Ein solcher Abreißzettel mit Komplimenten zaubert so manch einem Mitarbeitenden ein Schmunzeln ins Gesicht und zeigt, wie aufmerksam wir miteinander umgehen.
  •  Auf dem Weg zum offenen Konzept: ermögliche Kita – Hospitationen! Wie arbeiten andere? Einfach mal über den Tellerrand schauen, gezielten Austausch Kita – über-greifend fördern, neue Vernetzungsformen finden, um gegenseitiges Wissen und Erfahrungswerte auszutauschen (Ferienzeiten sind dafür sicherlich gut geeignet 😊)
  •  Teamtage mal auf andere Art gestalten: Teamspiele als teamfördernde Maßnahmen installieren. Hierfür gibt es die unterschiedlichsten Anbieter auf dem Markt: Team-Building, Team-Care und Team-Development sind die 3 Ausrichtungen, die man für seinen Teamtag wählen kann.
  •  Entwickelt doch mal eine besondere Teamsitzung: lass sie im Sommer draußen stattfinden, ändere die Regeln, lass die Regie auch mal von anderen übernehmen (dazu gibt es einen interessanten Beitrag auch in diesem Buch! Bei Interesse lese das Kapitel: „Teamsitzung einmal anders! Mehr Abwechslung & eine neue Verpackung!“)
  •  Nimm Dir etwas Zeit und schreibe in der Vorweihnachtszeit Weihnachtskarten für Deine Mitarbeitenden mit einem persönlichen Text/ Geburtstagskarten mit persönlichem Text kommen auch hervorragend an!
  •  Die „warme Dusche“ (Feedback ist unser tägliches Brot!) wird immer wieder gerne in Teamsitzungen genommen, um dem Team untereinander die Möglichkeit zu geben, sich einmal mitzuteilen, welche positiven Eigenschaften und Fähigkeit wir an unserem Gegenüber schätzen.
  •  Spendiere Deinem Mitarbeitenden häufiger mal einen Vertrauensvorschuss, wenn sie neue Herangehensweisen ausprobieren möchten, neue Arbeitswege beschreiten oder auch neue Projekt-Ideen entwickeln wollen.

„Motivation ist die Fähigkeit,

Fähigkeiten zu mobilisieren!“

(Prof. Dr. Quadbeck-Seeger)

 

Leitgedanken zur Motivation als Basis für Begeisterung, denn: richtig motivieren, heißt begeistern!

M

= MitstreiterInnen/ MentorInnen können Dir durch ein Motivationstief helfen und Dir Deinen Rücken stärken!

O

= Offenheit für neue Wege und für die Unterstützung und Hilfe von anderen KollegInnen oder der Vorgesetzten. In manchen Situationen ist Motivation ohne Unterstützung von außen nicht aufrechtzuerhalten.

T

= Träume und Ziele sind die Nahrungsquelle für Deine Motivation. Wenn Du Dein „WARUM“ kennst, ist Motivation kein Problem!

I

= Illusionen bremsen eher Deine Motivation aus. Wenn Traumschlösser an der Realität scheitern, flieht Deine Motivation ins Kellergewölbe. Realistische Sichtweisen beugen diesem vor!

V

= Visualisiere Dein erreichtes Ziel so konkret wie möglich: stell Dir Dein Ziel so plastisch und realistisch wie möglich vor. Arbeite gezielt darauf hin, Dein visualisiertes Ziel Wirklichkeit werden zu lassen! Wenn Du weißt, wofür Du arbeitest, ist Motivation kein Thema mehr.

A

= Aufmerksamkeit im Hinblick auf Dein tägliches Motivationslevel! Denn nur wer merkt, dass der Motivationspegel sinkt, kann etwas unternehmen! Achte täglich immer mal wieder darauf, ob Du noch motiviert bei der Arbeit bist oder bereits in Gedanken daheim.

T

= Träume und Ziele sind die Nahrung der Motivation. Wenn Du aus Überzeugung Deine Arbeit   tust, ist Motivation kein Problem.

I

= Intrinsische Motivation ist die Motivation von innen! Sie ist die bessere Motivation! Extrinsische Motivation wird nur durch Anreize, wie mehr Gehalt, Boni oder andere Vergünstigungen erzeugt, und ist auf Dauer jedoch nicht so motivierend wie die Motivation, die von innen heraus entflammt.

O

= Ohnmachtsgefühle in stressigen, herausfordernden Arbeitssituationen sind menschlich – geh „step by step“ in die Prioritätenfindung und komme so zurück ins Tun!

N

= Nachhaltigkeit auch bei der Arbeit motiviert! Erkenne den Mehrfachnutzen von Tätigkeiten und erfinde das Rad nicht immer wieder neu! Das spart Energie und sorgt für Entlastung!

Die Königsform der Motivation: die Begeisterung!

B

= Belastungen aller Art sind Begeisterungskiller! Sei achtsam in Zeiten hoher Belastungen und sorge für den notwendigen Ausgleich zum Auftanken! Nur wer die leer gefahrenen Batterien aufzuladen imstande ist, erhält die eigene Motivation!

E

= Euphorie kann der Begeisterung schon mal im Wege stehen – realistische Sichtweisen überleben die Euphorie und bilden die Basis für Motivation und Begeisterung!

G

= Gleichgesinnte auf der Arbeit sind häufig hilfreicher als Freunde oder Familie! KollegInnen mit den gleichen Zielen wie Du können Dir aus einem Motivationstief heraushelfen und Dich vielleicht sogar mit ihrer eigenen Motivation anstecken!

E

= Entkrampfen, weniger nachdenken und zweifeln, einfach mal den ersten Schritt in ein neues Projekt wagen – kann Dich motivieren! Beende das „Worst-Case-Szenario“! Was, wenn der „Worst-Case“ überhaupt nicht schlimm ist?  Die ersten erfolgreichen Schritte sind dann die Nahrung für Deine Motivation!

I

= Integrität: nicht jeder hat den Mut, stets integer, also aufrichtig, ehrlich und getreu den eigenen Werten zu handeln. Stehst Du zu Dir selbst und bleibst Du „moralisch sauber“? Dann lässt sich Deine Art des Handelns als „integer“ beschreiben. Integrität ist der Mut, das    Richtige zu tun! Dafür benötigst Du ein gutes Selbstvertrauen, um mit Reaktionen und Konsequenzen anderer umgehen zu können. Und natürlich um Dir selbst treu zu bleiben – das ist das Fundament jeglicher Arbeitsfreude.

S

= Selbstvertrauen ist die Basis für motiviertes Arbeiten! Nur wer weiß, was er zu leisten imstande ist, geht gerne zur Arbeit!

T

= Transparenz in dem, was Du tust und Transparenz in dem, was KollegInnen tun! Beides bedingt sich und schafft gute Voraussetzungen für Motivation!

E

= Enthusiasmus = leidenschaftliche Begeisterung! Enthusiastisch sein, bedeutet, mit vollem Eifer und Leidenschaft dabei zu sein. Du kannst Dich für Deine Arbeit begeistern und sie überaus engagiert tun. Dein Interesse kommt von innen und ist immer echt! Enthusiasmus krönt die Motivation.

R

= Raum für Verwirklichung Deiner Ideen hilft, Deine Motivation zu pflegen. Partizipation, Teilhabe und Mitgestalten des großen Ganzen ist essenziell! Wer nur Anweisungen befolgt, verliert sich, seine Motivation und seine Begeisterung!

U

= Überraschungen/ Unvorhergesehenes/ nicht Geplantes – kann Deine Motivation stärken oder auch schwächen, je nachdem, ob Du die Vor- oder Nachteile der neuen Situation in den Fokus nimmst! (Ist Dein Glas halb voll oder ist es eher halb leer?)

N

= Nachdenken, innehalten, abwägen! Auch das kann Motivationsprobleme abschwächen. Wenn Du abschätzen kannst, welche realistischen Ergebnisse Du erwarten kannst, verkleinerst Du die Zahl der Fehlschläge. Motivationsdämpfer können so verhindert werden.

G

= Gemeinschaftssinn: wenn Du weißt, in welche Richtung Du paddelst und wer in Deinem Boot sitzt, ermöglicht Dir, ein unterstützendes Team-Mitglied sein! Gemeinsam für ein Ziel:  dem gemeinsamen „WARUM“ folgend!

Warum Dein „WARUM“ und das Deiner Mitarbeitenden so wichtig ist …!

„Wenn Du weißt,

WARUM Du diesen Weg gewählt hast

 und OB Du ihn weiter gehen willst,

dann findet sich die Antwort

auf die Frage nach dem WIE

meist von ganz allein!“

(Silke Nuthmann)

 

Im Leben und im Job treten immer wieder Probleme auf. So manch einer resigniert dabei, verliert die Lust und Arbeitsfreude. Am liebsten würdest Du dann aufgeben, anfangs warst Du sehr euphorisch im Job – aber der Erfolg wollte sich nicht so richtig einstellen wie erwartet. Stattdessen multiplizierten sich die Problemlagen, und wie so oft hilft auch dann ein Perspektivwechsel.

Werde Dir bewusst, was Du am Ende erreichen möchtest! Warum möchtest Du das erreichen? Wie wirst Du Dich fühlen, wenn Du dorthin gekommen bist? Intrinsische Motivation kannst Du wachküssen und fördern, wenn Du weißt, wohin Deine Reise gehen soll! Welche Beweggründe hast Du? Deine Vision für Deinen Beruf und Deine Beweggründe Deiner Berufswahl – also Dein „WARUM“ werden Deine treibenden Motivatoren sein!

(in Anlehnung an Dennis Streichert; Kenne Dein WARUM!)

Warum stehst Du morgens auf?

Was ist Deine Herzensaufgabe?

Dein Herzensanliegen?

 

Ohne Dein eigenes „WARUM“ gehst Du den Weg der anderen!

Dein „WARUM“ gibt Dir die Kraft, um wunderbare Dinge zu erschaffen!

Finde Dein Motiv und Deine Motivation, indem Du Dein „WARUM“ kennst!

Dein „WARUM“ muss so stark werden, dass Du unaufhaltsam wirst.

Friedrich Nietzsche sagte schon:

„Wer sein WARUM hat, dem ist kein WIE zu schwer!“

Dein „WARUM = Dein Fixstern!

Dein „WARUM“ ist wie ein richtungsweisender Fixstern – Du kennst den Weg nicht, aber der Fixstern leuchtet so intensiv, dass Du immer in die richtige Richtung gehst.

Du suchst die Antworten auf 2 wesentliche Fragen:

  1. Wo willst Du hin?
  2. Wer willst Du sein?

 Es ist nicht leicht, auf diese Fragen eine Antwort zu finden! Es ist ein Prozess, um in die Nähe der Antworten auf diese Fragen zu gelangen. Die Antworten auf beide Fragen geben Dir einen Sinn im Leben! Mit diesen Fragen kommst du etwas näher an Dein persönliches „Warum“!

Angebot zur Vertiefung:

Folgende Fragen können Dir nun helfen, einmal in Ruhe über dein persönliches „WARUM“ im Privatleben als auch im Job näher nachzudenken:

(wichtig: nimm Dir Zeit und Ruhe dafür und gehe diese Fragen nur an, wenn Du in guter Stimmung bist!)

1. Was hast Du als Kind richtig gerne gemacht, was Du heute leider nicht mehr tust?

  • Womit konntest Du Dich stundenlang beschäftigen, was hast Du voller Begeisterung erforscht?
  • Kannst Du Grundmotive aus Deiner Vergangenheit erkennen?
  • Welche Erlebnisse waren Schlüsselerlebnisse für Dich?
  • Und aufgrund welcher Erlebnisse hast Du Dich für den einen Weg entschieden?

2. Was machst Du heute richtig gerne?

  • Bei welchen Aktionen vergisst Du die Zeit und bist im Flow?
  • Welche Aktivitäten bereiten Dir Freude?
  • Was tust Du mit voller Begeisterung?
  • Welche Dinge machst Du, weil andere es von Dir erwarten? Schränkt Dich das ein?

3. Was ist Dir im Privatleben und im Job wirklich wichtig? Welche Werte willst Du leben?

  • Warum tust Du etwas?
  • Was ist Dir dabei wichtig?
  • Mit den Antworten darauf entdeckst Du Deine Werte!

4. Was möchtest Du bewegen? Privat? In der Kita? Was möchtest Du erschaffen?

Versuche hier einmal richtig groß zu denken: Du kannst Dinge benennen, die Du einmal im Leben erlebt haben willst (zum Beispiel einmal den Frankfurt – Marathon laufen!)

  • Was wäre Deine Traumtätigkeit? (z. B. Bildungsministerin?)
  • Was ist für Dich eine erfüllte Tätigkeit? Was gehört für Dich dazu?
  • Welche Umgebung möchtest Du erschaffen?

5. Für wen machst Du durch Dein Tun und durch Dein SEIN einen Unterschied?

Wenn man für die Gesellschaft etwas tut, entstehen Glück und Dankbarkeit.

  • Wie kannst Du durch Dein Tun eine Inspirationsquelle für andere sein?
  • Welche Tätigkeiten kannst du übernehmen, um anderen eine Hilfe zu sein?

6. In welcher Form wird Deine Welt eine andere sein, weil Du hier gewesen bist?

    •  Wie werden andere Dich in Erinnerung behalten?
    • Welche Geschichten wird die Nachwelt über Dich erzählen?
    • Was bleibt von Dir?
    • Was wirst Du Deiner Welt oder der Natur zurückgeben?
    • Welchen Einfluss hat Dein TUN auf Deine Welt?

    In diesem Sinne:

    Danke für Dein Interesse! 😊

    (in Anlehnung an Texte von Emanuel Hacker/ Fotos von Pixabay)

    Fazit:

    1. Mitarbeitermotivation in Kindertagesstätten ist entscheidend für eine erfolgreiche Erziehungs- und Bildungsarbeit. Ein zufriedenes und motiviertes Team bildet die Grundlage für eine konstruktive Arbeitsatmosphäre und langfristige Mitarbeiterbindung.
    2. Die Motivation der Mitarbeitenden kann durch gezielte Maßnahmen gefördert werden, sowohl intrinsisch (durch persönliche Werte und Ziele) als auch extrinsisch (durch Anreize und Belohnungen). Kreative Ideen, direktes Feedback, Freiräume zur Mitgestaltung und Wertschätzung sind einige der Strategien, die angewendet werden können.
    3. Begeisterung ist die höchste Form der Motivation. Durch ein starkes persönliches „WARUM“ und das Kennenlernen der Motivationsfaktoren der Mitarbeitenden kann eine langfristige und nachhaltige Motivation geschaffen werden. Die Einbeziehung von Träumen, Zielen, Transparenz und ein stabiler Gemeinschaftssinn sind dabei wichtige Elemente.

     

    Wenn Dich dieses Thema auch für Deine Kita interessiert und Du mehr darüber erfahren möchtest, findest Du hier noch Literatur – Vorschläge:

    (Die Auswahl ist wie immer subjektiv, selektiv & unvollständig – aber die Vorschläge können für Dich nachhaltige Impulse bringen!)

    1. Michael Lorenz/ Dr. Saskia Lucht

    „Führung to go: Erfolgreiche Führung durch Motivation!“

    ISBN-13: 978-1517749477,         4,99€

     

    1. Florian Becker „Mitarbeiter wirksam motivieren: Mitarbeitermotivation mit der Macht der Psychologie“, 2018, TB, Springer Verlag, ISBN-13: 978-3662578377, 32,99€

     

    1. Gary Chapmann mit Paul White „Die 5 Sprachen der Mitarbeitermotivation!“, 2013, gebundene Ausgabe, Hausgeber: Francke – Buch, ISBN-10: 9783868273816,               19,95€

     

    1. Hartmut Laufer „Praxis erfolgreicher Mitarbeiter – Motivation: Techniken, Instrumente, Arbeitshilfen“, 2015, Gabal Verlag, ISBN-10: 3869364823, 24,90€

    Bevor Kinder Probleme machen, haben sie welche! – Teil 2

    Handlungsstrategien & Kooperationsideen für die Zusammenarbeit zwischen Eltern von herausfordernden Kindern und dem Kita-Fachpersonal

     

    Die Zusammenarbeit zwischen Eltern von herausfordernden Kindern und dem pädagogischen Kita-Fachpersonal stellt eine besondere Herausforderung dar. Um diese Herausforderung zu meistern, ist es essenziell, Handlungsstrategien zu entwickeln und Kooperationsideen zu fördern, die auf gegenseitigem Respekt und einer offenen Kommunikation basieren. Dieser Artikel konzentriert sich auf die wichtigsten Aspekte und Methoden, die eine erfolgreiche Zusammenarbeit ermöglichen.

    „Wer in sich selbst beruhigt ist,

    der beunruhigt auch den anderen nicht!“

    (Epikur)

    Die richtige innere Haltung

    Die Basis einer gelungenen Zusammenarbeit liegt in der inneren Haltung des Kita-Personals. Ein respektvoller und vorurteilsfreier Umgang mit den Eltern ist entscheidend, unabhängig von deren Auftreten. Folgende Aspekte sind hierbei besonders wichtig:

    • Offenheit und Respekt: Jede Begegnung sollte ohne Vorurteile und mit der Bereitschaft, sich auf die Perspektiven der Eltern einzulassen, erfolgen.
    • Lernende Haltung: Fachkräfte sollten sich als Lernende sehen, die bereit sind, ihre eigenen Denk- und Handlungsmuster zu hinterfragen.

    Zentrale Verhaltensweisen im Elterngespräch

    Zwei Hauptverhaltensweisen sind zentral, um die Kooperation mit den Eltern zu fördern:

    1. Verständnis zeigen: Dies gelingt durch aktives Zuhören und das Stellen offener Fragen.
    2. Feedback geben und Informationen vermitteln: Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Zuhören und Informationsaustausch ist hierbei entscheidend.

     

    Grundhaltungen für die Zusammenarbeit

    Die folgenden Grundhaltungen sollten in der Kommunikation und Zusammenarbeit stets präsent sein:

    • Empathie und Respekt: Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, sich in die Sichtweise der Eltern hineinzuversetzen.
    • Kontextberücksichtigung: Die Lebensumstände der Eltern müssen bei der Lösungsfindung berücksichtigt werden.
    • Stärkung der Eigenverantwortung: Eltern als gleichberechtigte Partner behandeln und ihnen Verantwortung übertragen.
    • Ressourcenfokussierung: Den Fokus auf die Stärken und Ressourcen der Eltern und Kinder legen.
    • Lösungsfokussierung: Probleme nur so lange thematisieren, wie es zur Lösungsfindung notwendig ist.

    Fragen als Türöffner

    Offene Fragen fördern das Nachdenken und die Kommunikation. Vermeiden Sie jedoch „Warum“-Fragen, die eine Rechtfertigungshaltung auslösen können. Beispielfragen:

    • „Was ist passiert?“
    • „Wie haben Sie das erlebt?“
    • „Welche Möglichkeiten wären denkbar?“

    Phasen des kooperativen Elterngesprächs

    Ein strukturiertes Gespräch hilft, Vertrauen aufzubauen und Lösungen zu finden:

    1. Begrüßung und Kontaktaufnahme: Eine positive Atmosphäre schaffen.
    2. Eröffnung und Strukturierung: Anlass und Ziele des Gesprächs klären.
    3. Problemverständnis: Das Problem aus Sicht der Eltern und Fachkräfte verstehen.
    4. Sichtweise erweitern: Weitere Probleme und Kontextfaktoren einbeziehen.
    5. Ressourcen und Ausnahmen: Positive Veränderungen und Stärken herausarbeiten.
    6. Zielformulierung: Klare und präzise Ziele gemeinsam definieren.
    7. Lösungsfindung: Kreative und umsetzbare Lösungswege erarbeiten.
    8. Vereinbarungen treffen: Konkrete Aufgaben und weitere Schritte festlegen.

    Umgang mit Konflikten

    Konflikte sind im Kita-Alltag unvermeidlich und bieten auch Chancen zur Veränderung. Es ist wichtig, eine sachliche und empathische Haltung einzunehmen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Hier einige Anzeichen für schwelende Konflikte:

    • Abkühlung des Kontakts, formelle Begrüßungen
    • Ignorieren von Entscheidungen
    • Herabsetzung und unsachliche Kritik

    Unterstützende Fragen zur Erziehung

    Diese Fragen helfen, die Perspektive der Eltern zu verstehen und Lösungen zu entwickeln:

    • „Was gelingt Ihnen im Alltag mit Ihrem Kind besonders gut?“
    • „Welche Stärken sehen Sie bei Ihrem Kind?“
    • „Wie würde die Situation aussehen, wenn das Problem gelöst wäre?“

    Fazit Eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kita-Fachpersonal erfordert eine offene, respektvolle und lösungsorientierte Kommunikation. Durch die Anwendung der beschriebenen Handlungsstrategien und Grundhaltungen können wir gemeinsam Wege finden, um die Herausforderungen zu meistern und das Wohl der Kinder zu fördern.

    Liebe pädagogische Fachkräfte, lassen Sie sich nicht von Rückschlägen entmutigen. Bleiben Sie lösungs- und ressourcenorientiert. Ihr positiver Einsatz und Ihr Engagement machen einen bedeutenden Unterschied im Leben der Kinder und tragen wesentlich zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit bei. Gemeinsam können wir viel erreichen!

    Quelle dieser Infos: Fortbildungsskript „Die Herausforderung – das gelingende Elterngespräch! Dreh- und Angelpunkt in der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft“ von Claudia Hennig, 2022, 2 – tägige Fortbildungsreihe für Deine Kita – Teamtage.

     

    Entlastungsziel der beiden Teamtage: hier werden eigene bewährte Vorgehensweisen im Elterngespräch kombiniert mit neuen Herangehensweisen und systemischen Fragetechniken – passend zum jeweiligen Gesprächskontext! Bewährtes wertschätzend einbringen in der Kombination mit neuen Gesprächstechniken & Vorgehensweisen! Am Ende hat jeder TN einen individuell entwickelten Fragefahrplan – einsetzbar für unterschiedliche Gesprächsanlässe, mit dem Feinschliff fokussiert auf die jeweilige Familie. Arbeitsentlastung pur, denn das Rad muss nicht immer wieder neu erfunden werden.

     

    Literatur – Tipps zum Thema:

    Anja Cantzler (2023): „Schätze finden – statt Fehler suchen! Herausforderndes Verhalten verstehen in Kita, Krippe und Kindertagespflege!“, Herder Verlag

    Antje Bostelmann (2007): „Achtung – Eltern im Kindergarten! Typische Konflikte mit Eltern und wie man damit umgeht!“

    Fialka, Viva in „Kindergarten heute“: „Wie Sie die Zusammenarbeit mit Eltern professionell gestalten – Bildungs- und Erziehungspartner!“

    Marianne Kleiner – Wuttke: „Kollegiale Beratung in Kindertagesstätten! Als Team gemeinsam durch Klärung zur Lösung finden“

    Viel Spaß bei der Umsetzung wünscht, Claudia Hennig😊

     

    Quellen: in Anlehnung an unzählige Forenbeiträge & Internetartikel zum Thema „Herausforderndes Verhalten“
    Literaturtipps: Anja Cantzler „Schätze finden – statt Fehler suchen! Herausforderndes Verhalten verstehen in Kita, Krippe und Kindertagespflege!“, Herder Verlag 2023
    „Kinder mit herausforderndem Verhalten in der Kita! Eine Handreichung für ressourcenorientiertes Handels“ – Fröhlich-Gildhoff/ Hoffer/ Rönner-Böse aus dem Kohlhammer Verlag
    „(K)eine Alternative haben zu herausforderndem Verhalten! Ein Praxishandbuch mit Begleitposter für Eltern, pädagogische Fachkräfte, Therapeuten & Interessierte!“, Nina Fröhlich, Claudio Castaneda, Monika Weigand, herausgegeben von Monika Weigand, Die UK-Ideenkiste

    © Claudia Hennig Kita – Coach! Mehr Entlastung für Leitung & Team!

    Kontakt: kita-coach@claudia-hennig.de

    Wenn der Keks spricht, haben die Krümel Mitspracherecht!

    Abenteuer Partizipation! Gemeinsame Entscheidungen & individuelle Entfaltung!

     

     

     

    Hier werdet Ihr Antworten auf folgende Fragen erhalten:

    1. Wie können Kinder durch Partizipation in der Kita ihre Selbstbestimmung stärken und dabei gleichzeitig soziale Kompetenzen entwickeln?
    2. Welche kreativen Visualisierungen & Symbole unterstützen die partizipatorische Teilhabe von Kindern in der Kita und wir wirken sich diese auf den pädagogischen Alltag aus?
    3. Welche Gewinne erlebt nicht nur das Kita – Team, sondern auch jedes Teammitglied durch die Implementierung von Partizipation? Wie beeinflusst dies die Motivation & Zusammenarbeit im Team?
    4. Wie können Eltern aktiv in die partizipative Gestaltung des Kita – Alltags eingebunden werden?

     

    Einleitung: Die Bedeutung von Partizipation in Kindertagesstätten

    1. Was verstehe ich unter Partizipation in der Kita und wie kann sie gelingen?

    Partizipation definiert sich als die aktive Beteiligung von Kindern an Entscheidungsprozessen, die ihren Alltag in der Kindertagesstätte betreffen. Dies beinhaltet, dass Kinder nicht nur Empfänger von Anweisungen sind, sondern aktiv in die Gestaltung ihres Umfelds einbezogen werden. Dazu gehört beispielsweise die Einbindung von Kindern bei der Auswahl von Aktivitäten, bei der Raumgestaltung oder bei gemeinsamen Regeln.

    Partizipation konkret umsetzen:

    • Kinder in Entscheidungsprozesse einbeziehen, die ihren Alltag betreffen.
    • Gemeinsame Besprechungen und demokratische Abstimmungen ermöglichen.
    • Einbindung von Ideen und Vorschlägen der Kinder.

    Schaffung von partizipativen Strukturen:

    •  Etablierung von Kinderparlamenten oder -räten.
    • Förderung einer offenen Kommunikationskultur zwischen Erziehern und Kindern.

     

     2. Visualisierungen im Zuge von Partizipation im Kita-Bereich und deren Bedeutung!

    •  Kreative Gestaltung von Räumen:
      •  Einbindung von Kindern bei der Raumgestaltung, beispielsweise durch gemeinsame Bastelprojekte.
      • Nutzung von Visualisierungen wie Wandbilder, Pinnwände oder gemeinsam erstellte Collagen.
    •   Projektarbeit & Dokumentation:
      •  Visualisierungen als Teil von Projektdokumentationen.
      • Fotografien, Zeichnungen und Modelle als Ausdruck der Kinderideen.
      •  Visualisierungen für Kommunikation
      •  Einsatz von Piktogrammen und Symbolen, um Kinder in Entscheidungsprozessen einzubeziehen.
      • Gemeinsame Gestaltung von Plakaten und Infotafeln.

    3. Wie kann ich mein Team für das Thema Partizipation sensibilisieren? Zur Umsetzung ermutigen?

    •  Fortbildungen und Schulungen:
      • Gemeinsame Teilnahme an Fortbildungen zum Thema Partizipation.
      • Experten einladen, um die Bedeutung von Partizipation zu verdeutlichen.
    •  Teamreflexion und Austausch:
      • Regelmäßige Teamsitzungen für den Austausch über Erfahrungen und Ideen zur Partizipation.
      • Reflexion über die eigene Rolle als Erzieher und die Bedeutung von Mitspracherecht der Kinder.
    • Praktische Umsetzung fördern:
      • Schaffung von Freiräumen und Ressourcen für partizipative Projekte.
      • Kollegialer Austausch über gelungene Beispiele und Herausforderungen.

    FAZIT: Partizipation in der Kindertagesstätte ist mehr als nur ein pädagogisches Konzept. Es ist eine lebendige Praxis, die das Selbstbewusstsein der Kinder stärkt, ihre Kreativität fördert und eine gemeinschaftliche Atmosphäre schafft. Durch die bewusste Einbindung von Visualisierungen und die Sensibilisierung des Erzieherteams kann Partizipation zu einem integralen Bestandteil des Kita-Alltags werden, der die Entwicklung der Kinder nachhaltig prägt.

     

    In Deutschland sind die gesetzlichen Grundlagen zur Partizipation in Kindertagesstätten vor allem im Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) verankert. Hier sind einige relevante Paragraphen:

    1. 8 SGB VIII – Förderung der Erziehung in der Familie:
      • In diesem Paragraphen wird betont, dass die Jugendhilfe darauf ausgerichtet ist, Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder zu unterstützen. Gleichzeitig wird die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungen, die sie betreffen, gefördert.

    2. 9 SGB VIII – Zusammenarbeit mit den Eltern:

      •  Dieser Paragraph legt fest, dass die Zusammenarbeit zwischen den Erziehungsberechtigten und der Einrichtung, in der das Kind betreut wird, auf Vertrauen und Partnerschaft basieren soll. Es wird betont, dass die Eltern in die Planung und Durchführung der pädagogischen Arbeit einbezogen werden sollen.

    3. 22 SGB VIII – Leistungen zur Förderung der Erziehung in der Tageseinrichtung und in der Tagespflege:

      •  Hier wird die Förderung der Entwicklung des Kindes in Tageseinrichtungen, also Kindertagesstätten, geregelt. Der Gesetzestext unterstreicht die Bedeutung der Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse des Kindes sowie die Zusammenarbeit mit den Eltern.

    4. 8 a SGB VIII – Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung:

      •  In diesem Paragraphen wird darauf hingewiesen, dass die Einrichtungen zur Förderung der Erziehung in der Kindertagespflege und -einrichtungen verpflichtet sind, bei Anzeichen von Kindeswohlgefährdung angemessene Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dies beinhaltet auch, die Meinung des Kindes angemessen zu berücksichtigen.

    5. Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in den baden-württembergischen Kindergärten:

      •  Obwohl nicht auf Bundesebene, sondern auf Landesebene, bietet der Orientierungsplan in Baden-Württemberg einen umfassenden Leitfaden für die pädagogische Arbeit in Kindertageseinrichtungen. Er betont die Partizipation der Kinder und die Zusammenarbeit mit den Eltern.

    Es ist wichtig zu beachten, dass die konkrete Umsetzung von Partizipation in Kindertagesstätten auch von landesrechtlichen Regelungen und den Vorgaben der jeweiligen Träger abhängig ist. Daher solltest Du Dich auch mit den landesspezifischen Gesetzen und Verordnungen vertraut machen.

     

    Mit welchen Impulsen, Ideen, Anregungen schaffe ich es als Kita – Leitung, mein Kita – Team von der Wichtigkeit von Partizipation zu überzeugen? Wie schaffe ich im Kita – Team Interesse für das Thema, wie setze ich Anreize zur Umsetzung partizipatorischer Gedanken & Aktionen?

    Die Überzeugung des Kita-Teams von der Wichtigkeit der Partizipation erfordert eine einfühlsame und motivierende Herangehensweise. Hier sind einige Impulse, Ideen und Anregungen, wie Du Dein Kita-Team für das Thema begeistern und zur Umsetzung partizipatorischer Ansätze anregen können:

    1. Fortbildungen und Schulungen:

      • Biete Fortbildungen oder Schulungen zum Thema Partizipation an. Experten können die theoretischen Grundlagen erläutern und konkrete Beispiele für erfolgreiche Umsetzungen präsentieren. Dies ermöglicht es dem Team, ein tieferes Verständnis für die Bedeutung der Partizipation zu entwickeln.

    2. Praxisnahe Beispiele:

      •  Teile praxisnahe Beispiele erfolgreicher Partizipationsprojekte aus anderen Kitas. Zeige, wie Kinder von aktiver Beteiligung profitieren und wie sich dies positiv auf das Gruppenklima und die pädagogische Arbeit auswirkt.

     3. Teambesprechungen und Erfahrungsaustausch:

      •  Organisiere regelmäßige Teambesprechungen, um über die Bedeutung von Partizipation zu diskutieren. Lasse Raum für den Erfahrungsaustausch und die Reflexion über bereits gemachte Erfahrungen mit partizipativen Ansätzen.

     4. Gemeinsame Ziele setzen:

      •  Entwickele gemeinsam mit dem Team klare Ziele für die Implementierung von Partizipation in der Kita. Betone dabei, wie dies die pädagogische Qualität steigern kann und gleichzeitig die Zusammenarbeit im Team stärkt.

     5. Partizipative Entscheidungsprozesse im Team:

      •  Demonstriere die Prinzipien der Partizipation, indem Du das Team in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Zeige auf, wie partizipative Entscheidungen zu einer höheren Identifikation und Motivation im Team führen können.

    6. Erfolge sichtbar machen:

      •  Betone die positiven Auswirkungen von Partizipation, indem Du Erfolge sichtbar machen. Das können unter anderem Ausstellungen von gemeinsamen Projekten, Fotos von partizipativen Aktionen oder positive Rückmeldungen von Eltern sein.

    7. Partizipation als Qualitätsmerkmal hervorheben:

      •  Verdeutliche dem Team, dass Partizipation nicht nur eine pädagogische Notwendigkeit, sondern auch ein Qualitätsmerkmal für die Kita ist. Dies kann dazu beitragen, das Selbstverständnis des Teams zu stärken und die Bedeutung der eigenen Rolle zu betonen.

    8. Ressourcen bereitstellen:

      •  Stelle sicher, dass das Team die notwendigen Ressourcen zur Verfügung hat, um Partizipation umsetzen zu können. Dazu gehören Zeit, Schulungsmaterialien, Budget für partizipative Projekte und gegebenenfalls externe Unterstützung.

     9. Partizipation als kontinuierlichen Prozess begreifen:

      •  Betone, dass Partizipation ein kontinuierlicher Prozess ist, der mit der Zeit wächst und sich entwickelt. Gib dem Team die Freiheit, neue Ideen auszuprobieren und aus Erfahrungen zu lernen.

     10. Vorbildfunktion übernehmen:

      •  Als Kita-Leitung solltest Du selbst eine aktive Rolle in der Partizipation einnehmen. Zeige, dass Du bereit bist, die Meinungen und Ideen des Teams ernst zu nehmen und Entscheidungen gemeinsam zu treffen.

    Durch eine Kombination dieser Maßnahmen kannst Du ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Partizipation schaffen und Dein Kita-Team motivieren, aktiv an der Umsetzung partizipatorischer Ansätze teilzunehmen.

     

    Visualisierungen spielen eine entscheidende Rolle bei der partizipatorischen Teilhabe von Kita-Kindern. Hier sind einige konkrete Visualisierungsideen und Symbole:

    1. Piktogramme und Symbole:

      • Verwende verständliche Piktogramme und Symbole, um den Kindern bestimmte Bereiche oder Aktivitäten in der Kita zu repräsentieren. Du kannst etwa Piktogramme für Spielbereiche, Bastelstationen, Ruhezonen usw. erstellen.

    2. Wandbilder und Collagen:

      •  Ermutige die Kinder, gemeinsam mit dem Team Wandbilder oder Collagen zu erstellen, die ihre Wünsche, Interessen und Aktivitäten darstellen. Dies kann dazu beitragen, eine visuelle Darstellung der Partizipation zu schaffen.

    3. Mitmach – Tafel:

      •  Erstelle eine „Mitmach-Tafel“ mit Bildern oder Symbolen, die die Kinder daran erinnern, welche Aktivitäten an diesem Tag geplant sind. Lasse die Kinder selbst Symbole auswählen und an die Tafel heften, um ihre Vorlieben zu zeigen.

    4. Gemeinsame Projektdokumentation:

      •  Halte partizipative Projekte in einer gemeinsamen Projektdokumentation fest. Verwende Fotos, Zeichnungen und kurze Texte, um den Fortschritt und die Beteiligung der Kinder zu visualisieren.

    5. Partizipative Wandgestaltung:

      •  Erlaube den Kindern, Teile der Wände oder Pinnwände in den Räumen der Kita selbst zu gestalten. Dies kann durch gemeinsame Malaktionen, Collagen oder das Anbringen von Ideen-Postern geschehen.

    6. Partizipationsrad:

      • Erstelle ein „Partizipationsrad“, das verschiedene Aktivitäten oder Entscheidungen repräsentiert. Lasse die Kinder das Rad drehen und dort, wo es stoppt, wird die entsprechende Aktivität durchgeführt.

    7. Fotowände für persönliche Beiträge:

      •  Richte Fotowände ein, auf denen die Kinder ihre eigenen Beiträge präsentieren können. Dies können Fotos ihrer liebsten Aktivitäten, Bastelarbeiten oder kurze Texte sein, die ihre Gedanken und Ideen ausdrücken.

    8. Symbolkarten für Stimmungen:

      •  Verwende Symbolkarten, auf denen verschiedene Stimmungen dargestellt sind. Lasse die Kinder ihre aktuelle Stimmung durch das Auswählen eines Symbols zeigen. Dies kann dazu beitragen, ihre Gefühle und Bedürfnisse besser zu verstehen.

    9. Gemeinsame Planungstafel:

      •  Erstelle eine Tafel für die gemeinsame Planung von Aktivitäten. Die Kinder können ihre Ideen auf Karten schreiben oder zeichnen und auf die Tafel heften, um den Tagesablauf mitzugestalten.

    10. Stellwände für Kinderparlament:

      •  Wenn es in Deiner Kita ein Kinderparlament gibt, erstelle Stellwände, auf denen die Ergebnisse von Parlamentssitzungen festgehalten werden.
      • Dies kann Entscheidungen, Ideen oder Themen zeigen, die die Kinder besprochen haben.

     

    Diese Visualisierungen helfen nicht nur dabei, Partizipation in der Kita zu fördern, sondern ermöglichen den Kindern auch, ihre Gedanken und Ideen auf kreative Weise auszudrücken. Es ist wichtig, dass die Symbole und Visualisierungen für die Kinder verständlich und ansprechend sind, um ihre aktive Teilhabe zu erleichtern.

     

    Welchen Gewinn haben die Kinder von Partizipation in der Kita? Welchen Gewinn hat auch das Team durch die Umsetzung von Partizipation in der eigenen Kita? Wie können Eltern in die Partizipation eingebunden werden?

    Die Partizipation von Kindern in der Kita bringt vielfältige Gewinne für die Kinder, das Team und auch die Eltern:

    Gewinne für die Kinder:

    1. Selbstbestimmung und Selbstbewusstsein:

    • Kinder lernen, Entscheidungen zu treffen und Einfluss auf ihren eigenen Alltag zu nehmen, was zu einem gestärkten Selbstbewusstsein und einem Gefühl der Selbstbestimmung führt.

     2. Soziale Kompetenzen:

    •  Die Beteiligung an Gruppenentscheidungen und partizipativen Aktivitäten fördert die sozialen Kompetenzen der Kinder, wie Teamarbeit, Kommunikation und Konfliktlösung.

    3. Verantwortungsbewusstsein:

    •  Partizipation ermöglicht es den Kindern, Verantwortung für ihre eigenen Ideen und Entscheidungen zu übernehmen, was wiederum ihre Verantwortungsbereitschaft stärkt.

    4. Kreativität und Eigeninitiative:

    •  Kinder haben die Möglichkeit, ihre kreativen Ideen einzubringen und eigenständig Initiativen zu ergreifen, was ihre Kreativität und Eigeninitiative fördert.

    5. Partizipation als Bildungschance:

    •  Die aktive Teilhabe der Kinder an Entscheidungen und Aktivitäten in der Kita bietet eine hervorragende Möglichkeit für lebensnahe Lernprozesse und fördert ihre individuelle Bildung.

     

    Gewinne für das Team:

     1. Teamidentifikation und Zusammenhalt:

      • Die gemeinsame Umsetzung von partizipativen Ansätzen fördert die Identifikation der Teammitglieder mit ihrer Arbeit und stärkt den Teamzusammenhalt.

    2.  Professionalisierung:

      • Die Auseinandersetzung mit Partizipation fördert die Professionalisierung des Teams, da es dazu anregt, pädagogische Konzepte zu hinterfragen, zu reflektieren und weiterzuentwickeln.

    3. Kreativität und Innovation:

      • Durch die Einbindung der Ideen und Perspektiven der Kinder werden auch das Team und die pädagogische Arbeit kreativer und innovativer.

    4. Erhöhte Motivation:

      • Die aktive Einbeziehung der Kinder in die Gestaltung des Kita-Alltags kann zu einer gesteigerten Motivation und Zufriedenheit der Teammitglieder führen.

    5. Austausch und Reflexion:

      • Die regelmäßige Auseinandersetzung mit partizipativen Prozessen fördert den Austausch im Team und ermöglicht eine kontinuierliche Reflexion über die pädagogische Arbeit.

     

    Einbindung der Eltern:

     1. Informationsaustausch:

      • Informiere die Eltern regelmäßig über partizipative Aktivitäten und Entscheidungen in der Kita. Dies kann durch Elternbriefe, Aushänge oder Informationsveranstaltungen erfolgen.

    2. Beteiligung an Projekten:

      • Ermögliche den Eltern, sich aktiv an partizipativen Projekten oder Aktivitäten zu beteiligen. Dies stärkt die Zusammenarbeit zwischen Kita und Elternhaus.

    3. Elternvertretung und -beirat:

      • Implementiere eine Elternvertretung oder einen Elternbeirat, der in Entscheidungen eingebunden ist und die Perspektiven der Eltern in die Planung und Umsetzung von Aktivitäten einbringen kann.

    4. Eltern-Kind-Aktionen:

      • Organisiere regelmäßig Eltern-Kind-Aktionen, bei denen gemeinsame Aktivitäten oder Projekte durchgeführt werden. Dies fördert die Zusammenarbeit und ermöglicht einen direkten Austausch über die Bedürfnisse der Kinder.

    5. Partizipation als Thema in Elterngesprächen:

      • Nimm Dir die Zeit, das Thema Partizipation in Elterngesprächen zu besprechen. Erkläre, wie die Kinder aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und ermutige die Eltern, ihre Perspektiven einzubringen.

    Durch die umfassende Implementierung von Partizipation in der Kita profitieren nicht nur die Kinder, sondern das gesamte pädagogische Team und die Eltern gleichermaßen. Es schafft eine positive und unterstützende Umgebung für die ganzheitliche Entwicklung der Kinder.

     

    Können Kinder durch Partizipation in der Kita ihre Selbstbestimmung stärken und dabei gleichzeitig soziale Kompetenzen entwickeln?“

    Die Partizipation von Kindern in der Kita bietet eine einzigartige Möglichkeit, ihre Selbstbestimmung zu stärken und gleichzeitig die Entwicklung sozialer Kompetenzen zu fördern. Hier sind einige Wege, wie dies geschehen kann:

    1. Mitbestimmung bei Entscheidungen:

      • Durch die Einbeziehung der Kinder in Entscheidungsprozesse, sei es bei der Auswahl von Aktivitäten oder der Mitgestaltung von Räumen, lernen sie, ihre eigenen Präferenzen zu erkennen und auszudrücken.

    2. Selbstverantwortung für Projekte:

    •  Kinder können die Verantwortung für kleinere Projekte übernehmen, sei es die Organisation einer Bastelaktion oder die Durchführung einer kleinen Vorführung. Dies fördert ihre Selbstständigkeit und das Bewusstsein für ihre eigenen Fähigkeiten.

    3. Gestaltung des eigenen Lernwegs:

      • Indem Kinder ihre Interessen aktiv in den Lernprozess einbringen dürfen, können sie ihren eigenen Lernweg gestalten. Dies stärkt ihre Selbstbestimmung und fördert ihre intrinsische Motivation.

    4. Konfliktlösung in der Gruppe:

      • Partizipation ermöglicht es Kindern, aktiv an der Lösung von Konflikten in der Gruppe teilzunehmen. Sie lernen, ihre Bedürfnisse zu kommunizieren, Kompromisse zu finden und Empathie für die Perspektiven anderer zu entwickeln.

    5. Kommunikation und Ausdruck:

      • Kinder lernen, ihre Gedanken und Gefühle durch aktive Teilnahme zu kommunizieren. Dies stärkt nicht nur ihre Fähigkeiten im Ausdruck, sondern fördert auch die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins.

    6. Zusammenarbeit in Gruppenaktivitäten:

      • Gemeinsame Projekte und Aktivitäten bieten Kindern die Gelegenheit zur Zusammenarbeit. Hier lernen sie, in einer Gruppe zu arbeiten, Ideen zu teilen und auf die Meinungen anderer einzugehen.

    7. Verantwortung für den eigenen Raum:

      • Kinder können bei der Gestaltung ihres Kita – Raums mitwirken und Verantwortung für die Ordnung und Pflege übernehmen. Dies schafft ein Gefühl von Autonomie und fördert die Wertschätzung für den gemeinsamen Raum.

    8. Entscheidungen über den Tagesverlauf:

      • Beteiligung an der Planung des Tagesablaufs ermöglicht den Kindern, aktiv über ihre Zeit zu bestimmen. Dies fördert ihre Fähigkeiten zur Zeitorganisation und Selbstbestimmung im täglichen Ablauf.

    Die Partizipation in der Kita ermöglicht den Kindern, ihre eigenen Fähigkeiten und Präferenzen zu erkennen, was wiederum zu einer gestärkten Selbstbestimmung und zur Entwicklung entscheidender sozialer Kompetenzen führt.

    Welche kreativen Visualisierungen und Symbole unterstützen die partizipative Teilhabe von Kindern in der Kita und wie wirken sich diese auf den pädagogischen Alltag aus?“

    Kreative Visualisierungen und Symbole spielen eine entscheidende Rolle bei der partizipativen Teilhabe von Kindern in der Kita. Hier sind einige Ideen, wie solche visuellen Elemente den pädagogischen Alltag unterstützen können:

    1. Partizipations – Wand:

     Erstelle eine spezielle Wand oder Pinnwand, auf der Symbole für anstehende Aktivitäten, Entscheidungen oder Projekte platziert werden. Kinder können ihre Wünsche und Ideen durch Bilder oder Symbole ausdrücken und so aktiv an der Planung teilnehmen.

    2. Mitmach – Symbole:

    Integriere Symbole in den täglichen Ablauf, die den Kindern anzeigen, wann und wie sie sich beteiligen können. Dies könnte ein Symbol für „Mitmachen erwünscht“ oder „Hier könnt ihr entscheiden“ sein, um die Kinder zu ermutigen, sich aktiv einzubringen.

    3. Individuelle Symbole für Interessen:

      • Lasse die Kinder individuelle Symbole oder Bilder für ihre persönlichen Interessen erstellen. Diese können dann im Raum angebracht werden, um ihre Einzigartigkeit zu feiern und den anderen Kindern Einblicke in ihre Vorlieben zu geben.

    4. Gemeinsame Projekt – Collagen:

      • Ermutige die Kinder, gemeinsam Collagen oder Visualisierungen für partizipative Projekte zu erstellen. Diese können Fotocollagen, Mind – Maps oder kreative Kunstwerke sein, die ihre gemeinsamen Ideen repräsentieren.

    5. Partizipative Tafel für den Tagesablauf:

      • Gestalte eine Tafel, auf der der Tagesablauf visualisiert wird. Kinder können Symbole auswählen, um anzuzeigen, welche Aktivitäten geplant sind. Dies ermöglicht es ihnen, den Tag mitzugestalten und sich darauf vorzubereiten.

    6. Bunte Symbolkarten für Gefühle:

      • Nutze farbenfrohe Symbolkarten, um Gefühle darzustellen. Dies hilft den Kindern, ihre Emotionen auszudrücken und erleichtert den Erziehern die Kommunikation über Emotionen und Bedürfnisse.

    7. Partizipative Plakate und Poster:

      • Erstelle gemeinsam mit den Kindern Plakate oder Poster, die die Grundsätze der Partizipation in der Kita visualisieren. Dies dient als ständige Erinnerung und unterstützt die gemeinsame Verantwortung für die Umsetzung.
    1. Partizipations – Symbolkarten für Entscheidungen:
      • Verwende Symbolkarten, um Entscheidungen zu visualisieren. Lasse die Kinder aus verschiedenen Symbolen auswählen, um ihre Präferenzen oder Meinungen kundzutun. Dies kann in demokratischen Entscheidungsprozessen oder bei der Auswahl von Aktivitäten hilfreich sein.
    1. Partizipationsrad:
      • Entwerfe ein „Partizipationsrad“ mit verschiedenen Symbolen für Aktivitäten oder Entscheidungen. Die Kinder können das Rad drehen und das ausgewählte Symbol zeigt an, welche Aktivität als Nächstes ansteht.
    1. Visualisierte Raumgestaltung:
      • Lasse die Kinder Symbole für die Raumgestaltung auswählen oder erstellen. Diese können dann in den Räumen angebracht werden, um zu zeigen, welche Bereiche von den Kindern mitgestaltet wurden.

    Diese kreativen Visualisierungen schaffen nicht nur eine visuell ansprechende Umgebung, sondern unterstützen auch die partizipative Teilhabe der Kinder, indem sie ihre Gedanken und Ideen auf eine leicht verständliche Weise darstellen. Sie fördern die gemeinsame Verantwortung und schaffen eine visuelle Repräsentation der Partizipation im pädagogischen Alltag.

     

     

    „Welche Gewinne erlebt nicht nur das Kita-Team, sondern auch jedes einzelne Teammitglied durch die Implementierung von Partizipation? Und wie beeinflusst dies die Motivation und Zusammenarbeit im Team?“

    Die Implementierung von Partizipation in einer Kita bringt nicht nur für das gesamte Team, sondern auch für jedes einzelne Teammitglied zahlreiche Gewinne mit sich. Hier sind einige Aspekte, wie die Partizipation die Motivation und Zusammenarbeit im Team positiv beeinflussen kann:

    • Gefühl der Bedeutung und Wertschätzung:

    Teammitglieder erleben ein gesteigertes Gefühl der Bedeutung und Wertschätzung, wenn ihre Meinungen und Ideen bei Entscheidungen berücksichtigt werden. Dies fördert die Identifikation mit der Kita und stärkt das Selbstwertgefühl jedes Einzelnen.

    • Erhöhte Motivation:

    Die Möglichkeit, aktiv an Entscheidungen teilzunehmen und Einfluss auf die pädagogische Arbeit zu nehmen, steigert die Motivation der Teammitglieder. Die Verbindung zu den Zielen und Entscheidungen der Kita wird gestärkt.

    • Persönliche und berufliche Weiterentwicklung:

    Partizipation bietet Raum für persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Teammitglieder können neue Fähigkeiten entwickeln, indem sie sich in verschiedenen Bereichen engagieren und ihre Expertise teilen.

    • Förderung der Kreativität und Innovation:
      • Die Einbindung von verschiedenen Perspektiven und Ideen fördert die Kreativität im Team. Die Innovationskraft wird gestärkt, da unterschiedliche Blickwinkel zu neuen Ansätzen und Lösungen führen.
    • Stärkung der Teamidentität:
      • Partizipation schafft eine gemeinsame Teamidentität. Teammitglieder fühlen sich als integraler Bestandteil der Einrichtung und arbeiten gemeinsam an der Verwirklichung von Zielen und Visionen.
    • Effektivere Kommunikation:
      • Durch die regelmäßige Kommunikation und den Austausch von Ideen wird die interne Kommunikation im Team verbessert. Dies führt zu einem offenen und unterstützenden Arbeitsklima.
    • Gemeinsame Verantwortung für den pädagogischen Erfolg:
      • Die Teammitglieder übernehmen eine gemeinsame Verantwortung für den pädagogischen Erfolg der Kita. Dies fördert das Bewusstsein für die gemeinsame Mission und trägt zu einem Gefühl von Stolz und Erfüllung bei.
    • Stärkung der pädagogischen Kompetenzen:
      • Durch die Zusammenarbeit und den Austausch von Ideen verbessern die Teammitglieder ihre pädagogischen Kompetenzen. Dies führt zu einer kontinuierlichen Professionalisierung des Teams.
    • Entwicklung von Vertrauen und Teamgeist:
      • Partizipation fördert das Vertrauen unter den Teammitgliedern. Das Wissen, dass jeder eine Stimme hat und respektiert wird, stärkt den Teamgeist und fördert die Zusammenarbeit.
    • Positive Auswirkungen auf das Arbeitsklima:
      • Ein partizipativer Ansatz schafft ein positives Arbeitsklima, da die Teammitglieder sich gehört und respektiert fühlen. Dies beeinflusst die allgemeine Zufriedenheit im Team positiv.

    Insgesamt führt die Implementierung von Partizipation zu einer gestärkten Teamdynamik, einer verbesserten Motivation der Einzelnen und einer positiven Auswirkung auf das Arbeitsklima. Die Möglichkeit, aktiv an Entscheidungen teilzunehmen, trägt zu einer nachhaltigen und erfolgreichen pädagogischen Arbeit in der Kita bei.

     

    Wie können Eltern aktiv in die partizipative Gestaltung des Kita-Alltags eingebunden werden und welche Rolle spielen sie dabei, die Entwicklung ihrer Kinder zu unterstützen?

    Die aktive Einbindung der Eltern in die partizipative Gestaltung des Kita-Alltags ist entscheidend für eine ganzheitliche Unterstützung der Entwicklung der Kinder. Hier sind einige Wege, wie Eltern aktiv in den partizipativen Prozess einbezogen werden können und welche Rolle sie dabei spielen, die Entwicklung ihrer Kinder zu fördern:

    1. Regelmäßige Informationsveranstaltungen:

    • Organisiere regelmäßige Informationsveranstaltungen, in denen Eltern über die Bedeutung von Partizipation und die aktuellen partizipativen Projekte in der Kita informiert werden. Dies schafft Verständnis und Interesse.
    1. Eltern – Kind – Aktionen:
      • Plane gemeinsame Aktivitäten oder Projekte, bei denen Eltern aktiv teilnehmen können. Dies fördert nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erziehern, sondern gibt den Eltern auch einen Einblick in den pädagogischen Alltag ihrer Kinder.
    1. Eltern – Workshops:
      • Veranstalte Workshops, in denen Eltern Tipps und Ideen für die Förderung der Partizipation ihrer Kinder zu Hause erhalten. Dies kann unter anderem spielerische Aktivitäten oder Gesprächsanlässe umfassen.
    1. Elternbeirat oder – Vertretung:
      • Implementiere einen Elternbeirat oder eine Elternvertretung, die in partizipative Entscheidungsprozesse eingebunden ist. Eltern können somit aktiv an der Gestaltung von Aktivitäten und Projekten teilnehmen.
    1. Feedback – Möglichkeiten schaffen:
      • Biete den Eltern regelmäßige Möglichkeiten, Feedback zu geben. Dies kann durch Umfragen, Elterngespräche oder offene Feedback-Runden bei Elternabenden geschehen. Ein konstruktiver Austausch stärkt die Zusammenarbeit.
    1. Gemeinsame Planungstafel:
      • Erstelle eine gemeinsame Planungstafel für Aktivitäten und Projekte. Eltern können Ideen beisteuern und ihre Präferenzen äußern. Dies ermöglicht eine gemeinsame Planung, die die Interessen der Kinder und Eltern berücksichtigt.
    1. Partizipation als Gesprächsthema in Elterngesprächen:
      • Integriere das Thema Partizipation in die regelmäßigen Elterngespräche. Diskutiere die partizipativen Erfahrungen der Kinder, und ermutige die Eltern, zu Hause ähnliche Ansätze zu verfolgen.
    1. Teilnahme an Kita – Veranstaltungen:
      • Lade Eltern ein, an Kita-Veranstaltungen teilzunehmen, sei es an Elternabenden, Aufführungen der Kinder oder Projektausstellungen. Dies stärkt die Bindung zwischen Kita und Elternhaus.
    1. Gemeinsame Projekte und Aktionen:
      • Organisiere gemeinsame Projekte oder Aktionen, bei denen Eltern und Kinder zusammenarbeiten. Dies kann die Zusammengehörigkeit stärken und gleichzeitig die partizipative Gestaltung fördern.
    1. Teilnahme an Entscheidungsprozessen:
      • Ermögliche den Eltern, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen, sei es bei der Auswahl von Aktivitäten, der Gestaltung von Räumen oder der Entwicklung von pädagogischen Konzepten.

    Die Einbindung der Eltern in die partizipative Gestaltung des Kita-Alltags stärkt nicht nur die Eltern-Kind-Beziehung, sondern fördert auch die ganzheitliche Entwicklung der Kinder. Durch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Kita und Elternhaus wird die Partizipation als unterstützender und integrierter Bestandteil der Kindererziehung etabliert.

     

    Hier sind die vier Kerngedanken des Kapitels zur Partizipation in der Kita:

    1. Stärkung der Kinder durch aktive Teilnahme:
      • Die Partizipation in der Kindertageseinrichtung ermöglicht es Kindern, ihre Selbstbestimmung zu stärken, ihre Interessen aktiv einzubringen und soziale Kompetenzen durch die Mitgestaltung ihres Umfelds zu entwickeln.
    1. Kreative Visualisierungen als Schlüssel zur Partizipation:
      • Die Verwendung von kreativen Visualisierungen und Symbolen spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der partizipativen Teilhabe von Kindern. Diese Visualisierungen unterstützen nicht nur die Verständlichkeit, sondern beeinflussen auch den pädagogischen Alltag positiv.
    1. Teamgewinne durch Partizipation:
      • Die Implementierung von Partizipation bringt nicht nur für das gesamte Kita-Team, sondern auch für jedes einzelne Mitglied zahlreiche Gewinne mit sich. Diese reichen von gesteigerter Motivation über persönliche und berufliche Weiterentwicklung bis hin zur Stärkung der Teamidentität.
    1. Eltern als aktive Partner für eine ganzheitliche Entwicklung:
      • Die aktive Einbindung der Eltern in die partizipative Gestaltung des Kita-Alltags spielt eine zentrale Rolle bei der ganzheitlichen Unterstützung der Kinderentwicklung. Die Eltern fungieren als Partner, die durch gemeinsame Aktivitäten, Workshops und Kommunikation die Partizipation zu Hause und in der Kita fördern.

     

    Gibt es bei der Umsetzung der partizipatorischen Grundhaltung auch „Stolpersteine“? Worauf gilt es zu achten? Wo muss sensibel agiert werden bei der Umsetzung von Partizipation in der Kita?

    Bei der Umsetzung der partizipatorischen Grundhaltung in der Kita können verschiedene „Stolpersteine“ auftreten. Es ist wichtig, diese zu erkennen und sensibel darauf zu reagieren, um eine erfolgreiche und respektvolle Partizipation zu gewährleisten. Hier sind einige Aspekte, auf die man achten sollte:

    1. Altersangemessenheit:
      • Stolperstein: Kinder unterschiedlichen Alters haben unterschiedliche Fähigkeiten zur Partizipation.
      • Achte darauf, partizipative Aktivitäten und Entscheidungsprozesse altersgerecht zu gestalten. Jüngere Kinder benötigen möglicherweise einfachere Visualisierungen und unterstützende Maßnahmen.
    1. Klare Kommunikation:
      • Stolperstein: Unklare Kommunikation kann zu Missverständnissen führen.
      • Stelle sicher, dass Anweisungen, Entscheidungen und Erklärungen klar und verständlich sind. Kläre die Erwartungen und schaffe einen offenen Kommunikationsraum.
    1. Vielfalt der Bedürfnisse:
      • Stolperstein: Nicht alle Kinder haben die gleichen Bedürfnisse oder Vorlieben.
      • Berücksichtige die Vielfalt der Bedürfnisse und Interessen der Kinder. Sei sensibel gegenüber unterschiedlichen (kulturellen) Hintergründen, Fähigkeiten und Vorlieben.
    1. Elternbeteiligung:
      • Stolperstein: Schwierigkeiten bei der Einbindung der Eltern können auftreten.
      • Achte darauf, dass die Eltern aktiv eingebunden werden und schaffe Möglichkeiten für eine offene Kommunikation. Beachte auch, dass nicht alle Eltern gleichermaßen Zeit oder Ressourcen zur Verfügung haben.
    1. Akzeptanz von Entscheidungen:
      • Stolperstein: Kinder könnten mit Entscheidungen nicht immer einverstanden sein.
      • Zeige Verständnis für unterschiedliche Meinungen und Entscheidungen. Fördere eine Kultur des Respekts und der Akzeptanz, auch wenn nicht alle Vorschläge umgesetzt werden können.
    1. Teamdynamik:
      • Stolperstein: Uneinigkeit im Team kann die Umsetzung erschweren.
      • Stelle sicher, dass das pädagogische Team auf einer Linie ist und gemeinsame Ziele verfolgt. Kläre Rollen und Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit partizipativen Prozessen.
    1. Zeitmanagement:
      • Stolperstein: Zeitmangel kann zu Herausforderungen bei der Umsetzung führen.
      • Plane ausreichend Zeit für partizipative Aktivitäten ein. Effektive Partizipation erfordert Zeit für Diskussionen, Entscheidungsfindung und die Umsetzung von Ideen.
    1. Kontinuität:
      • Stolperstein: Unregelmäßige Umsetzung kann die Effektivität beeinträchtigen.
      • Bemühe Dich um Kontinuität in der Umsetzung von partizipativen Ansätzen. Regelmäßige Aktivitäten und klare Strukturen helfen, eine partizipative Kultur zu etablieren.
    1. Evaluation und Anpassung:
      • Stolperstein: Fehlende Evaluation kann dazu führen, dass ineffektive Maßnahmen beibehalten werden.
      • Implementiere regelmäßige Evaluationsmechanismen, um den Erfolg partizipativer Ansätze zu bewerten. Passe die Maßnahmen bei Bedarf an.
    1. Achtsame Führung:
      • Stolperstein: Fehlende Unterstützung vonseiten der Leitung kann die Umsetzung behindern.
      • Führungskräfte sollten sich bewusst für partizipative Ansätze engagieren und das Team unterstützen. Sensible Führung fördert eine positive Partizipationskultur.

    Es ist wichtig, diese „Stolpersteine“ als Chancen zur Weiterentwicklung zu betrachten. Durch Achtsamkeit, klare Kommunikation und die kontinuierliche Bereitschaft zur Anpassung können potenzielle Herausforderungen überwunden werden.

     

     

     

    Welchen ermutigenden Schlusssatz können wir dem interessierten Kita – Mitarbeitenden zum Thema Partizipation hier mitgeben? Was motiviert jetzt den Leser, die Partizipation von Kindern in der Kita noch konkreter umzusetzen?

     

    Die Partizipation von Kindern in der Kita ist nicht nur eine pädagogische Philosophie, sondern ein Weg, ihre Selbstbestimmung zu stärken, ihre individuellen Potenziale zu entfalten und die Grundlagen für lebenslange soziale Kompetenzen zu legen. Indem wir die aktive Teilnahme der Kinder fördern, schaffen wir eine Umgebung, in der ihre Stimmen gehört werden und ihre Ideen einen realen Einfluss haben. Diese Investition in die partizipative Gestaltung des Kita-Alltags ist nicht nur für die Kinder von unschätzbarem Wert, sondern trägt auch dazu bei, ein unterstützendes, kreatives und motiviertes pädagogisches Team zu formen. Lass uns gemeinsam die Partizipation in der Kita als Schlüssel zur ganzheitlichen Entwicklung der Kinder und zu einer positiven pädagogischen Erfahrung fest verankern – für eine Zukunft, in der jedes Kind das Vertrauen hat, dass seine Stimme zählt und gehört wird.

     

    Diese Literaturquellen bieten eine Vielzahl von Einblicken, Methoden und Praxisbeispielen

    1.Sabine Andresen & Dagmar Hoffmann (2019)

    „Partizipation von Kindern: Grundlagen, Praxis und Perspektiven“, ISBN: 978-3867243233

     

    2.Susanne Viernicke & Ingrid Hohenstatt (2021)

    „Partizipation von Anfang an: Kinder in der Kita und Grundschule beteiligen!“

    ISBN: 978 – 3834643963

     

    3.Heike Niedermayer & Annemarie von der Groeben (2019)

    „Beteiligung von Kindern in Kindertageseinrichtungen! Ein Handbuch für die Praxis!“

    ISBN: 978 – 3456857381

     

    4.Renate Niesel & Swantje Goldbach (2021)

    „Partizipation in der Kita: Mit Kindern demokratisch handeln!“ ISBN: 978 – 3407865338

     

    5.Alexander Sennholz (2021)

    „Demokratiepädagogik in der Kita: Partizipation & Mitbestimmung von Anfang an!“

    ISBN: 978 – 3780013934

     

    6.Manfred Seyde (2020)

    „Partizipation in der Kita: Grundlagen, Konzepte und Praxisbeispiele!“

    ISBN: 978 – 3407686466

    Viel Spaß bei der vertiefenden Lektüre! 😊

     

     

     

     

     

    Noch auf der Suche nach entlastenden, hilfreichen Teamtagen für 2024/ 2025?

    Schau gerne auf die Homepage:          www.claudia-hennig.de!

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    Und ich melde mich zeitnah bei Dir zurück. Herzliche Grüße aus Wuppertal,

    Claudia Hennig

    Bevor Kinder Probleme machen, haben sie welche! – Teil 1

    Der etwas andere Blick auf herausforderndes Verhalten von Kita – Kindern!

    Inklusive Ansätze in der Begleitung & Förderung herausfordernder Kita – Kinder! Wie kann die adäquate Begleitung dieser Kinder durch die pädagogischen Fachkräfte aussehen?

    (Im Teil 2 zum Thema geht es um die Zusammenarbeit mit den Eltern herausfordernder Kinder!)

     

     

    Wann fordern Kinder Dich heraus???  Kinder fordern heraus, wenn…

    ➢ sie Regeln missachten!
    ➢ sie grundlos auf die Palme gehen!
    ➢ sie mich provozierend angrinsen!
    ➢ sie mich ignorieren und respektlos sind!
    ➢ sie mich tätlich angreifen!
    ➢ sich ständig streiten!
    ➢ sich allem verweigern!
    ➢ nicht konzentriert bei der Sache bleiben können!
    ➢ weglaufen!
    ➢ anderen grundlos wehtun!
    ➢ mich absichtlich anlügen!
    ➢ sie zerstörungswütig sind…. Diese Aufzählung kann sicher weiter ergänzt werden…
    (Aussagen von Fachkräften aus einer kollegialen Intervisionsgruppe!)

    Heutzutage gelten rund 20 – 25% der Kindergartenkinder als verhaltensauffällig. Laut einer KIGGS – Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland wird bei einem Fünftel der Kinder im Alter zwischen 3 und 17 Jahren eine psychische Auffälligkeit festgestellt. Diese Zahlen machen uns einmal mehr darauf aufmerksam, dass der Umgang mit solchen Verhaltensauffälligkeiten ein Teil unserer pädagogischen Arbeit ist.

    1. Wie lässt sich herausforderndes Verhalten definieren?

    In Kindertagesstätten ist der Umgang mit herausforderndem Verhalten also zu einer zentralen Aufgabe für pädagogische Fachkräfte geworden.

    Herausforderndes Verhalten von Kindern in Kitas umfasst eine Bandbreite von Aktionen, die von aggressivem Verhalten über Aufmerksamkeitsprobleme bis hin zu sozialen Schwierigkeiten reichen können. Diese Verhaltensweisen können die Entwicklung der Kinder beeinflussen und erfordern ein einfühlsames, professionelles, pädagogisches Vorgehen.

    Kindliche Verhaltensweisen, durch die sich pädagogische Fachkräfte im Alltag belastet oder herausgefordert fühlen, und die sie oftmals an die Grenzen ihrer individuellen und situationsabhängigen Handlungskompetenzen bringen, fallen unter herausforderndes Verhalten.

    Unsere pädagogische Arbeit in diesem Kontext spielt eine Schlüsselrolle bei der Förderung positiver Verhaltensweisen, dem Aufbau sozialer Kompetenzen und der Schaffung einer unterstützenden Lernumgebung.

    Was ist der Unterschied zwischen Verhaltensauffälligkeit und Verhaltensstörung?

    Verhaltensauffälligkeit und Verhaltensstörung sind 2 Begriffe, die oft miteinander verwechselt werden. Verhaltensauffälligkeiten sind in der Regel als Abweichung von als normal geltenden Verhaltensweisen zu verstehen. Dies kann vorübergehend sein und / oder auf bestimmte Lebensphasen oder Situationen zurückzuführen sein.

    Im Gegensatz dazu bezieht sich der Begriff Verhaltensstörung auf schwerwiegendere und dauerhafte Verhaltensmuster, die die normale soziale Interaktion behindern. Beispiele für Verhaltensauffälligkeiten können vorübergehende Aggressivität oder auffällige Schüchternheit sein, während Verhaltensstörungen langfristige, tiefgreifende Schwierigkeiten in der sozialen Anpassung umfassen. Ein Beispiel für Verhaltensauffälligkeit könnte ein vorübergehend aggressives Verhalten eines Kindes während einer herausfordernden Situation sein, während eine Verhaltensstörung langfristige Schwierigkeiten beim Aufbau und beim Erhalten von Freundschaften umfassen könnte. Das richtige Verständnis ist entscheidend, um angemessene pädagogische Ziele zu entwickeln und sicherzustellen, dass Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen entsprechend unterstützt werden.

    2. Beispiele für herausforderndes Verhalten aus dem Kita – Alltag

    Im Kita – Alltag können verschiedene Formen von herausforderndem Verhalten auftreten. Einige Beispiele sind:

    Aggressives Verhalten: ein Kind zeigt möglicherweise Aggressionen gegenüber anderen Kindern oder Erwachsenen, sei es durch körperliche Auseinandersetzungen, schubsen oder beißen.

    Rückzugverhalten: manche Kinder ziehen sich zurück, vermeiden den Kontakt mit Gleichaltrigen oder zeigen wenig Interesse an gemeinsamen Aktivitäten.

    Aufmerksamkeitsprobleme: Kinder mit Aufmerksamkeitsproblemen können Schwierigkeiten haben, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, sie sind leichter ablenkbar oder neigen dazu, impulsiv zu handeln.

    Unangemessenes Sozialverhalten: dazu gehören beispielsweise Schwierigkeiten beim Teilen, mangelnde Empathie, Probleme beim Verständnis sozialer Normen oder ungezügelte Wut.

    Rettungsidee für Wut-Notfall-Situationen:

    Gepäckstücke, die in Deinen Wut-Notfall-Koffer gehören:

    Wutausbrüche im pädagogischen Alltag gilt es grundsätzlich zu kanalisieren, damit dem Kind so nach und nach Möglichkeiten zur Selbstregulation angeboten werden können. Gemeinsam mit dem Kind kann ein Wut-Notfall-Koffer gepackt werden.
    Folgende Gepäckstücke können mit auf die Reise gehen:

    ➢ Ein Wut- und Knautschball zum kneten
    ➢ Ein kleiner Brüll – Eimer für laute Brüll – Löwen
    ➢ Ein Box – oder auch Schrei – Kissen zum Abreagieren
    ➢ Papier zum Zerreißen oder Zerknüllen
    ➢ Eine Brötchentüte oder ein Luftballon zum Aufblasen & Platzen lassen
    ➢ Ein Igelball zur Massage
    ➢ Ein Foto von einem Lieblingsort in der Kita, an den das Kind jetzt gerne ohne viele Worte gehen möchte

    Hier sind Deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt – manche Kinder haben hier selbst noch gute, weitere Ideen zum Spannungsabbau….

    Sprachliche Schwierigkeiten: Kinder mit sprachlichen Schwierigkeiten können sich möglicherweise nicht verbal ausdrücken, was zu Frustration und herausforderndem Verhalten führen kann.

    Vielfalt die Herausforderungen in einer Kita:

    Die Vielfalt der Herausforderungen in einer Kita ist groß und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter gehören die individuellen Bedürfnisse der Kinder, ihre Entwicklungsstadien, familiäre Hintergründe und eventuelle besondere, individuelle Bedürfnisse. Pädagogische Fachkräfte müssen sich auf stets auf ganz unterschiedliche Situationen einstellen.

    Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen:

    Kinder mit Entwicklungsstörungen, körperlichen Beeinträchtigungen oder anderen spezifischen Anforderungen erfordern oft spezielle Unterstützung und Anpassungen.

    Soziale Integration: die Förderung von sozialer Integration ist eine fortlaufende Herausforderung, um sicherzustellen, dass alle Kinder sich in der Gruppe wohlfühlen und akzeptiert werden.

    Kulturelle Vielfalt: kulturelle Unterschiede in der Kita können zu besonderen Herausforderungen führen, erfordern jedoch gleichzeitig eine kultursensible, pädagogische Herangehensweise.

    Unterschiedliche Entwicklungsphasen: Kinder durchlaufen verschiedene Entwicklungsphasen und die Herausforderungen können je nach Alter und Entwicklungsstand variieren.

    Ein Beispiel aus der Praxis:

    Die dreieinhalb jährige Ronja spielt mit dem etwas älteren Tim im Sandkasten. Gemeinsam bauen sie mit ihren Schaufeln und Förmchen Burgen, zerstören diese wieder, bauen Türmchen und Brücken – völlig im Spiel versunken. Plötzlich steht Ronja auf, geht zu Tim und lässt ihm von ihrer Schaufel feinen Sand über den Kopf rieseln. Tim beginnt gleich darauf zu weinen. Als Tim mit dem Weinen beginnt, fängt Ronja an zu lächeln. Da sieht die Fachkraft Karin, was vor sich geht und geht schnell und auch ärgerlich auf die beiden zu. Karin macht Ronja darauf aufmerksam, das sie damit aufhören soll, denn Timm weint ja schon, weil Ronja ihm einfach Sand über den Kopf geschüttet hat…daraufhin lächelt Ronja noch breiter vor sich hin. Das ist für Karin nun der Gipfel der Provokation und sie sagt laut zu Ronja: „Das ist überhaupt nicht lustig! Hör sofort auf zu lachen! Das Ganze scheint Dir also auch noch Spaß zu machen!“ Jetzt fängt Ronja plötzlich an zu weinen. In der Abholsituation erzählt Karin dem Vater, was Ronja angestellt hat. Dabei sucht Ronja schutzsuchend Deckung hinter ihrem Vater… Karin macht den Vater ärgerlich darauf aufmerksam, das es Ronja offensichtlich Freude macht, andere Kinder zum Weinen zu bringen…und da reagiert der Vater plötzlich mit einem ähnlichen Lächeln wie Ronja…für Karin ist jetzt klar: Kein Wunder, wenn der Vater schon so reagiert, was soll das Kind denn da anderes gelernt haben…!

    Was ist hier denn passiert?

    Im Kita – Alltag gibt es viele ähnliche Situationen, in denen ein Kind etwas kaputt macht, Regeln missachtet oder andere Kinder verletzt. Kommt es dann zu unvorhergesehenen Reaktionen oder wird das Kind sogar ermahnt oder beschimpft, reagiert das Kind unter Umständen mit einem Lächeln oder gar einem lauten Lachen! Dieses spontane Lächeln oder Lachen wird als Verlegenheits- oder Entschuldigungsgeste gedeutet. Man nennt dies auch subdominantes Lächeln. Neurowissenschaftlich betrachtet ist das subdominante Lächeln ein Überbleibsel aus der Evolutionsgeschichte. Halbaffen beschwichtigen sich untereinander, in dem sie sich ihre Zähne zeigen und so signalisieren, dass sie diese nicht einsetzen wollen. Diese Beschwichtigungsrituale – und Gesten sind bei uns Menschen – bei Kindern wie bei Erwachsenen- rudimentär erhalten geblieben. Bei Kindern noch verstärkt, da sie ihr Verhalten noch nicht so reflektieren können wie Erwachsene. In hierarchischen Beziehungen, wie zum Beispiel zwischen Kindern und Erwachsenen, zeigt sich das subdominante Lächeln verstärkt.

    Ronja fühlt sich sehr unwohl in dieser Situation, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihre Aktion ein Weinen bei Tim auslösen könnte. Aufgrund ihres Entwicklungsstandes ist Ronja nicht in der Lage, sich so weit in Tim hineinzuversetzen, das sie absehen kann, was passiert.
    Das stellt für Ronja schon eine schambehaftete Situation dar. Die laute Beschimpfung durch Fachkraft Karin und die erlebte Ablehnung seitens der Erzieherin lassen das subdominante Lächeln zu einem erschrockenen Übersprungslachen anschwillen.

    So ein Lachen wird dann oft fälschlicherweise als Schadenfreude interpretiert, was jedoch nicht zwangsläufig der Fall ist. Dieses Übersprungslachen provoziert die Fachkraft aufs Neue und so schimpft sie noch lauter mit Ronja, die dann plötzlich in Tränen ausbricht. Die Fachkraft scheint nicht zu wissen, das Ronja in ihrem Alter nicht in der Lage ist, bewusst zu provozieren. Bewusste Provokation ist erst dann möglich, wenn das Kind über ausreichend Empathie verfügt und sich in die Gedanken- und Gefühlswelt anderer hineinversetzen kann. Entwicklungsgemäß ist dies erst mit etwa vier bis sechs Jahren möglich. Aus diesem Grund reflektiert Karin auch nicht weiter, und ist sich nicht bewusst, was sie durch ihr eigenes Tun und Sagen beim Kind und später sogar auch beim Vater auslöst.

    Was braucht es hier:

    ➢ Fachwissen über subdominantes Lächeln/ Fachwissen zu unterschiedlichen Entwicklungsphasen von Kindern
    ➢ Biografische Reflexion seitens der Fachkraft: warum fühlt sie sich durch das Lächeln so provoziert?
    ➢ Perspektivwechsel: wie erlebt das Kind diese Situation? Wie würde ich mich anstelle des Kindes fühlen, wenn ich mich plötzlich in einer Situation wiederfinde, die ich unangenehm finde?
    ➢ Einsatz der Empathie-Schleife / des „Ja-Mantras“:
    = eine Gesprächstechnik, bei der auf einen Gefühlsausbruch eines Kindes die Verbalisierung eines Gefühls und der Bedürfnisse durch die Fachkraft erfolgt. Diese Einfühlung in das Kind trägt zur Beruhigung bei. Manchmal bedarf es auch einer Aneinanderreihung mehrerer Schleifen, damit sich das Kind beruhigen kann.

    Hier ein Beispiel zur Verdeutlichung:

    Karin: „Ronja, ich sehe gerade, dass Du sehr überrascht bist, dass Tim plötzlich weint!“ (zaghaftes Nicken)
    Karin: „Und das ist Dir jetzt ganz unangenehm, oder?“ (starkes Nicken)
    Karin: „Wolltest Du nur ausprobieren, wie der Sand von der Schaufel auf Tims Kopf rieselt?“
    Ronja: „Ja, wie aus der Dusche…!“
    Karin: „Ach, Du wolltest Tim duschen?“
    Ronja: „Ja.“
    Karin: „Und jetzt bist Du richtig erschrocken, dass Tim plötzlich weint?“
    Ronja: Ronja nickt ganz stark mit dem Kopf…
    Karin: „Und jetzt tut es Dir leid, das Tim jetzt weint?“
    Ronja: „Ja, Tim nicht weinen…!“
    Karin: „Vielleicht können wir zusammen Tim fragen, was wir tun können, damit er aufhören kann, zu weinen?“

    3. Emotionen versus Fachwissen – es ist alles menschlich! Aber Professionalität braucht ein stabiles Fundament!

    Der professionelle Umgang mit herausforderndem Verhalten braucht das Wissen über Entwicklungsstadien und über Reifungsprozesse von Kindern. Gleichzeitig ist jede Fachkraft aber auch Mensch, mit einer eigenen Biographie und individuellen Emotionen.

    Um herauszufinden, welcher Anteil in einer herausfordernden Situation gerade überwiegt, bietet sich folgende Einladung zur (Selbst-) Reflexion an:

    Wodurch werde ich in dieser Situation überwiegend geleitet?

    Selbstreflexion mit Fragen im Hinblick auf die eigene emotionale Haltung:

    • Welche Gefühle verspüre ich gerade in dieser Situation?
    • Was könnte die Ursache für dieses Gefühl bei mir sein?
    • Bringe ich aus meiner Vergangenheit evtl. Erfahrungen oder tradierte Vorstellungen von und über Kinder mit, die mit meinem aktuellen Empfinden in Verbindung stehen?
    • Wie schaffe ich es, mich von negativen Erfahrungen oder altmodischen Vorstellungen zu lösen?
    • Was brauche ich in naher Zukunft, um in ähnlichen Situationen mit diesen aufsteigenden, eigenen Emotionen besser umgehen zu können?
    Selbstreflexion mit Fragen im Hinblick auf meine Fachwissen – geprägte Haltung:
    • Weiß ich über die Besonderheiten der jeweiligen Entwicklungsphase des Kindes Bescheid, in der sich das betreffende Kind in dieser Situation aktuell befindet?
    • Kann es sein, das diese Entwicklungsphase in der aktuellen Situation eine besondere Rolle spielt?
    • Was brauche ich an Wissen für ein besseres Verständnis des kindlichen Verhaltens in dieser (und in vergleichbaren) Situationen?
    • Welche Themen möchte ich mir zukünftig weiter erschließen, um stetig mehr Sicherheit im Umgang mit herausfordernden Kindern zu erlangen?

    Die Sensibilität und Anpassungsfähigkeit der pädagogischen Fachkräfte sind entscheidend, um auf die Vielfalt der Herausforderungen angemessen zu reagieren und eine positive Lernumgebung für alle Kinder zu schaffen.

    4. Fördermaßnahmen:

    Früherkennung von Anzeichen für herausforderndes Verhalten
    Die Früherkennung spielt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung von herausfordernden Verhalten. Pädagogische Fachkräfte sollten auf Anzeichen wie auffälliges Sozialverhalten, mangelnde Kommunikationsfähigkeiten, wiederholte Konflikte oder extreme Stimmungsschwankungen achten. Frühzeitige Intervention ermöglicht es, gezielt auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen.

    Individuelle Förderpläne für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten: (Ein Beispielbogen)

    Name des Kindes:                                   ________________________________________________
    Name der begleitenden Fachkraft: ________________________________________________
    Datum des Förderplans:                      ________________________________________________

    Ziele (mögliche Beispiele)
    Ziel 1: Förderung positiver Interaktion mit anderen Kindern

    Wie gehe ich dabei vor:

     

    Ziel 2: Steigerung der Aufmerksamkeitsspanne während pädagogischer Aktivitäten

    Wie gehe ich dabei vor:

     

    Ziel 3: Entwicklung von angemessenem Sozialverhalten in Gruppensituationen

    Wie gehe ich dabei vor:

     

    Strategien:
    Strategie 1: regelmäßige Einzelgespräche mit dem Kind, um eventuelle Sorgen oder Ängste zu besprechen.
    Strategie 2: Integration von visualisierten Zeitplänen, um dem Kind eine Struktur zu geben.
    Strategie 3: Implementierung von Rollenspielen , um soziales Verhalten zu fördern.

    Verantwortlichkeiten:
    – pädagogische Fachkraft: Umsetzung der festgelegten Strategien und regelmäßige Beobachtung des Fortschritts
    – Eltern: Unterstützung der pädagogischen Maßnahmen zu Hause und regelmäßiger Austausch mit den Erziehern

    Überprüfung:
    Der Förderplan wird nach einem abgesprochenen Zeitraum überprüft, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu bewerten und gegebenenfalls auch entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Dieser individuelle Förderplan dient als Leitfaden für pädagogische Fachkräfte, Eltern und andere beteiligte Parteien um das Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen und positive Veränderungen im Verhalten zu fördern.

     

    5. Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Fachkräften

    Die Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Fachkräften spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit herausforderndem Verhalten von Kindern in der Kita. Eine offene, transparente Kommunikation und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sind hierbei Schlüsselaspekte.

    Zusammenarbeit mit Eltern:

    Eltern sind wichtige Partner im Entwicklungsprozess eines Kindes. Hier sind einige Möglichkeiten der Zusammenarbeit

    • regelmäßige Gespräche: Plane regelmäßige Elterngespräche, um Informationen über das Verhalten des Kindes auszutauschen, Fortschritte zu besprechen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
    • Elternabende und Workshops: Organisiere Informationsveranstaltungen zu Themen wie positiver Erziehung, Konfliktlösung und emotionaler Entwicklung , um Eltern zu unterstützen und ihnen Werkzeuge für die Erziehung an die Hand zu geben.
    • Tür und Angelgespräche: Halte kurze, informelle Gespräche beim Bringen oder Abholen des Kindes, um aktuelle Anliegen kurz zu besprechen und gegebenenfalls notwendige Termine zu vereinbaren. So kann eine kontinuierliche Kommunikation aufrechterhalten werden.
    • Einbindung in Entscheidungsprozesse: Beteilige Eltern an Entscheidungen, die das Kind betreffen und berücksichtige auch die Perspektiven der Eltern bei der Entwicklung individueller Förderpläne.

     

    Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften:

    Die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften stärkt die ganzheitliche Unterstützung des Kindes. Hier einige Ansätze:

    • Teambesprechungen: Regelmäßige Besprechungen mit anderen pädagogischen Fachkräften, Therapeuten oder Experten, um Herausforderungen zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.
    • Austausch von Informationen: Teile relevante Informationen über Kinder und ihre Bedürfnisse, um sicherzustellen, dass alle beteiligten Fachkräfte ein umfassendes Bild erhalten.
    • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Arbeite bei Bedarf mit Spezialisten wie Psychologen, Sprachtherapeuten oder anderen Fachkräften zusammen, um die Unterstützung des Kindes zu optimieren.
    • Fortbildungen: Nehme an Fortbildungen teil, die die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachkräften fördern und verbessern können.
      Die enge Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Fachkräften schafft eine unterstützende Netzwerk – Umgebung, die das Kind in seiner Entwicklung stärkt und konsistent Unterstützung in verschiedenen Lebensbereichen bietet.

    6. Konkreter Umgang mit herausforderndem, kindlichen Verhalten:

    a) Prävention von Konfliktsituationen:

    • Klare Strukturen und Routinen: Schaffe klare Strukturen und tägliche Routinen, um den Kindern Sicherheit und Vorhersehbarkeit zu bieten. Dies kann dazu beitragen, unerwünschte Überraschungen zu vermeiden und das Verhalten der Kinder zu stabilisieren.
    • Früherkennung von Stressauslösern: Achte auf potenzielle Stressauslöser für einzelne Kinder und versuche, diese zu minimieren. Eine genaue Beobachtung ermöglicht es, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, bevor sich Konflikte entwickeln.
    • Förderung sozialer Kompetenzen: Integriere aktivitätsbasierte Angebote, die die sozialen Kompetenzen der Kinder stärken. Kooperative Spiele können die Zusammenarbeit fördern und das Verständnis für die Bedürfnisse anderer Kinder verbessern.

    b)Positive Verstärkung und Belohnungssysteme:

    • Lob und Anerkennung: Lobe positives Verhalten sofort und spezifisch, um den Kindern Rückmeldungen zu geben. Dies stärkt ihr Selbstwertgefühl und ermutigt sie, sich weiterhin positiv zu verhalten.
    • Belohnungssysteme: Implementiere Belohnungssysteme, bei denen die Kinder für gewünschtes Verhalten belohnt werden. Dies kann in Form von Sternen, Punkten oder Symbolen erfolgen, die sie sammeln und gegen kleine Belohnungen eintauschen können.
    • Individuelle Anreize: Berücksichtige die individuellen Interessen und Vorlieben jedes Kindes, um effektive Anreize zu schaffen. Ein Belohnungssystem, das auf den persönlichen Präferenzen basiert, motiviert die Kinder zusätzlich.

    c) Konstruktive Kommunikation mit den Kindern:

    • Klare und verständliche Anweisungen: Formuliere Anweisungen positiv und klar, um Missverständnisse zu vermeiden. Verwende kurze und einfache Sätze, um sicherzustellen, dass die Kinder die Erwartungen auch verstehen.
    • Aktives Zuhören: Höre den Kindern aufmerksam zu und zeige Interesse an ihren Gefühlen und Bedürfnissen. Durch aktives Zuhören kannst Du eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen und das Selbstbewusstsein der Kinder stärken.
    • Problemlösungsfähigkeiten entwickeln: Ermutige die Kinder, ihre Gefühle auszudrücken, und fördere die Entwicklung von Problemlösungsfähigkeiten. Dies trägt dazu bei, Konflikte frühzeitig zu erkennen und unterstützt die Kinder dabei, eigenverantwortlich Lösungen zu finden. Durch eine präventive Herangehensweise, positive Verstärkung und konstruktive Kommunikation können pädagogische Fachkräfte eine unterstützende Umgebung schaffen, die die Kinder in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung fördert.

    Durch eine präventive Herangehensweise, positive Verstärkung und konstruktive Kommunikation können pädagogische Fachkräfte eine unterstützende Umgebung schaffen, die die Kinder in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung fördert.

    7. Wie können inklusive Ansätze im Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern konkret aussehen?

    • Gemeinsames Lernen und Spielen: Schaffe eine Umgebung, in der Kinder mit unterschiedlichen Verhaltensweisen und Bedürfnissen gemeinsam lernen und spielen können. Dies fördert das Verständnis, die Akzeptanz und die sozialen Fähigkeiten aller Kinder.
    • Sensibilisierung der Gruppe: Sensibilisiere die gesamte Gruppe für die Vielfalt der individuellen Bedürfnisse. Dies kann durch pädagogische Aktivitäten, Geschichten oder Projekte geschehen, die die Unterschiede feiern und die Kinder dazu ermutigen, Empathie zu entwickeln.
    • Inklusive Rituale und Bräuche: Implementiere inklusive Rituale und Bräuche, die die Gemeinschaft stärken und jedes Kind einbeziehen. Dies kann den Zusammenhalt in der Gruppe fördern und verhindern, dass sich Kinder ausgegrenzt fühlen.

    8. Wie können pädagogischen Methoden individualisiert und angepasst werden?

    • Erkennen individueller Lernstile: Identifiziere die unterschiedlichen Lernstile der Kinder und passe Deine pädagogischen Methoden entsprechend an. Einige Kinder lernen besser durch visuelle Reize, während andere mehr von praktischen Aktivitäten profitieren.
    • Flexible Anpassung der Bildungsziele: Passe die Bildungsziele flexibel an, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Dies kann bedeuten, dass Du den Schwerpunkt auf bestimmte Themen legst oder alternative Methoden einführst, um sicherzustellen, dass jedes Kind erfolgreich lernen kann.
    • Differenzierte Aufgaben: Biete differenzierte Aufgaben an, die den unterschiedlichen Fähigkeiten der Kinder entsprechen. Dies ermöglicht es jedem Kind, auf seinem eigenen Niveau zu arbeiten und Erfolgserlebnisse zu erleben.

     

    9. Förderung sozialer Kompetenzen:

    • Gruppenaktivitäten: Integriere regelmäßig Gruppenaktivitäten, um die sozialen Kompetenzen zu fördern. Spiele, Projekte oder gemeinsame Aufgaben ermöglichen es den Kindern, Zusammenarbeit, Kommunikation und Konfliktlösungen zu üben.

    • Rollenspiele: Nutze Rollenspiele, um soziale Interaktion zu simulieren und den Kindern die Möglichkeit zu geben, verschiedene soziale Szenarien zu erkunden. Dies stärkt ihre Fähigkeit, angemessen auf unterschiedliche soziale Situationen zu reagieren.
    • Gemeinsame Reflexion: Fördere die gemeinsame Reflexion über soziale Interaktionen. Bespreche, wie sich die Kinder in verschiedenen Situationen gefühlt haben und wie Du die positiven, sozialen Verhaltensweisen verstärken kannst.

    Die Einbindung inklusiver Ansätze, die Individualisierung pädagogischer Methoden und die gezielte Förderung sozialer Kompetenzen tragen dazu bei, eine unterstützende und inklusive Lernumgebung für alle Kinder zu schaffen, unabhängig von ihren individuellen Herausforderungen.

    10. Wo gibt es Unterstützung?

    a) Zusammenarbeit mit externen Experten:

    • Psychologen: externe Psychologen können pädagogische Fachkräfte bei der Analyse von Verhaltensauffälligkeiten unterstützen, individuelle Förderpläne entwickeln und Tipps für die pädagogische Praxis bieten.
    • Sprachtherapeuten: Kinder mit sprachlichen Schwierigkeiten könnten von der Zusammenarbeit mit Sprachtherapeuten profitieren, um ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern.
    • Familienberater: für Eltern, die sich in schwierigen Situationen befinden, kann die Unterstützung durch Familienberater hilfreich sein, um ihre Erziehungskompetenzen zu stärken.

    b) Reflektierter Austausch unter Kollegen:

    • regelmäßige Teammeetings: Halte regelmäßige Teamssitzungen ab, um Herausforderungen zu besprechen, Ideen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.
    • Kollegiale Fallbesprechung: Organisiere Fallbesprechungen, um konkrete Herausforderungen mit verhaltensauffälligen Kindern zu analysieren und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.
    • Fortbildung: Besuche Fortbildungen, um sich über aktuelle pädagogische Ansätze im Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten zu informieren und neue Methoden zu erlernen.

    11. Was hilft mir als pädagogische Fachkraft im Umgang mit herausforderndem, kindlichen Verhalten?

     

     

    Selbstreflexion und Sensibilität:

    • Regelmäßige Selbstreflektion: Nehme Dir regelmäßig Zeit für Selbstreflexion, um Deine eigenen Reaktionen und Emotionen im Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern zu verstehen und zu hinterfragen.
    • Sensibilität für individuelle Bedürfnisse: Sei sensibel für die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes und passe Deine Herangehensweise entsprechend an.

    Entwicklung einer positiven Beziehung zum Kind:

    • Aufbau von Vertrauen: Investiere Zeit in den Aufbau von Vertrauen durch positive Interaktion und emotionale Unterstützung.

    • Klare Kommunikation: Kommuniziere klar und einfühlsam, um dem Kind Sicherheit und Orientierung zu geben.

    Flexibilität und Anpassung der pädagogischen Herangehensweise:

    • Anpassung des pädagogischen Plans: Sei flexibel bei der Anpassung Deiner pädagogischen Pläne, um den individuellen Bedürfnissen des Kindes auch gerecht zu werden.
    • Kontinuierliche Beobachtung: Beobachte das Verhalten des Kindes kontinuierlich und passe Deine Herangehensweise entsprechend an, um auf Entwicklungen angemessen reagieren zu können.
    • Zusammenarbeit mit Eltern: Arbeite eng mit den Eltern zusammen, teile Deine Beobachtungen und entwickelt gemeinsam Strategien für eine konsistente Erziehung sowohl in der Kita als auch zu Hause.

    Die Unterstützung von externen Experten, der reflektierte Austausch unter Kollegen und die persönliche Anpassung der pädagogischen Herangehensweisen sind entscheidend, um erfolgreich mit verhaltensauffälligen Kindern zu arbeiten und eine unterstützende Umgebung zu schaffen.

    Fazit:

    1. Der Umgang mit herausforderndem Verhalten von Kindern in Kindertagesstätten erfordert eine einfühlsame und reflektierte pädagogische Herangehensweise. Die pädagogische Fachkraft spielt eine entscheidende Rolle bei:
      Früherkennung und Differenzierung: pädagogische Fachkräfte sollten frühzeitig Anzeichen von Verhaltensauffälligkeiten erkennen, differenzierte Methoden anwenden und den individuellen Bedürfnissen jedes Kindes gerecht werden.
    2. Inklusive Ansätze und Gemeinschaftsstärkung: die Einbindung inklusiver Ansätze fördert die Integration unterschiedlicher Bedürfnisse, während die Stärkung der Gemeinschaft und die Förderung sozialer Kompetenzen eine unterstützende Lernumgebung schaffen.
    3. Zusammenarbeit mit Eltern und externen Experten: Die enge Zusammenarbeit mit Eltern und externen Experten, wie Psychologen, Sprachtherapeuten oder Familienberatern, stärkt die ganzheitliche Unterstützung für das Kind.
    4. Reflexion und Flexibilität: Selbstreflexion, Sensibilität und die Fähigkeit zur Anpassung pädagogischer Herangehensweisen, sind entscheidende Faktoren, um erfolgreich mit verhaltensauffälligen Kindern umzugehen.

    Die pädagogische Fachkraft in der Kita hat nicht nur eine Lehrposition, sondern ist auch ein Schlüsselakteur zum Wohl und der Entwicklung jedes Kindes. Durch einfühlsame, individualisierte und inklusive pädagogische Ansätze tragen Fachkräfte dazu bei, eine positive, unterstützende Lernumgebung zu schaffen, in der jedes Kind die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial zu entfalten.

    Frag doch öfter mal nach dem „WOZU!“

    Ein Schlusswort zur Ermutigung pädagogischer Fachkräfte:

     

    In der komplexen Welt des pädagogischen Alltags bist Du als Fachkraft nicht nur Lehrerin und Lehrer, sondern vor allem Begleiterin und Begleiter auf einer Reise zur Entfaltung des vollen Potentials jedes Kindes. Im Umgang mit herausforderndem Verhalten ist der Perspektivwechsel entscheidend. Statt nach dem „Warum“ zu suchen, frage nach dem „Wozu“. Jedes Verhalten trägt einen Grund in sich, und es liegt an uns, diesen Grund zu verstehen.

    „Bevor Kinder Probleme machen, haben sie welche…!“

    Dieses Sprichwort erinnert uns daran, dass herausforderndes Verhalten oft ein Ausdruck von unerfüllten Bedürfnissen oder inneren Konflikten ist. Dein empathisches Verständnis und Deine Fähigkeit, den guten Grund hinter dem Verhalten zu entdecken, ermöglicht es Dir, dem Kind wirkungsvolle Handlungsalternativen anzubieten.

    Jedes Verhalten, auch das, durch das wir uns herausgefordert fühlen, hat aus Sicht des Kindes einen guten Grund. Kein Kind verhält sich herausfordernd, um einen Erwachsenen damit zu ärgern. Mit seinem Verhalten teilt das Kind etwas über sich und seine Bedürfnisse mit. Für uns als pädagogische Kraft besteht die Aufgabe darin, die positive Absicht dahinter zu erkennen und nachzuvollziehen. Also stellen wir besser die Frage nach dem „Wozu“, als nach dem „Warum“.

    Was möchte uns das Kind durch sein Verhalten mitteilen? Was passt gerade im Umfeld nicht, wodurch die kindlichen Bedürfnisse nicht befriedigt werden können? Wenn wir aus dieser Perspektive heraus denken, können wir das Verhalten des Kindes als ein Verhalten für sich selbst und seine Bedürfnisse verstehen – und nicht als Verhalten gegen jemand anderes. Ein beißendes Kind hat nicht die Absicht, das andere Kind zu verletzen. Es möchte nur signalisieren, das das andere Kind ihm vielleicht gerade zu nahe gekommen ist. Mit dem Beißen oder Schubsen möchte das Kind nur sein Bedürfnis nach Abstand verteidigen. Wenn wir aufmerksam, sensibel und einfühlsam sind und bereit sind, die guten Gründe hinter einem Verhalten zu entdecken, dann können wir das Verhalten anders bewerten und entsprechend mit diesem verstehenden Zugang dem Kind offen begegnen.

    Das Verhalten eines Kindes ist nicht böswillig gegen jemand anderen gerichtet. Das Kind möchte niemanden ärgern oder gar verletzen, sondern in erster Linie die eigenen Bedürfnisse wahrgenommen und befriedigt wissen. So ergibt das Verhalten des Kindes aus seiner Sicht immer einen Sinn und basiert auf einer positiven Absicht für sich selbst. Der Entwicklungsprozess für das Kind besteht darin, in Begleitung der Fachkräfte neue Wege kennen zu lernen, um seine Intention umzusetzen. (Angebot von Handlungsalternativen seitens der Fachkraft!)

    Sehe Dich als Architektin einer unterstützenden Lernumgebung, in der jedes Kind Raum zur persönlichen Entwicklung findet. Dein kontinuierliches Engagement, Deine Sensibilität und Deine Fähigkeit zur Anpassung sind der Schlüssel zu einer positiven Zukunft für die Kinder, die Du begleitest.

    Als pädagogische Fachkraft bist Du nicht nur Wegweiser, sondern auch Baumeister von Brücken, die den Weg zu neuen Möglichkeiten ebenen. In Deiner Hingabe liegt die Kraft, die Welt jedes Kindes positiv zu gestalten. Blicke optimistisch in die Zukunft, denn in Deiner kontinuierlichen Entwicklung und Unterstützung liegt die Gewissheit, dass Du den Weg für jedes Kind heller machst.

     

     

    Abschließende Kerngedanken:

    1. Empathie als Schlüssel zur Entfaltung:
      Durch einen einfühlsamen Perspektivwechsel vom „Warum“ zum „Wozu“ können pädagogische Fachkräfte nicht nur die Ursachen herausfordernden Verhaltens verstehen, sondern auch wirkungsvolle Wege finden, um jedem Kind auf seiner einzigartigen Entwicklungsbahn zu begegnen.
    2. Inklusion und Vielfalt als Triebkräfte des Lernens:
      Die Schaffung inklusiver Lernumgebungen, die die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes berücksichtigen, fördern nicht nur die Integration, sondern stärken auch die sozialen Kompetenzen der gesamten Gruppe, indem Vielfalt als Bereicherung verstanden wird.
    3. Kontinuierliche Reflexion für nachhaltige Entwicklung:
      Selbstreflexion, Sensibilität und flexible Anpassung der pädagogischen Herangehensweisen sind nicht nur Werkzeuge im Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern, sondern bilden die Grundlage für eine kontinuierliche positive Entwicklung aller Kinder in der Kita.

    Viel Spaß bei der Umsetzung wünscht, Claudia Hennig😊

     

    Quellen: in Anlehnung an unzählige Forenbeiträge & Internetartikel zum Thema „Herausforderndes Verhalten“
    Literaturtipps: Anja Cantzler „Schätze finden – statt Fehler suchen! Herausforderndes Verhalten verstehen in Kita, Krippe und Kindertagespflege!“, Herder Verlag 2023
    „Kinder mit herausforderndem Verhalten in der Kita! Eine Handreichung für ressourcenorientiertes Handels“ – Fröhlich-Gildhoff/ Hoffer/ Rönner-Böse aus dem Kohlhammer Verlag
    „(K)eine Alternative haben zu herausforderndem Verhalten! Ein Praxishandbuch mit Begleitposter für Eltern, pädagogische Fachkräfte, Therapeuten & Interessierte!“, Nina Fröhlich, Claudio Castaneda, Monika Weigand, herausgegeben von Monika Weigand, Die UK-Ideenkiste

    © Claudia Hennig Kita – Coach! Mehr Entlastung für Leitung & Team!

    Kontakt: kita-coach@claudia-hennig.de

    Erfolgsfaktor Elternarbeit: Strategien für eine lebendige Kita – Gemeinschaft!

    Wie Du mehr Eltern zur aktiven Beteiligung inspirieren und die Bindung zwischen Elternhaus und Kita stärken kannst“

     

    Die Antworten auf folgende 3 Fragen sind Dir sicher, wenn Du dieses Kapitel liest:

    1.  „Wie kannst Du als Leitung (mit Deinem Team) die Bindung zwischen Deiner Kita und den Eltern stärken? Entdecke kreative Ansätze für spannende Elternaktionen, die Engagement fördern!“
    2. „Bist Du bereit, die Elternschaft Deiner Kita in ein lebendiges Netzwerk der Zusammenarbeit zu verwandeln? Erfahre hier, wie innovative Projekte die Eltern aktiv einbinden können.“
    3. „Suchst Du nach bewährten Methoden, um Eltern für die Mitgestaltung Deiner Kindertagesstätte zu begeistern? Erfahre hier, wie inspirierende Aktivitäten eine starke Eltern-Gemeinschaft fördern können.“

    Einführung zur aktiven Elternarbeit in Kindertagesstätten:

    Die aktive Einbindung der Elternschaft in Kindertagesstätten spielt eine entscheidende Rolle für das Wohl und die Entwicklung der Kinder. Die Zusammenarbeit zwischen den Erziehern, der Kita-Leitung und den Eltern ermöglicht eine ganzheitliche Förderung der Kinder und schafft eine stärkere Verbindung zwischen der Kindertagesstätte und den Familien. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Kita – Eltern aktiv in die Elternarbeit einbezogen werden können.

     

    Möglichkeiten der aktiven Einbindung der Kita-Elternschaft:

    1. Elternabende und Informationsveranstaltungen: Regelmäßige Treffen bieten Raum für den Austausch von Informationen, pädagogischen Ansätzen und aktuellen Themen. Dies stärkt das Verständnis der Eltern für die Arbeit der Kindertagesstätte.
    2. Elternprojekte: Die Einbindung der Eltern in Projekte, wie beispielsweise gemeinsame Bastel- oder Gartenaktionen, fördert das Gemeinschaftsgefühl und ermöglicht den Eltern, die Kita-Umgebung aktiv mitzugestalten.
    3. Workshops und Seminare: Veranstaltungen zu relevanten Themen, wie Erziehung, Entwicklung oder Gesundheit, bieten den Eltern die Möglichkeit, sich weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erlernen.
    4. Feste und Feiern: Gemeinsame Feste wie Sommerfeste, Weihnachtsfeiern oder Geburtstagsfeiern schaffen eine angenehme Atmosphäre für den Austausch und das Kennenlernen.
    5. Elternbeirat: Ein gewählter Elternbeirat kann als Vermittler zwischen Elternschaft und Kindertagesstätte agieren und Ideen für Aktivitäten sowie Verbesserungen einbringen. 

    Motivation der Kita – Eltern zur aktiven Beteiligung:

    1. Wertschätzung: Betonen Sie die Wichtigkeit der Elternarbeit und wie ihr Engagement zur positiven Entwicklung der Kinder beiträgt.
    2. Klare Kommunikation: Stellen Sie die Vorteile und Ziele der verschiedenen Aktivitäten transparent dar, damit die Eltern wissen, was sie erwartet.
    3. Individuelle Einbindung: Berücksichtigen Sie die Interessen und Fähigkeiten der Eltern, um Aktivitäten anzubieten, die zu ihnen passen.
    4. Flexibilität: Bieten Sie verschiedene Termine und Formate an, um den Bedürfnissen unterschiedlicher Eltern gerecht zu werden.
    5. Anerkennung: Würdigen Sie das Engagement der Eltern durch Dankeschön-Veranstaltungen oder -Geschenke.
    6. Einbindung in Entscheidungsprozesse: Lassen Sie die Eltern an Entscheidungen teilhaben, die die Kindertagesstätte betreffen. Dies schafft ein Gefühl der Mitbestimmung.

    Förderung der Teilnahme an Elternaktivitäten:

    1. Attraktive Themen: Wählen Sie Themen aus, die die Interessen der Eltern ansprechen, sei es Erziehungstipps, kreative Aktivitäten oder Gesundheitsworkshops.
    2. Abwechslungsreiche Formate: Variieren Sie zwischen informellen Treffen, Workshops, Feiern und Projekten, um unterschiedliche Bedürfnisse abzudecken.
    3. Frühzeitige Ankündigung: Geben Sie Termine frühzeitig bekannt, damit Eltern Zeit für die Planung finden können.
    4. Klare Kommunikation: Veröffentlichen Sie klare Informationen über bevorstehende Aktivitäten, damit keine Missverständnisse entstehen.
    5. Einbindung der Kinder: Veranstaltungen, bei denen die Kinder eine aktive Rolle spielen, ziehen oft mehr Eltern an.

    Die Einbindung der Eltern in die Kindertagesstätte erfordert kontinuierliche Bemühungen, eine offene Kommunikation und ein Verständnis für die Bedürfnisse und Interessen der Eltern. Eine positive und kooperative Beziehung zwischen Eltern und Kindertagesstätte kann dazu beitragen, eine unterstützende Umgebung für die Kinder zu schaffen und die gesamte Bildungsgemeinschaft zu stärken.

    Hier sind einige Beispiele für interessante Themen für Elternabende, relevante Themen zur Erziehung und Gesundheit sowie Projektideen zur aktivierenden Elternarbeit:

    Elternabend – Themen:

    1. Medienerziehung: Tipps zur sinnvollen Nutzung von Medien und Bildschirmzeit für Kinder.
    2. Förderung der Kreativität: Ideen zur Förderung der kreativen Entwicklung der Kinder durch Kunst, Musik und Theater.
    3. Gesunde Ernährung: Informationen über ausgewogene Ernährung für Kinder und gesunde Snack-Ideen.
    4. Kinderpsychologie: Einblicke in die emotionale Entwicklung von Kindern und wie Eltern unterstützen können.
    5. Bildung von sozialen Fähigkeiten: Strategien zur Förderung von sozialen Fertigkeiten und Freundschaften bei Kindern.
    6. Entwicklung von Selbstständigkeit: Wie Eltern die Selbstständigkeit und Verantwortung ihrer Kinder fördern können.
    7. Bewältigung von Veränderungen: Tipps zur Unterstützung von Kindern bei großen Lebensänderungen wie Umzügen oder Geschwisterzuwachs.

    Relevante Themen zur Erziehung und Gesundheit:

    1. Positive Kommunikation mit Kindern: Wie man effektiv mit Kindern kommuniziert, um eine offene Beziehung aufzubauen.
    2. Konfliktlösung und emotionale Intelligenz: Methoden zur Unterstützung von Kindern bei der Bewältigung von Konflikten und der Entwicklung emotionaler Intelligenz.
    3. Schlafgewohnheiten: Die Bedeutung von ausreichendem Schlaf für Kinder und Tipps zur Förderung gesunder Schlafgewohnheiten.
    4. Kinderängste und -sorgen: Wie Eltern Kindern helfen können, mit Ängsten umzugehen und sie zu bewältigen.
    5. Gesundheitsvorsorge: Informationen über Impfungen, regelmäßige Arztbesuche und gesundheitliche Prävention.
    6. Umgang mit Stress: Strategien zur Stressbewältigung für Eltern und Kinder.

    Projektideen zur aktivierenden Elternarbeit:

    1. Gartenprojekt: Gemeinsame Gartenarbeit und Gestaltung eines Gemüsegartens auf dem Kita-Gelände.
    2. Bastel-Workshop: Kreativer Workshop für Eltern und Kinder, um gemeinsam Kunstwerke zu erstellen.
    3. Leseprojekt: Ein „Eltern-Kind-Leseclub“, bei dem Bücher gemeinsam gelesen und darüber diskutiert werden.
    4. Gesundheitsmesse: Veranstaltung zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden mit Workshops und Informationsständen.
    5. Kulturelle Veranstaltung: Ein Abend, an dem Familien ihre kulturellen Hintergründe teilen, traditionelle Gerichte probieren und Tänze vorführen.
    6. Handwerkskurse: Angebote für handwerkliche Fähigkeiten wie Nähen, Holzbearbeitung oder Töpfern.
    7. Umweltprojekt: Gemeinsame Aktionen zur Umweltbildung, wie Müllsammelaktionen oder Naturerkundungen.

    Denken Sie daran, die Interessen und Bedürfnisse Ihrer Elternschaft zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die gewählten Themen und Aktivitäten sie ansprechen und motivieren.

    Hier sind weitere Beispiele für kreative und mitreißende Elternaktionen, die in verschiedenen Kitas bereits erfolgreich umgesetzt wurden:

    1. Familienkochkurse: Gemeinsame Kochkurse, bei denen Eltern und Kinder zusammen gesunde Mahlzeiten zubereiten und sich über Ernährung austauschen können.
    2. Sprachcafés: Regelmäßige Treffen, bei denen Eltern und Kinder in verschiedenen Sprachen miteinander sprechen und kulturelle Vielfalt feiern können.
    3. Eltern-Kind-Sporttag: Ein sportlicher Tag, an dem Familien verschiedene Aktivitäten wie Staffelläufe, Yoga oder Tanz ausprobieren können.
    4. Kunstausstellung: Eltern und Kinder präsentieren gemeinsam Kunstwerke, die sie in einem Kunstprojekt in der Kita geschaffen haben.
    5. Eltern-Talentshow: Eine unterhaltsame Veranstaltung, bei der Eltern ihre Talente präsentieren können, sei es Singen, Tanzen, Jonglieren oder Comedy.
    6. Gemeinsame Naturerkundung: Ein Ausflug in die Natur, bei dem Familien gemeinsam Pflanzen erkunden, Tiere beobachten und die Umgebung erforschen.
    7. Kinderbuch-Lesemarathon: Ein Tag, an dem Eltern/ Großeltern und Kinder sich in gemütlicher Atmosphäre treffen, um zusammen Bücher zu lesen und darüber zu sprechen.
    8. Upcycling-Workshop: Eltern und Kinder können gemeinsam lernen, wie man aus recycelten Materialien neue Dinge kreiert, z.B. Taschen aus alten T-Shirts.
    9. Eltern-Musical: Ein Musical oder Theaterstück, das von Eltern und Kindern gemeinsam aufgeführt wird, inklusive Proben und Bühnenauftritt.
    10. Familien-Rallye: Eine unterhaltsame Schatzsuche oder Rallye in der Kita-Umgebung, bei der Eltern und Kinder gemeinsam knifflige Aufgaben lösen.
    11. Gemeinsames Gärtnern: Anlegen eines Kräutergartens oder eines Blumenbeets, bei dem Eltern und Kinder sich um die Pflanzen kümmern.
    12. Internationales Fest: Eine Veranstaltung, bei der Familien traditionelle Speisen aus verschiedenen Kulturen mitbringen und teilen.
    13. Eltern-Kunstprojekt: Ein Kunstprojekt, bei dem Eltern und Kinder gemeinsam ein großes Wandgemälde oder eine Collage gestalten.
    14. Kinoabend: Gemeinsames Anschauen von kinderfreundlichen Filmen in der Kita mit Snacks und gemütlicher Atmosphäre.
    15. Wissenschaftstag: Ein Tag voller wissenschaftlicher Experimente und Entdeckungen, bei dem Eltern und Kinder gemeinsam forschen.

    Diese Beispiele sollen verdeutlichen, wie vielfältig die Möglichkeiten für kreative und mitreißende Elternaktionen sind. Die Auswahl der Aktivitäten kann an die Interessen und Bedürfnisse Ihrer Kita-Gemeinschaft angepasst werden, um eine engagierte Elternschaft zu fördern und eine positive Atmosphäre in der Kindertagesstätte zu schaffen.

    Die Essenz:

    In der aktiven Elternarbeit liegt eine immense Chance, die Bindung zwischen Kindertagesstätten und Eltern zu vertiefen und somit die Gesamtentwicklung der Kinder zu fördern. Durch kreative und mitreißende Elternaktionen lassen sich lebhafte Partnerschaften zwischen der Kita und den Eltern aufbauen. Eine breite Palette von Möglichkeiten steht zur Verfügung: Angefangen bei informativen Elternabenden über interessante Workshops zu Erziehung und Gesundheit bis hin zu spannenden Projekten, die Eltern aktiv einbeziehen.

    Um diese Ideen erfolgreich umzusetzen, ist es entscheidend, auf die Bedürfnisse und Interessen der Eltern einzugehen. Durch eine klare Kommunikation über Ziele und Vorteile der Aktivitäten sowie die Betonung des Wertes der Elternarbeit, kann die Motivation gestärkt werden. Die Wahl abwechslungsreicher Formate, flexible Terminplanung und individuelle Einbindung tragen ebenfalls dazu bei, das Engagement der Eltern zu fördern.

     

    Eine wichtige Erkenntnis ist, dass das Angebot von Aktivitäten, die Eltern und Kinder gemeinsam ansprechen, eine größere Teilnahme und Beteiligung gewährleistet. Diese lebendige Partnerschaft zwischen Kindertagesstätten und Eltern ist ein gewinnbringender Weg, um eine positive Atmosphäre zu schaffen, die Kinder in ihrer Entwicklung unterstützt.

    Als Kita-Leitung gibt es konkrete Schritte, die Du unternehmen kannst, um mehr Eltern in die Kita einzuladen und die Bindung zwischen dem Elternhaus der Kinder und der Kita zu stärken:

    1. Bedürfnisse und Interessen erkennen: Starten Sie, indem Sie die Interessen, Bedürfnisse und Verfügbarkeit der Eltern kennenlernen. Führen Sie Umfragen oder Gespräche durch, um zu verstehen, welche Aktivitäten sie ansprechen würden.
    2. Vielfältige Kommunikationswege nutzen: Verwenden Sie verschiedene Kommunikationskanäle wie Newsletter, Websites, soziale Medien und persönliche Gespräche, um Eltern über bevorstehende Aktivitäten zu informieren.
    3. Klare Kommunikation der Vorteile: Betonen Sie bei Ankündigungen und Einladungen die positiven Auswirkungen der Teilnahme für die Kinder und die Eltern. Zeigen Sie auf, wie ihre Beteiligung zur Entwicklung der Kinder beiträgt.
    4. Individuelle Einbindung: Beachten Sie die Vielfalt der Elternschaft und bieten Sie Aktivitäten an, die verschiedene Interessen ansprechen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass mehr Eltern teilnehmen.
    5. Attraktive Terminplanung: Berücksichtigen Sie die Zeitpläne der Eltern und bieten Sie Aktivitäten an unterschiedlichen Tagen und Uhrzeiten an, um die Teilnahme zu erleichtern.
    6. Offene Kommunikation: Schaffen Sie eine offene und einladende Atmosphäre, in der sich Eltern gehört und geschätzt fühlen. Lassen Sie Raum für Feedback und Ideen.
    7. Elternbeirat einbeziehen: Der Elternbeirat kann als Sprachrohr der Eltern dienen und dabei helfen, Aktivitäten zu planen und zu organisieren, die ihre Interessen widerspiegeln.
    8. Kreative Themen wählen: Entscheiden Sie sich für vielfältige und interessante Themen für Workshops, Vorträge und Elternabende, die relevant für Eltern sind und gleichzeitig ihre Neugier wecken.
    9. Eltern in die Planung einbeziehen: Bieten Sie Eltern die Möglichkeit, bei der Gestaltung und Organisation von Aktivitäten mitzuwirken. Dies schafft ein Gefühl von Mitbestimmung und Gemeinschaft.
    10. Dankbarkeit zeigen: Anerkennung für das Engagement der Eltern ist wichtig. Zeigen Sie Ihre Wertschätzung durch Dankeschön-Botschaften, kleine Geschenke oder Dankesveranstaltungen.
    11. Feedback einholen: Nach jeder Aktivität bitten Sie um Feedback, um zu erfahren, was gut ankam und wie zukünftige Aktivitäten verbessert werden können.
    12. Kontinuität bewahren: Bemühen Sie sich um regelmäßige Aktivitäten und Veranstaltungen, um eine langfristige Verbindung zwischen Eltern und der Kita aufzubauen.

    Indem Sie diese Schritte befolgen und eine offene, einladende Atmosphäre schaffen, können Sie die Bindung zwischen dem Elternhaus der Kinder und der Kita stärken und eine aktive Elternschaft fördern, die engagiert an den verschiedenen Angeboten teilnimmt.

    Anregungen zur Reflexion der Elternarbeit für Dein Team: Hier einige mögliche Reflexionsfragen zum Thema „Elternarbeit“ für Dein Team! Nutze diese Fragen für eine kurze Einheit auf einer Deiner Teamsitzungen und sensibilisiere die Mitarbeitenden im Hinblick auf den „Erfolgsfaktor Elternarbeit!“

    Allgemeine Fragen:

    (in Anlehnung an Franz, 2021, Schätze für das Kita-Team, 2019)

    • Welchen Wert hat die Zusammenarbeit mit Eltern für unser Team?
    • Wie kann die Zusammenarbeit über den Austausch von Informationen oder Krisengesprächen hinaus gehen?
    • Wie gelingt es uns, Familien für das wichtige Thema XY zu begeistern…?
    • Welche Möglichkeiten können wir den Eltern geben, um sich in der Kita einzubringen?
    • Welche sinnvollen, niederschwelligen Angebote können wir den Familien machen? Wie können wir die Familien dabei unterstützen, mit dem Team noch besser in Kontakt zu kommen?
    • Welche Erfahrungen haben wir mit der digitalen Zusammenarbeit mit Familien gemacht? Welchen Vorbehalten begegnen wir dabei? Wie gehen wir damit um? Was ist uns bei der (digitalen) Zusammenarbeit wichtig?
    • Wie gelingt es uns als Team, herausfordernden Familien gegenüber selbstbewusst zu begegnen?
    • Wie kann für uns die Zusammenarbeit mit Eltern in der Zukunft aussehen?

    Fragen zur Ebene Ressourcen- und Lösungsorientierung:

    (in Anlehnung an nifbe, 2019, S. 12)

    • Wie können wir Gesprächsangebote so gestalten, dass sie von Familien gut angenommen werden?
    • Wie gelingt es uns, die Ressourcen der Familien zu ermitteln? Und wie können wir diese Ressourcen im Kita-Alltag mit einbeziehen?
    • Wie können Ressourcen und (Selbsthilfe-)Potenziale anderer (Personen, Gruppen, Netzwerke) von uns erkannt und für Familien nutzbar gemacht werden?
    • Wie können wir als Fachkräfte mit den Familien überlegen, welcher Rahmen sich am ehesten zur Problemlösung eignet?
    • Wie erreichen wir eine positive Sichtweise auf alle Familien, gleich welcher kulturellen oder sozialen Herkunft? Wie können wir ihre Leistungen angesichts unterschiedlicher Lebenslagen (z.B. Migration, Armut, alleinerziehend, etc.) würdigen und mit Mut und Stärke verbunden, betrachten?

    Fragen zur Ebene Inklusion, Partizipation und Vielfalt

    (in Anlehnung an nifbe, 2019b, S. 16, 2019c, S. 15)

    • Was kann Partizipation der Familien bewirken?
    • Welche Strategien nutzen wir, um eine Willkommenskultur und Erziehungspartnerschaft mit allen Familien aufzubauen? Welche Strategien haben sich bewährt, welche nicht?
    • Sehen wir alle Familien als gleichwertige (Erziehungs-)PartnerInnen? Trauen wir allen Familien zu, eigene Lösungen für ihre Probleme zu finden?
    • Welche Unterstützung können wir Familien im Kita-Alltag bieten, deren Teilhabe (z.B. durch Sprachbarrieren) eingeschränkt ist? Wo gibt es noch Optimierungsbedarf?
    • Wie kommunizieren wir unser pädagogisches Handeln transparent & nachvollziehbar für alle, d.h. im Team als auch gegenüber der Elternschaft?
    • Welchen Vorbehalten begegnen wir dabei und wie gehen wir damit um?

    Viel Spaß bei der Reflexion!      Beste Grüße von Claudia Hennig 😊

    Neue Kita-Kinder – ankommen und Vertrauen fassen

    Der August hat es in sich! Neue Kita – Kinder und Eltern! Ankommen & Vertrauen fassen! Ein Upgrade für diese anspruchsvolle Phase zum Start des Kindes in das Kita Leben!

     

    Die Antworten auf folgende 3 Fragen sind Dir sicher, wenn Du dieses Kapitel liest:

     

    1. Wie können die pädagogischen Fachkräfte und die Eltern die Eingewöhnungszeit in der Kita zu einer aufregenden & positiven (Lern-) Erfahrung für das Kind ausgestalten?
    2. In welchem Zusammenspiel tragen die Transition/ der Übergang von der Familie in die Kita, der Bindungsaufbau zur Bezugsfachkraft sowie das Explorationsverhalten des Kindes zu einer gelungenen Eingewöhnungsphase bei?
    3. Welche bewährten Strategien und Tipps aus anderen Kitas kannst Du auch für Dein Eingewöhnungskonzept gut nutzen?

    Als Mutter einer inzwischen volljährigen Tochter denke ich bei der Eingewöhnung zu Beginn des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts an Tränen (beiderseits ☹), Verunsicherung und an ein schlechtes Gewissen…

    Trost, ein sicheres Gefühl und gespiegeltes Vertrauen wären wohl die Dinge gewesen, die ich als Mutter des ersten Kindes bei der Eingewöhnung in der Kita gebraucht hätte. Damals war Eingewöhnung noch anders, ganz anders als heute! Zumal dort, wo ich diese erste Übergangssituation meines Kindes erlebt habe.

    Die erste entscheidende Übergangssituation von dem elterlichen Nest in den ersten Abnabelungsschritt… der erste Schritt in die Obhut von zunächst fremden Personen, denen ich möglichst sicher und schnell vertrauen möchte.  Und das wünsche ich natürlich auch meinem Kind – in der Kita einen Ort der Sicherheit und des Geborgen-seins zu finden. Das sind mögliche Gedankengänge einer Kita – Mutter…

    Aber wie gestalte ich als Kita-Leitung mit meinem Team diese anspruchsvolle Phase der Eingewöhnung?

    • Braucht unser bisheriges Eingewöhnungskonzept vielleicht eine „Generalinspektion“ oder zumindest in Teilbereichen ein „Upgrade“?
    • Wie sieht ein stressfreies und sanftes Ankommen neuer Kinder in der Kita aus?
    • Wie machen sich alle Beteiligten – Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte – miteinander vertraut?
    • Wie werde ich als pädagogische Fachkraft oder Bezugsperson des Kindes dem Vertrauensvorschuss der Eltern gerecht?
    • Braucht es für unsere Kita vielleicht einen neuen Leitfaden, der alle Bereiche der Eingewöhnung abdeckt?
    • Wie kann ich als pädagogische Fachkraft alle Beteiligten in der Trennungsphase wertschätzend und respektvoll begleiten?
    • Wie gestalte ich diesen Meilenstein für das Kind so, dass es mit diesem ersten Abnabelungsschritt positive Gefühle und Erinnerungen abspeichert, die es sich bei späteren Übergangssituationen stärkend in Erinnerung rufen kann?
    • Wenn ich das Bild der Triangel bemühen darf: wie erklingt die Triangel mit der primären Bindungsperson (in der Regel die Eltern), der pädagogischen Fachkraft und dem Kind so, dass es für die Ohren ein wohlklingender, angenehmer Klang ist, deren Grundmelodie noch lange nachwirken kann?

     

    Entdecke hier wertvolle Anregungen und diskussionswürdige Aspekte für die Konzeptionsentwicklung und erfahre, wie Du den Eingewöhnungsprozess in Eurer Einrichtung stetig verbessern kannst, um eine starke Bindung zwischen Kindern und pädagogischem Personal aufzubauen!

    Der Übergang von dem Zuhause in die Kindertagesstätte kann sowohl für Eltern als auch für Kinder eine aufregende und herausfordernde Zeit sein. Eine erfolgreiche Eingewöhnung ist jedoch von entscheidender Bedeutung, um Vertrauen aufzubauen und positive Kita – Erfahrungen überhaupt zu ermöglichen. In diesem Artikel werden verschiedene Strategien und Tipps vorgestellt, wie Eltern und Kinder die Eingewöhnungsphase in der Kita erfolgreich meistern können. Vorrangig werfen wir hier einen Blick auf die Altersstufen zwischen 2 und 6 Jahren. Du findest hier zahlreiche Ideen zur Orientierung oder auch zu Neu – Aufstellung der Eingewöhnungszeit in Eurer Kita.

    Die Eingewöhnungszeit gehört bereits zu den ersten Lernerfahrungen des Kindes im neuen Lebensbereich Kita. Diese ersten Lernerfahrungen in der Ankommens – Phase werden vom Kind abgespeichert. Bei späteren Übergangssituationen kann das Kind dann wieder auf diese ersten Lernerfahrungen zurückgreifen. Alltägliche Routinen im Leben des Kindes ändern sich mit dem Übergang von Zuhause in die Kita.

    Viele neue Eindrücke und Gefühle müssen vom Kind in kurzer Zeit verarbeitet werden. Dabei gibt es oft kontroverse Gefühle, wie Interesse an der neuen Welt – gleichzeitig aber auch eine Verunsicherung. So begeisterungsfähig ein kleines Kind auch ist, so schnell neigt es auch wieder zu Ermüdung und Erschöpfung. Die Lust an der Entdeckung der eigenen Umwelt geht immer auch einher mit Unsicherheit, Vorsicht und Skepsis. Hier wird also gleich deutlich, wie wichtig eine gute Bindung zwischen Kind und der pädagogischen Fachkraft ist. Die Bindung an das Kita – Personal ist gekoppelt an die Explorationsfreude des Kindes! Ist das Kind noch unsicher, ängstlich oder gestresst, kann es nicht auf Entdeckungsreise gehen. Zuerst muss es das Bedürfnis nach Nähe, Sicherheit und Schutz wiederherstellen. Mit Hilfe der Bezugsperson kann es diese Grundbedürfnisse befriedigen. Je sicherer sich das Kind in der neuen Umgebung Kita fühlt, desto grösser zeigt sich sein Erkundungsverhalten!

    Erst wenn sich das Kind wohl, sicher und angenommen fühlt, kann es frei spielen, entdecken und auch neue Beziehungen eingehen. Wenn du also wissen willst, wie wohl und sicher sich das neue Kita – Kind in seinem neuen Lebensumfeld fühlt, dann beobachte einfach das Erkundungsverhalten und die Explorationsfreude des Kindes. Die sensible, aufmerksame und zugewandte Ausgestaltung der Eingewöhnungszeit ist daher von grundlegender Bedeutung.

     

    Die 3 Pfeiler im Eingewöhnungsdreieck:

    Das Kind, die Eltern, die Kinder der Gruppe als auch die pädagogische Fachkraft – alle Personen spielen eine Rolle im Prozessverlauf der Eingewöhnung.

    Der Übergang (Transition) des Kindes aus dem Familienumfeld in die Kita muss daher behutsam strukturiert und sensibel begleitet werden. Im zweiten Schritt wird der Fokus auf die Stabilisierung der Bindung zwischen Kind und pädagogischen Personal gelegt.

    Denn erst wenn das Kind ausreichend Sicherheit im neuen Lebenskontext erfährt, kann es sein Erkundungsverhalten voll entfalten.

    Eine einfache Formel also: je stabiler und sicherer die Bindung an das Betreuungspersonal ist, umso grösser ist der Wunsch des Kindes, seine Umwelt zu begreifen und zu erfahren.

     

    Differenzierung der gängigen Eingewöhnungsmodelle:

    I. Das Berliner Eingewöhnungsmodell

    Entwickelt wurde das meist verwendete Modell in den 1980 er Jahren im Infans (Institut für angewandte Sozialisationsforschung/ Frühe Kindheit e.V.). Grundlage des Modells ist die Bindungsforschung von John Bowlby. Säuglinge kommen mit der Kompetenz zur Welt, eine Bindung aufbauen zu können, denn die Bindung zu einer festen Person ist für das Neugeborene überlebenswichtig. Nur durch eine verlässliche Bindung kann das Baby sicherstellen, gepflegt, versorgt, beschützt und ernährt zu werden. John Bowlby formulierte das Wort „Bindung“ zum ersten Mal in den 1960 er Jahren. Der Bindungsaufbau – meistens zur Mutter – geschieht jedoch nicht automatisch. Bindung braucht Zeit und muss wachsen. Im Berliner Modell wird das einzugewöhnende Kind durch einen Elternteil (oder eine andere Bezugsperson) in der Kita begleitet. Ist eine bindungsähnliche Beziehung zur pädagogischen Fachkraft aufgebaut, kann das Elternteil die Einrichtung verlassen.

     

    Das Berliner Modell ist in 3 Phasen aufgeteilt:

    1. Grundphase: Innerhalb von 3 Tagen wird eine Beziehung zwischen Kind ,Eltern und pädagogischer Fachkraft aufgebaut –  danach erfolgt der erste trennungsversuch. Je nach Reaktion des Kindes entscheidet man weiter, wie die Eingewöhnungszeit weiter gestaltet wird. Bewältigt das Kind die Trennung eigenständig oder lässt es sich rasch von den Erzieher*Innen trösten, kann man von einer kurzen Eingewöhnungszeit ausgehen. Wehrt sich das Kind gegen die Trennung, protestiert und weint es, dauert die Eingewöhnungszeit mit Sicherheit länger.
    2. Stabilisierungsphase: Hier übernimmt die pädagogische Fachkraft alle Aufgaben rund um das Kind und die Trennungsphasen werden ausgedehnt.
    3. Schlußphase: Mutter/ Vater sind nicht mehr in der Kita. Das Kind verbringt meistens erst halbe Tage in der Einrichtung, aber die Eltern sind jederzeit abrufbar.

     

    II. Das Münchner Eingewöhnungsmodell

    Das Münchner Eingewöhnungsmodell basiert auf der Transitionsforschung. Unter Transition versteht sich der Übergang von einer bekannten in eine neue Situation. Das Kind soll den Übergang Familie -Kita selbständig bewältigen. Das Kind soll bewusst selbst die Übergangserfahrung machen, dies natürlich mit Unterstützung durch Eltern, Fachkräfte, entsprechende Räumlichkeiten und den Kindern der Gruppe.

     

    Hier erfolgt die Eingewöhnung in 5 Phasen:

    1. Vorbereitungsphase

    Kontaktanbahnung zwischen Familie und Kita

    1. Kennlernphase (ca. eine Woche)

    Hier lernen Kind und Eltern die Räume, die Gruppe, den Tagesablauf und die Routinen kennen.

    1. Sicherheitsphase

    Erst jetzt tritt der oder die Bezugserzieher*In mit dem Kind in Kontakt und baut eine Bindung zu ihm auf. Die Kinder der Gruppe werden aktiv in diesen Prozess mit eingebunden.

    1. Vertrauensphase

    Die Vertrauensphase startet mit der ersten Trennung. Hier läuft es genau wie im Berliner Modell ab. Die Trennungszeit wird nur ausgedehnt, wenn die ersten Trennungen erfolgreich abgelaufen sind. So lernt das Kind, dass es sowohl der Mutter als auch der Erzieherin vertrauen kann.

    1. Reflexionsphase

    hier wird die Eingewöhnungszeit nochmals gemeinsam reflektiert und dann abgeschlossen.

     

    Da das Berliner Modell den Fokus auf die Bindung liegt, ist das Modell vor allen Dingen für Kinder unter 3 Jahren sehr dienlich. Arbeitet eine Einrichtung mit dem offenen Konzept und betrifft die Eingewöhnungszeit eher die Kinder ab 3 Jahren, so ist das Münchener Konzept hilfreicher.  Aber grundsätzlich sind beide Modelle eine gute Wahl!

     

    1. Das eigene Eingewöhnungskonzept

    Hier solltet ihr gemeinsam im Team die Entscheidung treffen, für welches Basismodell (Berliner- oder Münchner – Modell) sich entschieden wird. Darauf aufbauend, kann dann ein eigenes Eingewöhnungskonzept entwickelt werden.

     

    Diskussionswürdige Aspekte bei der Konzeptionsentwicklung für Deine Kitas – spezifische Eingewöhnungszeit:

    • Sind wir zufrieden mit der Außenwirkung unserer Kita?
    • Wie gestalten wir unsere Öffentlichkeitsarbeit? Sind wir im Stadtteil gut bekannt und vernetzt?
    • Ist unser Anmeldeprozess gut strukturiert? Wie können Kita – Besichtigungen organisiert werden?
    • Verfügen wir über Eckpunkte für einen auskunftsstarkes Aufnahmegespräch? Was will ich als Leitung von der Familie, der häuslichen Situation und über das Kind wissen?
    • Gibt es ein Info-Blatt für neue Eltern? Sind hier die wichtigsten Start – Infos in den Kita – Alltag aufgelistet? Sollte es aktualisiert werden?
    • Wer eignet sich aus dem Team besonders als Bezugserzieher oder Bezugserzieherin? Welche Bezugserzieher*Innen betreuen welche Kinder?
    • Wie haben wir gemeinsam einen Blick darauf, dass alle Kinder gesehen und auch begleitet werden?
    • Eignen sich unsere Räumlichkeiten zum schnellen Ankommen und Wohlfühlen der neuen Kinder?
    • Wie können wir die Kindergruppe in den Eingewöhnungsprozess einzelner Neulinge beteiligen?
    • Welche Haltung und welche Erwartungen haben wir an die Eltern während der Eingewöhnungsphase? Und umgekehrt: haben die Eltern ihre Erwartungen klar kommuniziert oder sollten wir hier nochmals ansetzen?
    • Wie gestalten wir das Erstgespräch? Wie sieht die Einladung dazu aus? Wie gestalten wir den äußeren Rahmen? Wie gestalten wir den Inhalt?
    • Haben wir schon mal über ein kleines Willkommensfest für die neuen Kinder und deren Eltern nachgedacht?
    • Wie sehen genau unsere Schnupperkontakte aus? Können wir uns hier nochmals breiter aufstellen?
    • Wie gestalten wir den ersten Eingewöhnungstag in der Kita?
    • Wie dokumentieren wir erste Beobachtungen aus der Start – Phase des Kindes im Kita Alltag?
    • Reflektieren wir die erste Trennungsphase / die Zeit der Eingewöhnung? Mit den Eltern, im Team, in der Einrichtung?
    • Welches Fazit ziehen wir aus diesem August des Jahres? Kann es so bleiben oder stehen doch Änderungen/ Verbesserungen an?

    Wie in jeder Arbeit so greift auch im Konzept der Eingewöhnung das Prinzip des „Kaizen“- das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung. Innehalten – Revue passieren lassen, Erreichtes wertschätzen und offen für Verbesserungen bleiben. Den Eingewöhnungsprozess auswerten, Veränderungspotential diskutieren und weitergestalten. Denn: Konzepte sind dynamisch und es gilt stetig an diesen zu arbeiten!

     

    Situationen, die deiner besonderen Aufmerksamkeit während der Eingewöhnungsphase bedürfen:

    1. Personalmangel in der Eingewöhnungszeit:

    Hier kann eine prophylaktische Vorbereitung hilfreich sein.

    • die Zeit der Eingewöhnung will gut geplant sein. Wann kommen welche Eingewöhnungskinder und wer ist Bezugserzieher/ Bezugserzieherin?
    • Fortbildungstage und Urlaubstage sind in der Eingewöhnungszeit tabu!
    • Für den Notfall vorsorgen: eine zweite Fachkraft kann während der ersten Eingewöhnungstage ebenfalls Kontakt zur Familie und zum Kind suchen! Im Ernstfall des Ausfalls der Bezugserzieher *In gibt es hier schon eine bekannte Ersatzkraft!

     

    1. Wie gehst du vor, wenn die Bezugserzieher *In ausfällt?
    • Gemeinsam mit den Eltern entscheiden, wie die Eingewöhnungszeit fortgesetzt werden soll!
    • Auf die Rückkehr der Bezugserzieher *In warten oder weiter gemeinsam mit dem Kind die Kita besuchen. Dabei ist es sicherlich sinnvoll, die Zeit zunächst bis zum Mittagessen zu begrenzen.
    • Wechsel der Bezugsfachkraft, sollte der Ausfall längere Zeit in Anspruch nehmen.

     

    Aus der Praxis für Deine Umsetzung! Praktische Ideen zur (aufgefrischten) Ausgestaltung der Eingewöhnungsphase aus anderen Kitas für Deine Kita:

    (neben den bewährten Hausbesuchen und Schnuppertagen hier noch weitere Ideen!)

    • Idee: die Vorschulkinder übernehmen eine Patenschaft über ein neues Kita – Kind. Denn: Kinder vertrauen Kindern viel schneller! Da, wo die Chemie zwischen Vorschulkind und neuem Kita – Kind passt, kann eine Patenschaft durch die ErzieherInnen angebahnt werden. Der „große“ Pate oder die „große“ Patin begleiten das Kind zu den unterschiedlichen Spielmöglichkeiten/ Räumen, zeigen die Abläufe & Routinen im Kita-Alltag, beantworten Fragen und sind einfach da, wenn das neue Kita – Kind Gesellschaft, Schutz, Trost oder einfach Zweisamkeit in den Weiten der Kita braucht. Das ist nicht nur für das neue Kita-Kind eine tolle Erfahrung, sozusagen einen großen „Kita – Bruder“ oder eine „große Kita – Schwester“ zu haben…auch die Vorschulkinder erfahren eine neue Form der Wertschätzung durch die ErzieherInnen und lernen ganz nebenbei Verantwortungsübernahme auf spielerische Art und Weise. Die Vorschulkinder lernen Umsicht, Weitsicht und werden sensibilisiert auf die Bedürfnisse jüngerer Kinder. Eine win – win Situation, wo selbst die ErzieherInnen vielleicht etwas Entlastung durch die Patenschaft der Vorschulkinder erfahren können!

     

    • Idee: In jeder Kita gibt es Elternpaare, die beruflich nicht so stark eingebunden sind wie andere Eltern. Die Kinder dieser Eltern sind schon länger in der Kita, das bedeutet, die Eltern kennen die Abläufe im Kita-Alltag, haben ausreichend Informationen über die Eingewöhnungszeit und über alles, was damit zusammenhängt. Diese Eltern kann man als sog. „Eltern-Paten“ gewinnen. In der Regel reicht hier eine Mutter/ ein Vater, die /der während der Eingewöhnungszeit in den Gruppen präsent ist.

    Neue Kita – Eltern können diese „Paten-Eltern“ zu allen wichtigen Abläufen befragen. Sie selbst kennen die Unsicherheiten am besten, die der Übergang von der Familie in die Kita mit sich bringen, denn auch sie haben diese Phase der Eingewöhnung bereits erfolgreich hinter sich gebracht. Ein weiterer Nutzen dieser „Paten – Elternschaft“ ist die Entlastung der pädagogischen Fachkräfte, die sich so viel intensiver um den Aufbau einer Beziehung & Bindung zu den neuen Kindern kümmern können.

     

    • Idee: In einer Kita in der Dortmunder Nordstadt hat sich ein anderes, behutsames & langwierigeres Eingewöhnungsritual bewährt: Hier werden alle neuen Kinder mit ihren Eltern bereits im Mai vor dem Beginn des neuen Kita-Jahres zu wöchentlichen Schnupperstunden eingeladen. (1 Stunde pro Woche, je nach Möglichkeiten der Kita und der Eltern variabel). Das bedeutet, dass die Eltern (gerne im Wechsel von Vater & Mutter, falls es die berufliche Situation der Eltern erlaubt) für eine Stunde in der Woche in die Kita – Gruppe kommen, in der das Kind aufgenommen werden soll. So lernt das Kind Woche für Woche die Kita mit ihren Räumlichkeiten, die Gruppe der Kinder, die ErzieherInnen und die Kita – Abläufe langsam und behutsam kennen. In dieser Zeit fertigt die voraussichtliche Bezugsfachkraft ein kleines Buch an, mit Kinderliedern, Liedern aus der Morgenrunde, mit kleinen Bildern, die das Kind bereits gemalt hat, mit Infos rund um die Kita – Gruppe. Dieses Heftlein wird personalisiert mit dem Namen des Kindes und mit dem Gruppennamen. Auf weiteren Seiten kann das Kind dann sein Lieblingsessen, die Lieblingsfarbe, das Lieblingsspielzeug, etc. aufmalen oder von Mutter/ Vater beschreiben lassen. Vor der Sommerpause bekommt das Kind dieses Büchlein mit nach Hause, damit die Eltern immer wieder gemeinsam mit dem Kind dieses Buch anschauen oder auch ergänzen können. Die ergänzten Infos sind nach der Sommerpause zum Einstieg in das neue Kita – Jahr dann eine wichtige Info-Quelle für die Bezugsfachkraft. An die Inhalte des Buches kann immer wieder angeknüpft werden – eine „Kontaktbrücke“ ist geschaffen, der Einstieg in die eigentliche Eingewöhnungszeit wird so viel stressfreier und einfacher ablaufen.

     

    • Idee: Das Willkommens – Geschenk für jedes neue Kind!

    Eine Willkommensgeste für jedes Kind kann auch ein kleines Geschenk sein. Etwas, was die Rest – Gruppe der Kinder vielleicht für das neue Kind vorbereitet/ gebastelt haben. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es kann zum Beispiel ein kleines, selbstgebasteltes Buch sein, in dem die Kinder eine Geschichte über die Eingewöhnung erzählen. Oder es wird eine Stofftasche gemeinschaftlich mit dem Namen des neuen Kindes bemalt, in der das Kind seine Sportsachen verstauen kann. Vielleicht gestaltet die Gruppe der Kinder auch den Portfolio-Ordner des Kindes ganz individuell. Oder ein kleines Stofftier wird von der Gruppe zusammen genäht und hübsch verpackt übergeben. Diese kleine Geste als Willkommensgruß kann sicherlich auch das Eis schon prima brechen, denn das Kind erlebt Wertschätzung und die Freude der anderen, das das Kind auch bald Teil der Gruppe ist.

     

    • Idee: Das kleine Willkommensfest für die neuen Kinder einer Gruppe!

    Feiern ist etwas Schönes und Kinder lieben Feste. Warum also nur zur Einschulung eine Schultüte basteln und den Schuleintritt gemeinsam feiern? Dieses Ritual kann doch auch schon zu Beginn der Kita – Zeit eine gute Grundstimmung schaffen. Hier muss nichts Aufwendiges organisiert werden – lediglich die Besonderheit des Einstiegs in das Kita – Leben kann gefeiert werden.

    Dem Kita – Eintritt Aufmerksamkeit zu schenken, macht den Wert eines Kindes sichtbar. Nicht nur das Kind fühlt sich aufgenommen und willkommen, auch die Eltern fühlen sich so gleich mit willkommen. In der Morgenrunde kann zum Beispiel ein Willkommenslied gemeinsam gesungen werden.

    Die Kinder haben vielleicht kleine Schilder gebastelt, auf denen die neuen Kinder begrüßt werden. Es geht hier also nicht darum, der eh schon gestressten Kita – Fachkraft neue Arbeit zu bereiten, sondern durch kleine Gesten, die Symbolwirkung haben, den Einstieg oder die Aufnahme des Kindes in das Kita – Leben gebührend zu feiern. Ein schönes Lied, ein paar Mini – Muffins der Eltern für die Kinder, ein kleines (natürlich selbstgebasteltes) Geschenk…solche kleine Gesten haben Signalwirkung: Du bist hier willkommen und wir freuen uns auf Dich! Doppelt schön, wenn die Kinder der Gruppe an dieser Aktion aktiv beteiligt werden.

    Mitarbeiter-Motivation in der Kita

    Wachküssen, fördern und lebendig halten! Aber wie?

     

    Das inzwischen multiprofessionelle Personal in Kindertagesstätten leistet großartige Arbeit. Kita -Mitarbeitende übernehmen die (Mit -) Verantwortung für den Grundstein unserer gesellschaftlichen Zukunft: mit Leidenschaft und Engagement begleiten sie die sensiblen, kleinen Menschenkinder auf dem Weg vom Elternhaus bis in die Grundschule!

    Doch damit das Kita – Personal in solch herausfordernden Zeiten auch motiviert und engagiert bleibt, sollte der Kita – Belegschaft ein angemessenes Maß an Anerkennung und Unterstützung zu Teil werden. Eine hohe Mitarbeitermotivation hat entscheidende Auswirkungen darauf, wie die Zukunft Deiner Kita aussehen wird. Ein zufriedenes Team ist die Grundlage für eine konstruktive Arbeitsatmosphäre und einen erfolgreichen Kita – Alltag. Aber wie förderst Du die Motivation Deiner Mitarbeitenden? Dieser Blog – Beitrag stellt die Leitgedanken zur Mitarbeiter – Motivation sowie Leitgedanken für die Begeisterung vor. Denn: motivieren heißt begeistern! (Udo Kirchgessner)

    Es geht uns also um eine der wesentlichen Arbeitsvoraussetzungen überhaupt: der Mitarbeiter – Motivation.

    Aber was mache ich als Leitung, wenn einige meiner Mitarbeitenden nicht unbedingt mit intrinsischer Motivation „gesegnet “ sind? Welche (erfolgversprechenden) Faktoren der extrinsischen Motivation sind im Kita Alltag denkbar?

    Motivierte Mitarbeitende sind ein wesentlicher Faktor für eine gute Erziehungs- und Bildungsarbeit in Kindertagesstätten. Wer bei der Arbeit motiviert ist, zeigt mehr Einsatz und bringt mehr und bessere Leistungen, ist seltener krank und fehlt damit weniger häufig, ist kreativer, produktiver und garantiert so die Erreichung der jeweiligen Zielvorstellungen in der Kindertagesstätte.

    Zudem inspirieren motivierte Mitarbeitende auch andere Mitarbeitende, wodurch auch deren Motivation steigen kann. Zufriedene Mitarbeitende bleiben auch länger ihrem Träger treu – und das ist in Zeiten des Personalmangels und der Personalfluktuation ein enorm wichtiger Gewinn!

    Wie motivierst Du Deine Mitarbeitenden?

    Mit welchen Strategien und Ansätzen bist Du bislang gut gefahren?

    Wie motivierst Du eher „bequeme“ Mitarbeitende?

    Wie erreichst du noch eine Stufe mehr: die Begeisterung deiner Mitarbeitenden für ihre Arbeit mit den Kindern? Und Eltern? Richtig motivieren heißt begeistern, oder?

     

    „Nur wer Emotionen wecken kann, beherrscht die Kunst der Motivation!“ (Rainer Karius)

    Faulpelze auf Trab bringen! Aber wie???

    Es gibt Mitarbeitende, die betreiben schon recht früh ihre Altersvorsorge, indem sie mit Mitte 30 ihren Arbeitseinsatz kontinuierlich zurückfahren, um im wohlverdienten Ruhestand nicht in ein zu großes, schwarzes Loch zu fallen! Die liegengebliebene Arbeit bleibt dann an Dir oder anderen Mitarbeitenden hängen. Je mehr Du Dich darüber aufregst und je mehr Du von diesen Mitarbeitenden einforderst, desto mehr ziehen sie sich zurück. Sicher ist Dir das als Einrichtungsleitung nicht gänzlich unbekannt. 😊

    Mitarbeitende scheinen umso fauler zu werden, je mehr du sie ermahnst. Warum ist das eigentlich so? Dieser „Bumerang – Effekt“ ist leicht erklärbar: wenn wir an unsere eigene Kindheit zurückdenken – was war früher deine Lieblingsbeschäftigung? Das, was Deine Mutter von Dir verlangt hat? Hausaufgaben machen, Zimmer aufräumen, Grünkohl und Lebertran runterwürgen, früh zu Bett gehen? Oder doch eher Sachen, die Deine Mutter verboten hat: mit der Taschenlampe die halbe Nacht unter der Decke Comics lesen, im neuen Auto in der Garage Raumschiff Enterprise spielen, die Pizzakartons ein Quartal lang unter dem Bett stehen lassen, etc.? Das Verbotene scheint uns oft einfach reizvoller, das zeigte sich schon bei Adam und Eva im Paradies mit dem verführerisch -duftenden Apfel. Warum sind die verbotenen Früchte so unwiderstehlich?

    Die Psychologen haben dafür schon längst den Begriff der „Reaktanz“ gefunden, das heißt: Reaktanz ist die Folge von Druck, ein Widerstand gegen Einschränkungen! Verbietet uns jemand etwas, verlangt jemand etwas von uns oder nimmt uns jemand etwas weg, dann setzen wir die verbotenen Handlungen erst recht fort oder unterlassen die erwünschten Handlungen! Das Ziel dabei : wir wollen so unsere Freiheit wieder zurückerobern! Hier kann – wie so oft – die systemische Methode der paradoxen Intervention weiterhelfen! Probiere es aus: signalisiere dem Faultier in Deinem Team doch einmal: „Lass es gut sein! Ich glaube, ich brauche Dich hierfür nicht! Das ist sicher bei dem neuen Kollegen besser aufgehoben!“ Oder behaupte doch einfach mal, dass Du sowieso die Einzige bist, die die Aufgaben richtig erledigen kann. Mit etwas Glück fühlen sich Deine Mitarbeitenden sehr in ihrer Freiheit eingeschränkt und liefern Dir vor lauter „Reaktanz“ plötzlich die tollsten Arbeitsergebnisse! Einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert! 😊

     

    Wie motiviert Ihr Eure Kita – Mitarbeitenden konkret?

    Hier einige Anregungen aus der Praxis für Deine Praxis! Motivation – leicht(er) gemacht!

    • Direktes Feedback nach gelungenen Aktionen, Gesprächen oder Projekten ist wichtig und dabei stets authentisch bleiben! (Nur kein gutes Wort verschlucken! 😊)
    • Einführung eines Lieblingsmensch – Tages: hier dürfen Kinder ihren Lieblingsmenschen aus dem Alltag mit in die Kita bringen, um dort gemeinsam einen spannenden und ereignisreichen Tag miteinander zu verbringen! Diese „fremden Menschen“ bringen auch den Kita – Mitarbeitenden neue Eindrücke ,neue Impulse und neue Ideen! Dies kann auch die eigene Motivation erhöhen.
    •  Lerne das „WARUM“ Deiner Mitarbeitenden kennen, wofür „brennen“ Deine Teamkollegen? (intrinsische Motivation ist Themenabhängig! Wenn ich das „WARUM“ der Mitarbeitenden kenne, kann ich gezielt dort ansetzen und interessante Aufgaben verteilen!)
    • Kleine Aufmerksamkeiten an die Mitarbeitenden verschenken, wie zum Beispiel der aufgeklebte „Geduldsfaden“ für die Geduld gegenüber Eltern, Praktikanten oder auch Kindern!
    • Den Mitarbeitenden Freiräume zur Gestaltung des Kita – Alltags lassen, gleichzeitig Partizipation & Mitbestimmung im Blick behalten!
    • Du kannst hier machen, was Du willst! Nur mach! Und mache es schön!
    • Die Art und Weise der Gestaltung der Mitarbeitergespräche : es darf gerne auch mal vom vorgegebenen Leitfaden des Qualitätsmanagements abgewichen werden beziehungsweise ergänzt werden (Denke an die 12 ungewöhnlichen Fragen für das Mitarbeitergespräch!)
    •  Sei kreativ und entwickle „Wertschätzungssteine“: diese Steine können kreativ gestaltet werden und immer dann an einen Mitarbeitenden gereicht werden, bei dem mir gerade etwas Lobenswertes aufgefallen ist. Natürlich gibt es mehrere „Wertschätzungssteine“ in der Kita. Jeden Stein darf ich eine Woche behalten, bevor ich ihn an den dafür vorgesehenen Platz zurück lege – so bleiben die „Wertschätzungssteine“ stetig im Umlauf und können immer wieder unseren Fokus auf lobenswerte Aktivitäten und gutes Feedback lenken.
    • Es gibt bei Pinterest die „Komplimente to go“ – ein Abreißzettel, wie zum Beispiel das Kompliment „Du inspirierst mich!“ So ein Abreißzettel mit Komplimenten zaubert so manch einem Mitarbeitenden ein Schmunzeln ins Gesicht und zeigt, wie aufmerksam wir miteinander umgehen!
    • Auf dem Weg zum offenen Konzept: ermögliche Kita – Hospitationen! Wie arbeiten andere? Einfach mal über den Tellerrand schauen, gezielten Austausch Kita – übergreifend fördern, neue Vernetzungsformen finden, um gegenseitiges Wissen und Erfahrungswerte auszutauschen (Ferienzeiten sind dafür sicherlich am günstigsten)!
    •  Teamtage mal anders gestalten : Teamspiele als teamfördernde Maßnahmen installieren. Hierfür gibt es die unterschiedlichsten Anbieter auf dem Markt: Team – Building,  Team – Care und Team – Development sind die 3 Ausrichtungen,  die man für sein Teamtag wählen kann.
    •  Entwickelt doch mal eine besondere Teamsitzung: lass sie im Sommer draußen stattfinden, ändere die Regeln, lass die Regie auch mal von anderen übernehmen (dazu gibt es einen interessanten Blog – Artikel auf meiner Homepage claudia-hennig.de)
    •  Nimm Dir etwas Zeit und schreibe in der Vorweihnachtszeit Weihnachtskarten für Deine Mitarbeitenden mit einem persönlichen Text!
    •  Die „warme Dusche“ wird immer wieder gern in Teamsitzungen genommen, um dem Team untereinander die Möglichkeit zu geben, sich einmal mitzuteilen, welche positiven Eigenschaften und Fähigkeit wir an unserem Gegenüber schätzen.
    •  Spendiere Deinem Mitarbeitenden häufiger mal einen Vertrauensvorschuss, wenn sie neue Herangehensweisen ausprobieren möchten, neue Arbeitswege beschreiten wollen oder auch neue Projekt – Ideen entwickeln wollen.

     

    „Motivation ist die Fähigkeit,

    Fähigkeiten zu mobilisieren!“

    (Prof. Dr. Quadbeck-Seeger)

    Leitgedanken zur Motivation als Basis für Begeisterung, denn: richtig motivieren, heißt begeistern!

    M

    = MitstreiterInnen/ MentorInnen können Dir durch ein Motivationstief helfen und Dir Deinen Rücken stärken!

    O

    = Offenheit für neue Wege und für die Unterstützung und Hilfe von anderen Kolleginnen oder der Vorgesetzen. In manchen Situationen ist Motivation ohne Unterstützung von außen nicht aufrechtzuerhalten.

    T

    = Träume und Ziele sind die Nahrungsquelle für Deine Motivation. Wenn Du Dein „WARUM“ kennst, ist Motivation kein Problem!

    I

    = Illusionen bremsen eher Deine Motivation aus. Wenn Traumschlösser an der Realität scheitern, flieht deine Motivation ins Kellergewölbe. Realistische Sichtweisen beugen diesem vor!

    V

    = Visualisiere Dein erreichtes Ziel so konkret wie möglich: stell Dir Dein Ziel so plastisch und realistisch wie möglich vor. Arbeite gezielt darauf hin, Dein visualisiertes Ziel Wirklichkeit werden zu lassen! Wenn Du weißt, wofür Du arbeitest, ist Motivation kein Thema mehr.

    A

    = Aufmerksamkeit im Hinblick auf Dein tägliches Motivationslevel! Denn nur wer merkt, dass der Motivationspegel sinkt, kann etwas unternehmen! Achte täglich immer mal wieder darauf, ob du noch motiviert bei der Arbeit bist oder bereits in Gedanken daheim.

    T

    = Träume und Ziele sind die Nahrung der Motivation. Wenn du aus Überzeugung Deine Arbeit tust, ist Motivation kein Problem.

    I

    = Intrinsische Motivation ist die Motivation von innen! Sie ist die bessere Motivation! Extrinsische Motivation wird nur durch Anreize, wie mehr Gehalt, Boni oder andere Vergünstigungen erzeugt, und ist auf Dauer jedoch nicht so motivierend wie die Motivation, die von innen heraus entflammt.

    O

    = Ohnmachtsgefühle in stressigen, herausfordernden Arbeitssituationen sind menschlich –  geh step by step in die Prioritätenfindung und komme so zurück ins Tun!

    N

    = Nachhaltigkeit auch bei der Arbeit motiviert! Erkenne den Mehrfachnutzen von Tätigkeiten und erfinde das Rad nicht immer wieder neu! Das spart Energie und sorgt für Entlastung!

     

     

    Die Königsform der Motivation: die Begeisterung!

    B

    = Belastungen aller Art sind Begeisterungskiller! Sei achtsam in Zeiten hoher Belastungen und sorge für den notwendigen Ausgleich zum Auftanken! Nur wer die leer gefahrenen Batterien aufzuladen imstande ist, erhält die eigene Motivation!

    E

    = Euphorie kann der Begeisterung schon mal im Wege stehen – realistische Sichtweisen überleben die Euphorie und bilden die Basis für Motivation und Begeisterung!

    G

    = Gleichgesinnte auf der Arbeit sind häufig hilfreicher als Freunde oder Familie! KollegInnen mit den gleichen Zielen wie Du können Dir aus einem Motivationstief raushelfen und Dich vielleicht sogar mit ihrer eigenen Motivation anstecken!

    E

    = Entkrampfen, weniger nachdenken und zweifeln, einfach mal den ersten Schritt in ein neues Projekt wagen – kann Dich motivieren! Beende das worst-case -Szenario! Was, wenn der worst-case überhaupt nicht schlimm ist?  Die ersten erfolgreichen Schritte sind dann die Nahrung für Deine Motivation!

    I

    = Integrität: nicht jeder hat den Mut, stets integer, also aufrichtig, ehrlich und getreu den eigenen Werten zu handeln. Stehst du zu Dir selbst und bleibst Du „moralisch sauber“? Dann lässt sich deine Art des Handelns als „integer“ beschreiben. Integrität ist der Mut, das Richtige zu tun! Dafür brauchst Du ein gutes Selbstvertrauen, um mit Reaktionen und Konsequenzen anderer umgehen zu können. Und natürlich um Dir selbst treu zu bleiben – das ist das Fundament jeglicher Arbeitsfreude.

    S

    = Selbstvertrauen ist die Basis für motiviertes Arbeiten! Nur wer weiß , was er zu leisten imstande ist, geht gerne zur Arbeit!

    T

    = Transparenz in dem, was du tust und Transparenz in dem, was Kollegen tun! Beides bedingt sich und schafft gute Voraussetzungen für Motivation!

    E

    = Enthusiasmus = leidenschaftliche Begeisterung! Enthusiastisch sein, bedeutet, mit vollem Eifer und Leidenschaft dabei zu sein. Du kannst Dich für Deine Arbeit begeistern und sie überaus engagiert tun. Dein Interesse kommt von innen und ist immer echt! Enthusiasmus krönt die  Motivation.

    R

    = Raum für Verwirklichung Deiner Ideen hilft, Deine Motivation zupflegen. Partizipation, Teilhabe und Mitgestalten des großen Ganzen ist essentiell! Wer nur Anweisungen befolgt, verliert sich, seine Motivation und seine Begeisterung!

    U

    = Überraschungen/ Unvorhergesehenes/ nicht Geplantes- kann Deine Motivation stärken oder auch                schwächen je nachdem, ob Du die Vor- oder Nachteile der neuen Situation in den Fokus nimmst! (Ist Dein Glas halbvoll oder ist es eher halb leer?)

    N

    = nachdenken, innehalten, abwägen! Auch das kann Motivationsprobleme abschwächen. Wenn Du                abschätzen kannst, welche realistischen Ergebnisse Du erwarten kannst, verkleinerst Du die Zahl der Fehlschläge. Motivationsdämpfer können so verhindert werden.

    G

    = Gemeinschaftssinn: wenn Du weißt, in welche Richtung Du paddelst und wer in Deinem Boot sitzt,                dann kannst Du im gegenseitigen Respekt und Wertschätzung ein unterstützendes Team – Mitglied               sein! Gemeinsam für ein Ziel:  dem gemeinsamen „WARUM“ folgend!

     

    Danke für Dein Interesse!!! 😊

    Aufgabendelegation neu gedacht!

    Soll ich denn alles allein tragen?

     

    „Delegiert man viel, spielt man die Generaldirektorin!

    Delegiert man nichts, spielt man die Unersetzliche!“

    Die Kunst des Delegierens liegt irgendwo dazwischen!

    So besser nicht oder die 8 Hürden, über die Du beim Delegieren stolpern kannst…

    1. Du übergehst die Bedenken deines Mitarbeitenden!

    Bedenken bitte immer ernst nehmen und gemeinsam betrachten, falls dein Mitarbeitender sich eine Aufgabe nicht zutraut oder schon am Rande seiner Kapazitäten ist. Hier nicht drängen, sondern versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden. Übst du hier zu viel Druck aus, wird die Motivation des Mitarbeitenden im Keim erstickt.

    1. Du verwechselst die Delegation mit der Anweisung!

    Eine Anweisung ist eine Handlungsaufforderung – hier gibt es keinen Widerspruch. Auch die Anweisung hat ihren Platz in der Mitarbeiterführung. Im Eifer des Gefechts kann schon mal die Delegation mit einer Anweisung verwechselt werden! Wenn ich Aufgaben delegieren möchte, hole ich zunächst den richtigen Mitarbeitenden ins Boot. Dem Delegieren geht immer ein Gespräch und die gemeinsame Einigung über Voraussetzungen, Kapazitäten, Aufgaben, Kontrolle, Ziele und Hintergründe voraus.

    1. Du hast die Voraussetzungen nicht ausreichend überprüft?

    Dein Mitarbeitender kann nur die Erwartung erfüllen, wenn dazu auch alle Voraussetzungen gegeben sind. Ist Dein ausgesuchter Mitarbeitender ausreichend erfahren und auch qualifiziert? Hat er die notwendigen Entscheidungsbefugnisse und ist das Team ausreichend darüber informiert?

    1. Werde nicht ungeduldig und greife nicht vorzeitig ein …

    Oft ist es eine harte Geduldsprobe, auf die (Teil -) Ergebnisse zu warten und nicht einzugreifen. Dieser Versuchung solltest du widerstehen, sonst erziehst Du Deine Mitarbeitenden zur Unselbständigkeit (ähnlich wie in der Kindererziehung, gell?)

    1. Hast Du vielleicht versäumt, die (Teil -) Ergebnisse zu kontrollieren? Hast Du versäumt, Deinem Mitarbeitenden hilfreich im Prozess Rede und Antwort zu stehen?

    Ohne (Zwischen -) Termine für vereinbarte (Teil -) Ergebnisse kann Dein Mitarbeitender nicht sinnvoll arbeiten. Kontrolle ist sicher ungeliebt, aber der Prozess braucht die Kontrolle und eine Auswertung der vereinbarten Ergebnisse müssen gemeinsam erfolgen.

    1. Hat Dein Mitarbeitender auch die Aufgabe so verstanden, wie Du sie beschrieben hast?

    Das, was ich sage, ist nicht immer genau das, was bei meinem Gegenüber ankommt. Wenn Du die Aufgaben gegenüber Deinem Mitarbeitenden formuliert hast, bitte den Mitarbeitenden, die Aufgaben zu wiederholen.

    1. Bin ich als Kita – Leitung wirklich für alles zuständig?

    In jedem Fall hast Du als Kita – Leitung schon sowieso zu viele Aufgaben auf Deinem Tisch. Also vermeide es grundsätzlich, auch noch solche Aufgaben zu übernehmen, die andere Mitarbeitende viel besser können als Du. Damit verlierst Du den Fokus auf Deine originären Leitungsaufgaben und arbeitest obendrauf auch noch ineffizient (Schuster bleib bei Deinen Leisten!)

    1. Wenn ich schon Verantwortung und Kompetenzen abgebe, möchte ich aber meinen Weg zum Ziel durchsetzen!

    Oft neigen wir als Leitungen zu Perfektionismus – und zu dem Irrglauben, dass unser Weg zum Ziel der einzig Richtige ist. Wenn ich Aufgabendelegation jedoch wirklich ernst nehme, suche ich mir zuerst den entsprechenden Mitarbeitenden aus, erkläre die Aufgabe, die Notwendigkeiten mit terminierten Teil – Zielen und bespreche die Meilensteine auf dem Weg zum Ziel. Wenn das Ziel/ das Ergebnis der Aufgabendelegation klar ist und der Mitarbeitende auch  auf meine Begleitung zählen kann, wählt der Mitarbeitende den Weg zum Ziel -sonst wäre es wieder nur eine Anweisung und mit diesen solltest Du eher sparsam umgehen!

    Fragt die Fachberatung die neue Kita – Leitung: „Wie viele pädagogische Fachkräfte arbeiten aktuell in Ihrer Kita?“ „Mit mir zwanzig!“ – antwortet die Kita – Leitung. „Also neunzehn ohne Sie?“ fragt die Fachberatung nach. Die Kita – Leitung widerspricht: „Nein, ohne mich arbeitet hier keiner!“

    Hier ein kurzer Leitfaden für Deine Aufgabendelegation – oder die 6 W-Fragen:

    1. Was ist zu tun, zu erledigen? (Inhalt)
    2. Wer soll etwas tun? (Person, Verantwortung)
    3. Warum soll er/ sie es tun? (für die Motivation)
    4. Auf welche Weise soll der Mitarbeitende die Aufgabe ausführen? (Achtung: hier nur grobe Richtwerte vorgeben, denn der Mitarbeitende entscheidet über die Art und Weise der Zielerreichung!)
    5. Womit soll die Aufgabe erledigt werden? (Arbeitsmittel)
    6. Wann soll die Aufgabe erledigt sein? (Zeitrahmen, Zielsetzung)

    Warum sollte ich überhaupt Aufgaben delegieren?

    Delegieren bedeutet, Aufgaben und Verantwortung an andere abzugeben. Damit schaffst Du Dir Freiräume und du gibst den anderen das Vertrauen, dass auch er/ sie die Aufgabe schafft. Mitarbeitende, denen Verantwortung übertragen wird, sind motivierter, arbeiten eigenständiger und denken mit.

    Welche Aufgaben delegierst Du als Kita Leitung?

    Besonders gut eignen sich Routine-, Verwaltungs -, Recherche -und fachspezifische Aufgaben. Auch spannende, neue Herausforderungen dürfen dabei sein. Auch Zuarbeiten oder Teilarbeiten für Dich als Leitungskraft eignen sich gut. Führungsaufgaben wie Kita – Ausrichtung, Mitarbeiterführung, Finanzierungsbefugnisse, Kontrolle der Arbeitsabläufe sind nicht delegierbar.

    Was sind die Grundvoraussetzungen für eine Aufgabendelegation?

    Der Mitarbeitende hat das entsprechende Wissen, um die Aufgabe übernehmen zu können. Dazu sollte der Mitarbeitende die notwendigen Ressourcen (Hilfsmittel/ Unterlagen, etc.) haben. Zudem ist es wichtig, dass der Mitarbeitende das „WARUM“ – das Ziel verstanden hat. Das Verständnis des „WARUM DAS GANZE? “ – ist sozusagen das Fundament, um auch Begeisterung bei der Umsetzung der Aufgaben lebendig zu halten.

    Delegationsfähigkeit – was macht diese aus?

    Delegationsfähigkeit ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen an andere Menschen zu übergeben. Form, Umfang und die Kommunikation der Übergabe sind dabei so zu gestalten, dass die Aufgaben effektiv erledigt werden.

    Hier gibt es 6 wirksame Grundsätze in der Führung:

    • Resultat – Orientierung
    • der Beitrag zum Ganzen
    • Konzentration auf Weniges (weniger, aber gut ist besser als viel, aber schlecht oder unzureichend…)
    • Stärken nutzen
    • Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeitenden
    • eine positive und konstruktive (lösungsorientierte) Einstellung

    Was musst Du beachten, wenn Du Aufgaben delegierst?

    Wenn Du eine Aufgabe delegierst, kannst Du nicht die gesamte Verantwortung für die sachgerechte Erledigung der Aufgabe an andere übertragen. Du trägst immer die Verantwortung, dass die Aufgaben zufriedenstellend (und nicht perfekt) erledigt werden, mit. Daher wird die Aufgabendurchführung im notwendigen Maße von Dir begleitet/ überwacht.

    Was gewinnst DU mit einer guten Aufgabendelegation?

    Du als Kita – Leitung:

    • hast mehr Zeit für Deine Leitungsaufgaben und für die Führung und Begleitung deiner Mitarbeitenden,
    • wirst von „Verwaltungskraft“ -Aufgaben weitestgehend erlöst/ befreit,

    (was aber auf keinen Fall bedeuten soll, das Du nur ungeliebte Tätigkeiten abgibst und die spannenden Aufgaben ausschließlich selbst erledigst…damit wäre das Ende jeder Kooperationsbereitschaft der Teammitglieder direkt in Sicht…)

    • Du förderst und forderst Dein Team,
    • Du hast und behältst motivierte Mitarbeitende,
    • Du bewahrst, bekommst oder formst ein selbstständiges Team!

    Was gewinnen Deine Mitarbeitende durch gute Aufgaben-delegation?

    Deine Mitarbeitenden

    • können ihre Potentiale voll entfalten,
    • können an wichtigen Aufgaben mitwirken,
    • sind zufriedener in ihrem Job,
    • erkennen sich selbst als Teil des großen Ganzen! Genau Ihre Kompetenzen & Fähigkeiten sind gefragt & wichtig für die Kita!

     

    Der ehemalige US – Präsident Eisenhower hatte sich das Credo gesetzt, mehr zu „führen“, als „durchzuführen“ – und als Strukturierungshilfe für die Aufgabendelegation hat er die sog. „Eisenhower – Matrix“ entwickelt:

    Eisenhower – Matrix von Studyflix ©

    Diese Matrix dient nur als Orientierungshilfe  – natürlich muss hier bei jeder Aufgabendelegation auch der äußere Rahmen und die Mitarbeiterstruktur der jeweiligen Kita mit beachtet werden!

    Fazit:

    Erfolgreiches Delegieren heißt durchdacht wählen & informieren, kommunizieren, begleiten und auch kontrollieren. Dabei nie das abschließende Feedback vergessen! Denn: nach der Aufgabendelegation ist vor der Aufgabendelegation! Erkenne die Potentiale und Ressourcen deiner Teammitglieder und schenke Ihnen Vertrauen (& Befugnisse!)

     

    Daran wächst Du als Leitungskraft und daran wächst auch jedes Teammitglied!

    ©Pixabay.com

     

    Die Gesprächskultur in Deiner Kita – wie wirkt Sprache?

    Oder: “Wie ich in den Wald rufe, so schallt es heraus!“ 

     

     Gesprächskultur innerhalb der Kita prägt nicht nur die Atmosphäre unter den Mitarbeitenden, sondern spiegelt sich sowohl in der Kommunikation zum Kind (und damit auch der Kinder untereinander) sowie zu dessen Eltern wider. Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, sagt also zugleich auch etwas über das „Miteinander im Team“ beziehungsweise im ganzen Haus aus. Auch strahlt das Kommunikationsklima nach außen zu Netzwerkpartnern, wie Grundschule Beratungsstellen, etc. aus. Die Innen- und Außenwirkung von Kommunikation hat enorme Wirkungskraft und das in alle Richtungen.

    Für eine wertschätzende und akzeptierende Kommunikation ist eine gute Gesprächskultur notwendig und zwar zwischen

    1. den Mitarbeitenden der Kita und dem Kind
    2. den Mitarbeitenden und den Eltern und
    3. dem pädagogischen Fachpersonal untereinander im Gesamtteam

    Bevor wir diese 3 Ebenen weiter beleuchten, möchte ich die Voraussetzung für eine gute Gesprächskultur benennen:

    • Einhaltung der Grundregeln der Gesprächsführung
    • Einhaltung der Feedbackregeln beim Feedback geben und annehmen
    • Regelmäßige Reflexion des eigenen Kommunikationsverhaltens mit gegebenenfalls Veränderungszielen
    • Offenheit für den persönlichen, Individuellen Entwicklungsprozess in der Kommunikation.

    Zu den Kernaufgaben pädagogischer Fachkräfte gehört die Gestaltung gelingender Gespräche mit Eltern, Kindern, im Team, beim Träger oder anderen Netzwerkpartnern. Es gibt zahlreiche Anlässe, Ziele und Formen von Gesprächen, die bewusst geplant, geführt und auch reflektiert werden sollten. Der Blick auf die Gesprächskultur zwischen pädagogischer Fachkraft und dem Kind ist gerade im alltäglichen Gruppengeschehen elementar. Er schafft das notwendige Vertrauen, um Sprache aufzunehmen, um Sprache zu verinnerlichen und um Sprache auszuprobieren. Basis der gelingenden Kommunikation zwischen Fachkraft und Kind ist die Vorbildfunktion der Kita -Mitarbeitenden sowie ein der Kinderwelt zugewandtes einfühlendes Verhalten.

    Dafür sind folgende Aspekte sehr dienlich:

    • Besonders in der Krippe: nonverbale Kommunikation -Mimik und Gestik müssen authentisch zum Verhalten sein
    • reichhaltige Mimik und Gestik einsetzen
    • Zugewandtheit und Blickkontakt gehören zum Miteinander sprechen
    • aussprechen lassen: Kinder wollen und sollen ihre Sätze selbst beenden
    • das vom Kind Gesagte auch aufgreifen
    • Kinder – Fragen sachgerecht und ernsthaft beantworten
    • Sprache mit Handlungen und Tätigkeiten verbinden und untermauern
    • falsch Ausgedrücktes nicht korrigieren, sondern nur richtig wiederholen!

    Zentral für die Gesprächsführung mit Kindern ist der Beziehungsaufbau!

    Eine gelungene Bindung ist die Voraussetzung für eine aktive Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer sozialen, räumlichen und materiellen Umwelt. Da die kleinen Kinder noch nicht alle Wortbedeutungen verstehen, sind Sie darauf angewiesen, die Körpersprache des Gegenübers zu „lesen“ und als Interpretationshilfe zum Gesagten hinzuzuziehen. Mit den Jahren geht die Aufmerksamkeit für die nonverbalen Zeichen zugunsten des verbalen Austauschs zurück, verschwindet aber nie ganz.

    Für die gelungene Kommunikation zwischen Fachkraft und Kind ist es daher enorm wichtig, eine hohe Übereinstimmung (Kongruenz) zwischen dem gesprochenen Wort und dem Handeln zu erzielen. Sage ich dem Kind „Du kannst das schon!“, aber meine Mimik und meine Körperhaltung signalisieren dem Kind eher das Gegenteil, werde ich das Kind wohl eher nicht zu einem neuen Schritt ermutigen! Wertschätzung und Interesse am Kind können nur beim Kind ankommen, wenn das gezeigte Verhalten der Erwachsenen nicht widersprüchlich, sondern kongruent ist. Kinder profitieren von allen Gesprächsgelegenheiten im Alltag – damit ist nicht nur die Sprachförderung gemeint, sondern eher, wenn das Gespräch als sinnstiftend erlebt wird. Grundsätzlich brauche ich für eine kompetente Gesprächsführung mit Kindern eine dialogorientierte, auf Partizipation ausgerichtete Haltung. Die Sprache der Erwachsenen sollte vom Glauben an die Möglichkeiten des Kindes (oder auch des Menschen) getragen sein (Steve de Shazar) – also Sprache sollte grundsätzlich Ressourcen aktivierend, lösungsfokussiert, zukunftsgerichtet und Stärken orientiert genutzt werden.

    Der Blick auf die Gesprächskultur zwischen pädagogischer Fachkraft und den Eltern: im Fokus der Leitung – die Schnittstelle Mitarbeitende – Eltern!

    Das Gespräch mit den unterschiedlichen Eltern im Kontext Kita gibt es in zahlreichen Variationen: das Aufnahmegespräch, das Beratungsgespräch, Entwicklungsgespräche, Tür- und Angelgespräche, Elternabende oder auch brisant und fordernde Elterngespräche. Aber nicht immer laufen Elterngespräche so, wie du es vorher geplant hast. Unverhofft kommt oft, eine Devise die im Zwischenmenschlichen wohl nicht selten ist. Jedes Gespräch, jedes Aushandeln mit Eltern ist immer auch eine Übersetzungsleistung. Unterschiedliche Kulturen treffen zusammen, unterschiedliche Wünsche, Absichten, Weltbilder, Einschätzungen, Interessen -alle wollen abgewogen sein, um gute Lösungen im Sinne des Kindes zu finden. Es geht also weniger darum,  die Grenze zwischen richtig oder falsch zu ziehen, ein entweder – oder zu definieren, Widerstände zu durchbrechen, um das Eigene durchzusetzen, sondern -wo immer es geht -geht es um die Erhaltung und Pflege einer guten Kooperation. Es geht um das Zuhören, um Perspektivwechsel und damit um das Brückenbauen zum Wohle des Kindes!

     

     In der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Eltern und Erzieher geht es darum, Brücken zu bauen, zu Kooperation und Teilhabe einzuladen.

    Es geht also darum,  die Eltern zum Teilhaben und Mitwirken einzuladen. Hierzu können auch die Grundlagen der Ressourcen -und lösungsorientierten Gesprächsführung hilfreich sein. Wie kann ich denn ein herausforderndes Elterngespräch souverän leiten und dieses auch authentisch und kompetent führen? Wie jongliere ich zwischen Verständnis der Sicht der Eltern und meiner vielleicht auch für die Eltern eher unbequemen, professionellen Standhaftigkeit im Sinne des Kindes?

    Die wahre Kunst ist, im Elterngespräch vertrauensvolle Bindungen zu schaffen, Brücken zu bauen. Konstruktiv geführte Elterngespräche verbinden uns in Richtung eines gemeinsamen Ziels: die individuell miteinander abgestimmte Vorgehensweise in der Begleitung des Kindes in seiner Entwicklung, durch die Eltern und die Kita – Hand in Hand.

    Kita Eltern reagieren mitunter auch sehr emotional in Elterngesprächen!

    Eltern in der Rolle als Erziehungsverantwortliche zeigen sich oft in Gesprächen sehr emotional. Einerseits interessieren sie sich voller Begeisterung für die Entwicklungsfortschritte ihres Kindes. Andererseits sind sie aber auch sehr empfindlich und unsicher, wenn es um Fragen zur Familiensituationen, zum Erziehungsverhalten oder möglichen Problemen der Kinder geht. In Elterngesprächen dominieren oft die Beziehungsaspekte. Hier ist oft sensitives Fingerspitzengefühl der pädagogischen Fachkräfte gefragt. Der gemeinsame positive Blick auf das Kind im Zusammenspiel mit einer wertschätzenden Haltung erleichtert den gegenseitigen Informationsaustausch über das Kind aber man bleibt auf der Sachebene.

    Erfolgsgaranten in der Gesprächsführung:

    Auch wenn sich die Art und Weise von Gesprächen mit Eltern oder Gesprächen mit Kindern sehr unterscheiden, so gibt es doch Aspekte, die unabhängig von den jeweiligen Gesprächspartnern zum Erfolg eines Gespräches beitragen.

    Hierzu zählen folgende:

    – Eine zugewandte Haltung gegenüber dem Gesprächspartner, die Respekt Entscheidungsfreiheit und Anteilnahme ausdrückt

    -Eine uneingeschränkt wertschätzende Haltung dem Gesprächspartner gegenüber, unabhängig von persönlicher Sympathie oder soziokulturellen Übereinstimmungen

    -Ein glaubhaftes Interesse an den Themen und Botschaften des Gegenübers und die Fähigkeit sich auch in die Perspektive des anderen hineinversetzen zu können

    -Eine unausgesprochene Verständigung über Gesprächsregeln, die gegenseitiges zuhören, ausreden lassen, Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Meinungen beinhaltet

    -Ein positiver Abschluss mit einem zuversichtlichen Ausblick des Gesprächs! Denn:  nach dem Gespräch ist auch immer vor dem Gespräch!

    Anregung für die Praxis: Reflexionsangebot für deine Mitarbeitenden zur Gesprächskultur mit den Kita –  Eltern! Wie kommuniziert dein Team mit deiner Elternschaft?

    Besorge für jede/n Mitarbeitede/n ein kleines Notizbuch, in dem die Mitarbeitenden eine Woche (oder einen Monat lang, die Entscheidung triffst Du) wichtige Gespräche mit Eltern möglichst detailliert festhalten:

    • Wer war am Gespräch beteiligt?
    • Worüber wurde sich ausgetauscht?
    • Welche Sachinformationen wurden ausgetauscht?
    • Was genau war die Botschaft?
    • Gab es vielleicht (unausgesprochene) Beziehungsbotschaften?
    • Wer sendet welchen Appell aus?
    • Was erfahre ich über mein Gegenüber jenseits des eigentlichen Themas?
    • Wirken Beziehungsbotschaften in diesem Elterngesprächen eher förderlich oder hemmend?
    • Gibt es plötzliche Kehrtwendungen im Gespräch und worauf führst du diese zurück?

    Diese Art von Gesprächstagebuch führt zu einer schärferen Wahrnehmung von Gesprächsverläufen. Diese Tagebucheinträge ermöglichen auch, typische Muster oder auch Stolpersteine in Gesprächen zu erkennen. Die Eigenreflexion ist auch hier das Mittel der Wahl zur bewussten, zukünftigen Gestaltung von Elterngesprächen!

    Anregung zur eigenen Reflektion der Gesprächskultur als Leitung in deinem Team:

    1. Wie zufrieden bist du aktuell mit der Gesprächskultur in deinem Kita Team?
    2. Aktuell ist der Ton sehr harmonisch und kooperativ im Team!
    3. Ich spüre die wachsende Belastung aufgrund von hohen Krankenständen -der Ton ist gereizt!
    4. Es gibt nicht die Gesprächskultur im Gesamtteam -jedes Kleinteam scheint seine eigene Gesprächskultur zu pflegen!
    5. Der Ton in meinem Team wirkt für mich oft gereizt, forsch bis manchmal sogar aggressiv!
    6. Welche Kommunikationskultur untereinander wünsche ich mir als Leitung für mein Team?
    7. Zu wieviel Prozent habe ich diese Vorstellung schon erreicht? (Skala von 0 bis 100%)
    8. Was fehlt noch, was braucht es noch, um Mitarbeitende auch untereinander für eine wertschätzende Kommunikation zu sensibilisieren?
    9. Wie kann ich das als Leitung auf den Weg bringen? Brauche ich dabei Unterstützung? Durch Ideen anderer Leitungskolleg*Innen, durch die Fachberatung? Kann hier ein Teamtag hilfreich sein? (Falls ja, bietet sich ein Anruf bei Claudia Hennig an! 😊)

     Die Gesprächskultur in Deiner Einrichtung variiert – je nach Mitarbeiterzusammensetzung, Arbeitsanforderungen, Gruppengröße, Krankenstände und vielen weiteren Faktoren. Aber die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren- kann gestaltet und vorgelebt werden!

    Die Kommunikationskultur sensibel zu beobachten, Anregungen zu geben, Haltungen zu verstärken oder zu korrigieren, all das ist im Fokus der weitsichtigen Leitungskraft! Und es bedarf der stetigen Aufmerksamkeit.

    Denn: Wie Du in den Wald hineinrufst, so schallt es heraus!

     Herzliche Grüße,

    Claudia Hennig

     

     

    Profitiere von anderen Kitas

    „Warum das Rad immer neu erfinden? Profitiere von den  Aktivitäten, Projekten und kreativen Aktionen anderer Kitas für die Kinder & Eltern Deiner Kita!“

    Osterbazar, Sommerfest, Weihnachtsfeier, Tag der offenen Tür, Kita-Jubiläum, Spenden-Aktionen – warum sich immer wieder den Kopf neu zerbrechen? Andere Kitas haben auch wunderbare Ideen für die besonderen Anlässe im Jahr! Oder auch einfach für den ganz, normalen Kita-Alltag, der neben beruhigenden Routinen auch abwechslungsreiche, lernanregende Aktionen bieten darf.

    Was ist im letzten Jahr grandios gelaufen und kann somit begeisterte Nachahmer finden?? Was steht für das nächste Jahr auf Deiner Agenda für Deine Kita? Lasst uns gezielt voneinander profitieren!

    Besondere Anlässe in unserem Leben bleiben uns oft tiefer im Gedächtnis als der routinierte Alltag. Und das ist nicht nur bei Erwachsenen so… Kinder sind unbändig neugierig – sie möchten die Welt mit all ihren Sinnen „erfassen“ und „begreifen“ – möchten die Sprache dazu lernen, die Dinge beim Namen zu nennen, brauchen Anregung und Abwechslung, neben all den Routinen, die ihnen auch gleichzeitig die wichtige Sicherheit bieten. Nach der frühen Zeit im Elternhaus ist die Kita der erste Ort, wo Kinder Neues erfahren können, sich ausprobieren können – Fragen stellen und durch das einfache Tun Dinge erfassen können. Und das Ganze gemeinsam mit anderen Kindern. In diesem ersten öffentlichen Raum der Kita können Kinder ihre Fragen stellen nach dem wieso, weshalb und warum. Der Wissensdurst der Kinder kann hier in Kooperation mit den Eltern gestillt werden. Eltern bei diesen Prozessen einzubinden, dafür schaffen unterschiedliche Kita – Aktivitäten Raum und Zeit.

    Neben den üblichen Jahreszeitenfesten oder Jubiläen gibt es darüber hinaus noch viele Optionen, um Kindern durch abwechslungsreiche Aktionen, die sich immer wieder aus anderen Perspektiven einem Thema nähern, einen Schlüssel zum Lernerfolg anzubieten.

    Schauen wir zunächst auf die Angebote, die den Kita-Alltag ergänzen, bereichern und/oder ein wenig „aufbrechen“ können.

    Nachfolgend eine kleine unvollständige, selektiv ausgesuchte und subjektive Auswahl an Kita-Aktionen, die vielleicht auch in Deiner Kita neuen Raum für vielfältige (Lern-) Erfahrungen der Kinder schaffen können – mit und ohne Eltern – je nach dem von Dir ausgesuchten Kontext!

    • Eltern – Kinder – Kennen – Lern – Ausflug zu Beginn der Kita-Zeit
    • Eltern – Verwöhn – Tag von den Kindern gestaltet, wie Massagen, Hand-Peeling, frisch gepresste Säfte, schöne Musik mit Düften & Aromen, etc.
    • Eltern – Märchen – AG: Aufführung von geliebten Kindermärchen für die Kinder – die Kinder basteln zuvor die Requisiten & das Bühnenbild z.B. für ein Karton-Theater
    • Experimentiernachmittage zu Themen aus der Physik/ Mathematik
    • Diverse Sportangebote in der Turnhalle der Kita
    • Vater-Kind-Aktionstage wie z.B. gemeinsames Kochen und Mutter-Kind-Aktionstage wie z.B. gemeinsames Werken (nicht rollenkonform bleiben!)
    • Eltern stellen anderen Kita – Eltern Kinderbücher vor – als ihre subjektive Empfehlung!
    • Waldzeit mit Waldpicknick
    • Frühlings- und Sommeraktion: Kreative Malaktionen im Wald: die Bäume sind Deine Staffelei, das Malen an sich ist das Ziel, nicht das Ergebnis/ nicht das fertige Bild…Vernissage der fertigen Bilder für die Eltern im Wald mit Brennnesseltee, Löwenzahnsalat, Buchecker – Knabbereien, Bärlauch-Pesto – Pasta, etc.
    • Kreative Renovierungs- und Putzaktionen der Elternschaft in der Kita
    • Kinder laden ihre Eltern zum Stuhlkreis ein und moderieren: „Wer hat den Keks aus der Dose geklaut…!“ hier können die Kinder stolze und selbstbewusste Anleiter der Spielrunden sein und den Eltern zeigen, wie es richtig läuft…
    • Eltern einladen, ihre Herkunftsländer vorzustellen mit traditioneller Kleidung, Essen, Musik, Bräuchen, Globus mit Länderkunde, möglich in multikulturellen Kindertagesstätten – ein Land pro Veranstaltung, die Länder wechseln reih um. Parallel dazu erhalten die Kinder zum jeweiligen Land spielerische Wissensvermittlung durch die Fachkräfte
    • Großeltern – Aktionen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie zusammen kochen, backen, basteln, werkeln, handarbeiten, Gesellschaftsspiele von früher (kindgerecht!), u.v.m.
    • Gesunde und kindgerecht – leckere Ernährung für Kinder – als Projekt!

    Vorstellung der Projektergebnisse – in diesem Fall vielleicht ein ausgesprochen köstliches Buffet – für die Eltern: Nachahmen daheim empfohlen!

    • Ausflüge zu den Arbeitsorten der Eltern – falls möglich: oft gibt es wirklich seltene Jobs der Eltern, die lohnenswerte Auflugsziele (mit entsprechender Vorbereitung der Kinder) sein können
    • Saat- und Pflanzenaktionen mit Erklärungen zur Bedeutung/ Nutzen von Pflanzen & Insekten (Gemüsebeet anlegen, pflegen, ernten & verkochen)
    • Spaziergang durchs Quartier mit Fotorallye – oder als Wettbewerb zu einem bestimmten Thema wie Spiegelungen, Spuren, Fundstücke, etc. und anschließender Vernissage der Fotos für die Eltern/ Großeltern/ etc.
    • Schnitzeljagd mit Vorschulaufgaben mit den Vorschulkindern – Lernstands – Fazit und Erkenntnis der Erzieher*Innen, wo vielleicht noch nachgearbeitet werden kann
    • Schatzsuche im Wald mit Aufgaben zur Pflanzen- und Tierwelt im Wald mit anschließendem Lagerfeuer, Stockbrot backen und Waldbeerentee trinken
    • Großelternnachmittage – hier erfreuen sich Groß- und Klein über Lieder-Kreis- und Fingerspiele
    • Rallye im Außengelände der Kita mit unterschiedlichen Aufgaben/ Fragen
    • Forschernachmittag zu unterschiedlichen Themen mit Forscherpass
    • Idee Elternabend: Infos über das Vorschulprogramm der Kita
    • Der „Lieblingsmensch“ – Nachmittag: jedes Kind kann seinen Lieblingsmenschen mitbringen – ihm/ ihr die Kita zeigen, seinen/ihren Lieblingsort oder die Lieblingsbeschäftigung zeigen und gemeinsam die Kita erforschen, ausprobieren und vom Kind vorstellen lassen, das kann eine gute Freundin sein, ein Patenonkel, die Oma, die geliebte alte Nachbarin – wer immer auch der Lieblingsmensch des Kindes ist. (Vorteil im Vergleich zum Großelternnachmittag: manche Großeltern wohnen so weit von ihren Enkeln entfernt, das ein Kommen in die Kita unmöglich wird…mit dem Lieblingsmenschen schließt man dieses Problem ein wenig mehr aus, denn Lieblingsmenschen gibt es vielleicht sogar mehr als einen! 😊).
    • Das „Chicken-to-go – Projekt“: mehr Infos zu diesem wunderbaren Projekt im Blogbeitrag der Homepage.

    Ratespiele: Spaß am Grübeln – das fördert nicht nur die kognitiven Fähigkeiten des Kindes, nebenbei wird auch noch die Sprache gefördert!!!

    • „Ich sehe was, was Du nicht siehst…“ – wer kennt das nicht aus eigenen Kindertagen…
    • Die Grabbelkiste: hier können Gegenstände zu verschiedenen Themen deponiert werden und die Kinder dürfen durch Fühlen raten, was sie in den Händen halten.
    • Kniffelige Wahrnehmungsübungen: mit verbundenen Augen Dinge ertasten, oder aus der Blackbox nehmen und erraten. Besonders spannend, wenn die Kinder die Gegenstände in der Gruppe selbst gebastelt haben (fördert das Erinnerungsvermögen).
    • Ratespiele für den Geruchs- und Geschmackssinn
    • Scherzfragen: nicht ernst gemeinte Rätsel überraschen die Kinder mit lustigen Antworten und gleichzeitig lernen sie, um die Ecke zu denken!

    Projektarbeit: Aktionstage für pädagogisch relevante Themen

    Projekte runden die pädagogische Arbeit ab und verbinden Aktivitäten zu einem Oberthema (z.B.: das Kartontheater, hier werden die Puppen, der Karton als Bühnenbild, die Requisiten selbst gebastelt, die Puppen erleichtern das Rollenspiel – im wahrsten Sinne des Wortes, ein Thema wird durch das Puppenspiel aus mehreren Blickwinkeln betrachtet, etc.)

    Der größte Gewinn an Projekten ist, dass die Kinder die Möglichkeit haben, eigene Interessen zu vertiefen und voll und ganz in ein Themengebiet einzutauchen.

    Von der Projektinitiative, zur Projektplanung über die Absprachen innerhalb des Teams, über die Ziele des Projekts kommt auch das Team wieder gemeinsam mehr ins gemeinschaftliche Tun als Ganzes. Als ganze Kita. Jeder überlegt, welche Fähigkeiten des anderen dazu beitragen, das Projektziel auch zu erreichen.

    Vielleicht müssen für das geplante Projekt Ausflugsziele herausgesucht werden oder unterschiedliche Materialien werden benötigt. Hier macht es wieder Sinn, auch die Eltern mit in die Projektplanung mit einzubeziehen, da sie vielleicht spannende Kontakte für das Projekt vermitteln können oder die Kreativität der Eltern ist vielleicht eine große Hilfe bei der Projektumsetzung.

    An Themen mangelt es sicher nicht, gern genommene Themen können zum Beispiel Medien, Umwelt – Bewusstsein, Wald, Bach, Wiese, Zirkus, Zoo, Mülltrennung, Energie sparen, Nachhaltigkeit, Berufe, Länder der Welt, Natur, Ernährung, Tiere,  etc. sein. Eine Projektwoche zu Naturwissenschaften spielerisch vermittelt ist sicher auch eine schöne Idee. Von kreativ-musischen und sportlichen Projekten einmal ganz abgesehen. Das Ende eines Projektes sollte natürlich immer gebührend gefeiert werden – am sinnvollsten natürlich auch mit der Präsentation der Projekt-Ergebnisse. Mit abwechslungsreichen Aktivitäten, die sich einem bestimmten Thema immer wieder von einer anderen Perspektive aus nähern, kann Wissen spannend und „durstlöschend“ vermittelt werden. Ein solches Lernen ist oft der Schlüssel zum Lernerfolg – für das, was hängen bleiben soll!

     

    Jetzt wird es nochmals ganz konkret – kleine Projekte zur Erinnerung oder zur Nachahmung:

    1. Idee: Sprache und Gedächtnis

    Natürlich greifen wir in der Kita gern auf Märchen und bekannte Kinderbücher zurück – das ist nichts Ungewöhnliches. Spannender wird es manchmal, wenn man kleine Geschichten aus Büchern vorliest oder auch mal einen Zeitungsartikel – natürlich kindgerechter Art. Ziel ist es hier, das die Kinder nach dem Vorlesen die Geschichte selbst in eigenen Worten wieder erzählen sollen. Das fördert die Konzentration durch aktives Zuhören und gleichzeitig auch den Sprachschatz des Kindes durch das Nacherzählen des Gehörten. Im Verlauf dieses Projekttages können die Kinder dazu ermuntert werden, über eigene Erlebnisse oder Geschichten zu berichten. Aber so, dass die anderen ihre Geschichte auch verstehen können. Dies fördert die Kommunikationsfähigkeit und weckt die Fantasie.

    2. Idee: Kleinprojekt gesundes Essen!

     Wenn Kinder einen gesunden Obstsalat zubereiten, ist das nicht nur lehrreich, sondern macht auch gleichzeitig Spaß. Erst wird das Obst gewaschen, getrocknet, geschnibbelt, gemischt, vielleicht mit Honig abgeschmeckt und gemeinsam vernascht. Dieses Learning by doing kann mit einem Obstsalat schon mit den Kleinsten starten, später können anspruchsvollere Zutaten/ Beilagen verwendet werden. Ganz nebenbei erlernen die Kinder die Namen der Früchte, lernen zu unterscheiden zwischen süß, bitter, herb, hart, weich, sauer, etc. Dazu wird die Motorik gefördert und das Erlebnis, etwas zusammen zu erreichen- bringt zusätzlich Freude am Tun…das gemeinsame Essen ist dann die Belohnung für diese Mühe. Wird dies ein wiederkehrendes Angebot, können die Früchte natürlich saisonal variieren.

    3. Idee: Kleinprojekt Spenden für Kinder, denen es schlechter geht! (Das Spenden-Projekt)

     Man startet mit Infos über die Lebensbedingungen anderer Kinder in anderen Ländern (oder auch im eigenen Land!). Kinder können so schnell zum Spenden und Helfen animiert werden. Wenn ich als Erzieherin auf die Not anderer aufmerksam mache, fördere ich damit die soziale Wahrnehmung von Kindern. Hilfsbereitschaft und Empathie können erweckt werden. Arme Kinder in aller Welt freuen sich über Spielzeug – nicht nur zu Weihnachten. Sammelstellen für Gaben und Transporte findet man ganzjährig im Internet – so können wir den Kindern frühzeitig soziale Kompetenzen vermitteln und ein wenig vorleben.

     4. Idee: Lieder erraten – hier wird Musikalität getestet und gleichzeitig auch gefördert!

    Verfügen die Kinder über ein kleines Repertoire an Kinderliedern, so wird es möglich, mit dem Spiel „Lieder raten“ das Gedächtnis und die Konzentration zu fördern. Die Erzieherin und ein Kind summen zum  Beispiel ein Kinderlied vor und die Kinder müssen das Lied erraten und  mitsingen. Das Kind, das die Melodie erraten hat, darf das nächste Lied  vorsummen!

     5. Idee: Minigolf mit Tischtennisball & Kochlöffel

     Eine schöne Sommeraktivität – aber auch im Frühjahr und Herbst gut geeignet – auch im Schnee möglich! Also jederzeit eine gute Idee! Auf der Wiese, im Sand oder auch im Schnee schafft ihr eine freie Fläche, in die ihr mehrere Löcher aushöhlt, in die ein Tischtennisball passt. Dazu gibt es eine Handvoll Kochlöffel für die Golf-Spieler. Jeder Mitspieler spielt von einer bestimmten  Stelle aus den Tischtennisball durch den Parcours. Wem das mit den wenigsten Schlägen gelingt, ist der Sieger. Hier werden Ausdauer und Geschicklichkeit geschult. Ein ähnliches Spiel funktioniert natürlich auch drinnen mit Murmeln und dem Zeigefinger. Gleichzeitig lernen die Kinder spielerisch dabei, das Verlieren kein Drama ist. 😊

     6. Idee: Zahlen und Buchstaben lernen!

     Schon in der Kita lernen Kinder das Zählen bis zu einer bestimmten Grenze.

    Die zehn Finger eignen sich zur Demonstration bestens. Kinder können spielerisch zum Beispiel die Zahlen aus einem Haufen heraussuchen, zum Beispiel das eigene Alter, das Alter der Geschwister, die Hausnummer daheim, etc. So kann man täglich eine kleine Einheit mit den Zahlen verbringen, in dem man sich immer wieder neue Fragen dazu ausdenkt und so ganz nebenbei den Kindern die Zahlen präsentiert und übt, sich diese auch optisch einzuprägen. 

    Das gleiche System eignet sich auch für Buchstaben. Der Anfangsbuchstabe von allen Kindern in der Kita-Gruppe wird zuerst allen zu geordnet. Dann folgen die Anfangsbuchstaben vom Tisch, Stuhl, Lampe, Schrank, Puppe, Tasse, Jacke, Schuhe, etc. So ist täglich ein interessantes Training möglich und beschäftigt das Gedächtnis der Kleinen.

     7. Idee: Schleife binden ist wie früher auch heute noch eine Kompetenz!

     Die Feinmotorik ist bei jedem Kind verschieden. Daher kann man nicht früh    genug damit beginnen, das Schleife binden zu trainieren. Vielleicht zuerst damit, ein kleines Päckchen mit einer Schleife zu versehen, später eine Schleife am Halsband des Teddys oder eine Schleife in den Zopf der Puppe…

    Erfolg macht stolz und stärkt den Charakter…schließlich den eigenen Schuh zur Verfügung stellen – früher oder später lernt es jedes Kind. Übung macht den Meister.

    8. Idee: Blumen ziehen aus Samen

     Eine Aktion, die wir selbst schon gerne in der Kita gemacht haben! Dinge wachsen sehen, zuständig sein, Verantwortung übernehmen, beobachten –  das Ergebnis genießen und stolz sein! Jedes Kind bekommt einen Blumentopf mit Erde und diverse Samen. Jedes Kind bepflanzt seinen eigenen Topf, es erhält einen Lichtplatz auf der Fensterbank und die Kinder übernehmen die   erforderliche Pflege wie das Gießen. Das Keimen der Samen wird aufmerksam beobachtet, so gedeihen vor den Augen der Kinder unterschiedliche Blumen, Kräuter, Kresse oder Petersilie. Später kann man das Kleinprojekt auf ein Hochbeet in der Kita ausweiten und vielleicht sogar Obst und Gemüse dort heranziehen und später ernten und zubereiten. Das Wachstum der Natur ist für alle interessant und besonders lehrreich.

     9. Idee: Der Baum in deiner Nachbarschaft, deinem Park!

     Hier sollen die Kinder die Natur kennenlernen – entweder bei Spaziergängen im Quartier, im nahegelegenen Wald oder lediglich durch Abbildungen in einem Buch. Wie sieht ein Baum aus? Wie unterscheidet man Laub- und Nadelbäume? Wie sieht der Stamm aus? Wie sehen die Blätter aus? Was braucht dieser Baum zum Leben? Das ist ein interessantes Quiz mit viel Lernpotential. Die Kinder können auch selbst Blätter von daheim oder von ihrem Lieblingsbaum mitbringen und gemeinsam wird dann der Baum bestimmt. Das Betrachten von entsprechenden Bilderbüchern hilft dabei. Neben dem wachsenden Verständnis für die Natur lernen Kinder das Sammeln, Beschreiben und Bestimmen von Pflanzen. Das fördert wiederrum die Kommunikationsfähigkeit, das Erkennen von Zusammenhängen und das Gefühl für die Wichtigkeit & Schönheit der Natur.

     

     Nachtrag an Ideen aus den Kitas für die Kitas:

     Eine wunderbare Idee: Die Nacht der offenen Tür – gemeinsames Fastenbrechen aller Nationalitäten gemeinsam nach Sonnenuntergang in der Kita – die fastenden und die nichtfastenden Eltern haben daheim ein Buffett vorbereitet. Eine Stunde vor Sonnenuntergang kommen noch die Väter mit den Kindern in die Kita und schauen gemeinsam einen netten Film, bevor das Buffett für alle eröffnet wird. Eine gemeinsame Tafel vereinigt unterschiedliche Nationalitäten, es gibt viel Neues zu erfahren für die, die nicht gefastet haben! Eine absolut tolle Idee!

     In Bergkamen bilden die 10 vor Ort ansässigen AWO – Kitas eine engagierte Gruppe, die gemeinsam in den Ortsteil gehen und dort mit dem Aufsuchen von Mitbürgern Kontakt zur Kita herstellen. Dieses Jahr wurden z.B. Karten mit dem AWO – Logo und vielen netten Worten gedruckt – 9000 Karten an der Zahl, die dann von den Kita-Kindern in den Ortsteilen direkt in die Briefkästen gesteckt wurden…manchmal wurde auch geklingelt, ein bisschen erzählt und Kontakte gepflegt – das Echo der Bürger war enorm – die Aktion ist gut angekommen. Im nächsten Frühjahr basteln die Kinder Blumen, die in die Briefkästen gesteckt werden. In der Hoffnung, dass diese Aktion wieder ein gutes Echo findet. Die 10 Kitas vor Ort haben in Bergkamen einen Sportplatz der Stadt angemietet und dort wird im Sommer eine Familien – Olympiade stattfinden. Hier sollen familiengerechte Eltern-Kind-Aktionen angeboten werden. Im letzten Jahr wurde sogar mal ein Kinderliedermacher auf den Marktplatz in Bergkamen eingeladen – dort wurde dann zusammen geklatscht, gesungen und getanzt. Das zog auch noch viele neugierige Passanten an. Eltern und Kinder hatten großen Spaß dabei.

     Eine Kita liegt in der Nähe eines Erlebnisbauernhofes. Die Bäuerin kommt in der Zeit von März bis Juni regelmäßig in die Kita. Das Projekt startet mit den Eiern in der Brutmaschine. Die Küken, die hier schlüpfen, erhalten von den Kindern Namen und einen Paten, der für das Küken zuständig ist. Wenn die Kinder später den Bauernhof besuchen und die Küken dort wieder zurück sind, schaffen es die Kinder oft noch, ihre Küken wieder zu erkennen. Vom Kartoffeln pflanzen, bis Butter & Käse herstellen, hier wird alles mal ausprobiert, was ein Bauernhof so zu bieten hat. Am Ende des Projekts nach ca. 3 Monaten veranstaltet die Bäuerin eine große Abschlussrallye und ein Abschlussfest auf dem Bauernhof – eine wirklich tolle Kooperation!

     In einer ländlich gelegenen Kita kooperiert die Kita mit der Kreisjägerschaft. Die Kreisjägerschaft ist regelmäßig in der Kita mit dem Ziel, den Kindern die heimischen Tiere und Pflanzen näher zu bringen. Was ist der Unterschied zwischen einem Hasen und einem Kaninchen? Wo brüten die Spechte? Was frisst ein Fuchs?

    Im Waldmobil finden sich nahezu alle ausgestopften Tiere des heimischen Waldes – ein interessanter Platz zum Lernen. Neben angeleiteten Waldspaziergängen ist die Kreisjägerschaft auch fester Kooperationspartner des Familienzentrums geworden.

    Neben einer Waschbären – Invasion im letzten Jahr lässt sich jetzt sogar ein Wolfsschakal manchmal blicken…spannende Waldnachbarn also…und lehrreich ist diese Kooperation allemal…na, gibt es auch eine engagierte Kreisjägerschaft in Deiner Nachbarschaft?

     In einer anderen Kita besucht ein Musikpädagoge einmal die Woche die Kita und stellt dort unterschiedliche Musikinstrumente vor. Die Kinder sollen mit der Vielfalt der Instrumente vertraut gemacht und natürlich auch neugierig gemacht werden.

     Eine Künstlerin einer ortsansässigen Malschule in Kierspe stellt den Kindern unterschiedliche Maltechniken und Materialien zum Ausleben der eigenen Fantasie vor. Auch mit Ton wurde schon gearbeitet, um mit Formen und Figuren zu experimentieren. Übrigens: es gibt Ton, der nicht gebrannt werden muss, sondern von selbst austrocknet.

     Generationsübergreifend kann es in Projekten mit dem nahegelegenen Seniorenheim laufen…eine Kita hatte einzelne Kinder in das Seniorenheim zu den immer gleichen Senioren gebracht – Kontakte schließen, Vertrauen aufbauen, sich einander viel aus dem eigenen Leben erzählen und letztendlich auch ein wenig Beziehung aufbauen. Daraus sollte ein Fotoprojekt entstehen, das die Beziehungen zwischen alt und jung präsentiert…keine gestellten Fotos, sondern nur Fotos, auf denen zu erkennen ist, das hier Beziehungen gewachsen sind. Auch eine sehr schöne Idee, nur in Zeiten von Corona oder Infekt – Wellen sehr schwer zeitnah umzusetzen…schließlich sollen die Kinder nicht zu Krankheitsüberträgern in Seniorenheimen werden…aber die Grundidee ist in „normalen“ Zeiten einfach wunderbar. Denn Alt und Jung verbindet mehr, als man denkt.

     Eine andere tolle Idee kam aus einem Naturkindergarten nahe Haltern. Hier haben sich städtische, kirchliche Träger sowie Elterninitiativen in einem kleinen Dorf zusammengetan und gemeinschaftlich eine Seifenblasen-Rallye organisiert. Neben Waffel essen, Schminkaktionen und sportlichen, kleinen Herausforderungen wurden bei allen Stationen Fotos mit Seifenblasen gemacht und letztendlich wurden alle Fotos in allen teilnehmenden Kitas für alle ausgestellt. Sich im Dorf besser vernetzen, wissen, wer der andere ist und wie dieser aufgestellt ist, sich ergänzen und kooperieren, all das war ein wunderbarer Nebengewinn zu den schönen gemeinsamen Aktionen.

     In Kitas mit vielen verschiedenen Nationalitäten bietet sich auch ein internationales Fest unter Einbindung der Eltern an…alle Nationen der Kita präsentieren sich mit Essen, Gewürzen, Getränken, Trachten, Musik oder typischen Instrumenten. Gemeinsam international kreativ sein, ist ein weiterer sehr interessanter Aspekt bei dieser Aktion. Neugierig auf den anderen werden, sich öffnen, austauschen und sich gegenseitig bereichern, all das können Eltern und Erzieher hier den Kindern vorleben. Respekt und Akzeptanz des jeweils anderen wird hier groß geschrieben.

     Eine andere Kita veranstaltete vor Corona regelmäßig internationale Kochabende, aber nur für die Frauen, um diese auch ins Gespräch miteinander zu bringen. Hier haben manchmal bis zu 60 Frauen teilgenommen – zum Essen gingen die Frauen auch auf eine kulturelle Reise in ihre Herkunftsländer.

     Die AWO RLE hat einen Arbeitskreis „Humanitäre Hilfe für Rumänien“ schon vor Jahren ins Leben gerufen. 2 Kinderheime in Rumänen erhalten hier regelmäßig Unterstützung in Form von Spenden & Geschenken. Auch für die Senioren in Rumänien wird gesorgt – zu Weihnachten basteln die Kinder schöne Geschenkverpackungen für die Weihnachtsgeschenke der Kinder in den Heimen und auch für die Senioren in Rumänien. Der Transport geht manchmal mit dem Flieger, manchmal fahren kleine Transporter nach Rumänien – oder die Rumänen kommen zu uns und holen die Spenden persönlich ab. Hier scheint schon eine regelrechtes Beziehungsgeflecht rumänisch-deutscher Natur entstanden zu sein. So lernen Kinder ganz neben bei auch, ihre Sozialkompetenz zu schulen, empathisch für andere zu werden. Wichtig bei diesen internationalen Hilfs- und Spendenaktionen ist jedoch die Beachtung der Zollvorschriften, die sich wohl von Jahr zu Jahr ändern…hier sollte man sich im Vorfeld schlau machen, bevor es an die Spendenakquise geht.

     Fazit: so ein Austausch auf Leitungsebene zum Thema begeisternde, aktivierende und lernfördernde Aktionen & Aktivitäten kann so anregend und belebend sein!

    Schaut was zu Eurem Team, Eurer Kita, Eurer Elternschaft und Euren Kindern passt und sucht Euch aus dem bunten Strauß der Möglichkeiten unvergessliche Aktionen heraus und setzt diese voller Begeisterung um. Das ist dann mehr als mitreißend! 😊

     Diese Anregungen und Ideen ließen sich noch seitenlang so fortsetzen.

     

    Noch ein Tipp:

     mehr dazu erfahrt Ihr auf der Homepage von

    Erzieherin-ausbildung.de

    oder auch auf dem Portal von

    Pro Kita Portal im Internet.

     In der Hoffnung, Dir die ein oder andere erfrischende Idee für Aktivitäten oder Projekte mit Lernzuwachs übermittelt zu haben, wünsche ich viel Spaß bei der Streuung der Ideen in Deiner Kita und viel Spaß bei der Umsetzung!

     Claudia Hennig

    Die Position der stellvertretenden Leitung – Drahtseilakt zwischen Kita-Leitung & Team!

    Herausforderungen erkennen & Schnittmengen benennen! Impulse für die Zusammenarbeit!

    Die Position der stellvertretenden Leitung oder auch der Abwesenheitsvertretung bringt ein ständiges Austarieren zwischen Leitungsbüro und Gruppenarbeit mit sich. Selbst ein Teil einer Gruppe zu sein und dann wieder die Seite der „Chefetage“ zu vertreten, fordert neben der intrinsischen Motivation ein hohes Maß an Flexibilität und vorausschauendem Vermittlungsgeschick zwischen allen Seiten.

    Hier ist Fingerspitzengefühl in sämtliche Richtungen gefragt, da die jeweilige Rolle täglich mehrfach wechselt. Gemeinsam wollen wir schauen, welchen Herausforderungen sich stellvertretende Leitungen stellen müssen und gleichzeitig den Blick schärfen für Schnittmengen & Aufgabentrennung von Leitung & Vertretung.

    Welche Aufgabenverteilung und Impulse der Zusammenarbeit haben sich bei dem Leitungstandem in Deiner Kita bewährt?

    Die Kooperation von Leitung & Stellvertretung wird im Zuge der vielfältigen Administrativen Aufgaben, des vorausschauenden Personalmanagements sowie der Qualitätsanforderungen in der Pädagogik & Bildungsarbeit immer bedeutender. Pädagogische Qualität und organisatorisches Know-how sollten nicht nur von der Leitung vertreten werden, sondern natürlich auch von deren Stellvertretung.

    Viele Stellvertretungen berichten, ihre Rolle sei kaum geklärt und sie würden mit sehr unterschiedlichen Anforderungen konfrontiert. Ihr Platz ist manchmal als „Sprachrohr“, manchmal als „Prellbock“ zwischen Leitung und Team. Da wundert es kaum, das es wenige Fortbildungsangebote/ Unterstützungsangebote für Stellvertretungen gibt. In Zeiten wachsender Anforderungen nimmt kaum jemand die zweite Reihe in den Blick – obwohl die Stellvertretung eine absolut wichtige Schlüsselrolle im Kita – Team übernimmt.

    Die Stellvertretung belegt sozusagen eine „Zwitterstellung“ – sie verfügt sowohl über ein vertieftes Verständnis für die Bedürfnisse des Teams als auch für die Handlungszusammenhänge der Leitung. Für die Förderung des gegenseitigen Verständnisses kann dies von erheblicher Bedeutung sein. Somit leistet die Stellvertretung u.U. einen großen Beitrag zu konstruktiven Lösungen. Um wiederkehrende Rollenkonfusionen zu vermeiden, muss die Stellvertretung in der Lage sein, „rollenklar“ zu handeln. Einerseits sollte sie stets wissen, aus welcher Rolle heraus sie gerade handelt. Andererseits muss sie aber auch erkennen können, in welcher Rolle sie gerade von Eltern, Teammitgliedern oder auch der Leitung angesprochen wird.

    Diese komplexen Anforderungen meistert die Stellvertretung aus der 2. Reihe heraus, ohne die Profilierungsmöglichkeiten einer Leitung zu haben, bei gleichzeitiger Loyalität gegenüber Leitung & Team. Im Alltag der Stellvertretung scheint eine Mischung aus dickem Fell, Belastbarkeit, hoher Einsatzbereitschaft & Flexibilität und einer großen Portion Gelassenheit eine tragfähige Basis zu sein.

    Was genau fördert die transparente & wertschätzende Zusammenarbeit im Leitungstandem?

    Hier fünf Eckpfeiler für eine konstruktive Zusammenarbeit:

    1. Besteht Klarheit in Bezug auf Dein eigenes Rollenverständnis?
    Als Leitung? Als Stellvertretung? Gibt es Arbeitsplatzbeschreibungen? Falls nein, wie müssten diese aussehen?
    Hier ist Zeit gut investiert, um sich der eigenen Rollen bewusst zu werden. Im Leitungstandem sollten beide Charaktere die Chance haben, sich über Stärken & Schwächen, Ressourcen und professionelle/ persönliche Befindlichkeiten in der eigenen Position auszutauschen. Die Möglichkeit, ein Anforderungs- und Aufgabenprofil dezidiert zu erstellen, kann möglichen Rollenkonflikten vorbeugen.

    2. Wie soll die Rollen- und Aufgabenverteilung genau aussehen? Wer macht was?
    Eine Stellvertretung sollte gemeinsam mit ihrer Leitung die Aufgabenbereiche abstecken. Gemeinsam können organisatorische Rahmenbedingungen und passende Kompetenzbereiche bewertet und Zuständigkeiten vergeben werden. Diese Rollen- und Aufgabenverteilung sollte dem Team gegenüber klar kommuniziert werden. Das sorgt für Transparenz und gibt Sicherheit, und das sorgt für ein vertrauensvolles Miteinander aller Beteiligten.

    3. Wie können Absprachen garantiert regelmäßig stattfinden?
    Der „Jour fixe“ – die gemeinsamen Zeitfenster, die ein funktionierendes Miteinander erst ermöglichen. Es sollten also feste Austausch- und Absprachezeiten im Dienstplan festgelegt und umgesetzt werden. Die Stellvertretung sollte eine Teilfreistellung erhalten, um dem „mehr“ an Aufgaben auch gerecht werden zu können.

    4. Was ist das gemeinsame „Leitungsprofil“ – wo stehen wir als Kita und wo wollen wir hin?
    Um ein gemeinsames Leitungsprofil zu entwickeln, kann eine Situationsanalyse zum Ist-Zustand der Kita hilfreich sein. Dazu kann auch die Sozialraumanalyse wichtige Aufschlüsse zum zukünftigen Standing der Kita geben. Dabei kann die Stellvertretung nicht nur Vertraute, sondern auch tragende Säule und Beraterin sein. Das vertrauliche Verhältnis zwischen Einrichtungsleitung und Stellvertretung sollte auch deutlich dem Team und der Elternschaft gegenüber vertreten werden.

    5. Weitergabe von Grundlagenwissen an die Stellvertretung
    Zum gemeinsamen Leitungsprofil sollte die Stellvertretung ein breites Wissen über spezifische Verwaltungsangelegenheiten der Kita haben. Befugnisse und definierte Verantwortungsbereiche lassen die Stellvertretung verantwortungsbewusst handeln, wenn es notwendig ist.

    Was sind die Aufgaben der stellvertretenden Leitung?
    Die Stellvertretung hat Aufgaben aus den Bereichen Personalführung, Personalentwicklung, Vertretung der Kita nach außen, Konzeptentwicklung, Qualitätssicherung, Zusammenarbeit mit Eltern und dem Team und dem Träger, Öffentlichkeitsarbeit, Gebäudeverwaltung, Inventar-Kenntnisse & Nachbestellungen, hauswirtschaftliche Arbeiten – und das alles neben dem regulären Einsatz als Gruppenfachkraft oder Gruppenleitung.

    Stellvertreter*Innen können mehr als nur Löcher stopfen: Wenn es gut läuft, sind Stellvertretungen Teil der Leitung/ Führungsebene der Kita. Sie übernehmen kontinuierlich Mitverantwortung, nicht nur in Abwesenheit der Kita – EL. Sie bilden produktive Tandems mit ihrer Vorgesetzten und teilen Aufgaben nach dem jeweiligen Kompetenzprofil sinnvoll auf.

    Was sollte die Kita – Leitung und die Stellvertretung alles mitbringen?
    Nachfolgend wird dargestellt, welche Eigenschaften eine Leitung & eine Stellvertretung mitbringen sollte und wie ein mögliches (überarbeitetes) Aufgabenprofil im Leitungstandem aussehen könnte. Diese Aufzählung soll Euch helfen zu sortieren, inwieweit Ihr die Zusammenarbeit zwischen Einrichtungsleitung & Stellvertretung bereits strukturiert habt oder wo noch neue/andere Absprachen/ Aufgabenverteilungen vorgenommen werden können oder notwendig sind. Voraussetzung dabei ist natürlich immer die freigestellte Zeit für die Stellvertretung.
    Denn neben all diesen Tätigkeiten ist ihre Hauptarbeitszeit immer noch in der Gruppe!

    Welche Eigenschaften & Persönlichkeitsanteile sollte eine Kita-Leitung und auch eine Stellvertretung mitbringen?
    – Engagement für die Arbeit
    – Intrinsische Motivation
    – Loyalität zum Träger
    – Weitsicht
    – Verhandlungsgeschick/ Vermittlungsgeschick
    – Empathie/ Sensibilität
    – Selbstvertrauen
    – Konfliktfähigkeit
    – Kommunikationskompetenz
    – Kollegialität
    – Fähigkeit zum Perspektivwechsel
    – Selbstreflexion
    – Belastbarkeit
    – Position eines neutralen Vermittlers einnehmen können
    – Freundliches, wertschätzendes Wesen
    – Berufserfahrung & reichhaltiges pädagogisches Wissen
    – Vorbildfunktion für das Team (& die Kinder)
    – Authentizität, und noch unzählige Charaktereigenschaften mehr…

     

    Was umfasst das Aufgabenprofil von Einrichtungsleitung & Stellvertretung? Welche Bereiche hat wer in Deinem Leitungstandem bereits übernommen? Ist Eure Aufgabenteilung aktuell optimal? Was gibt es für Euch als Leitungsteam zu verändern?

    – Personalführung/ Personalentwicklung/ Personaleinsatzplanung
    – Fürsorgepflicht gegenüber dem Team & gegenseitig
    – Einführung neuer Mitarbeitender
    – Außendarstellung & Vertretung der Kita in Gremien, etc.
    – Konzeptentwicklung
    – Qualitätssicherung, Zertifizierung, Re-Zertifizierung, Audits, etc.
    – Administratives Kita – Wissen, Verwaltungsaufgaben, Buchhaltung
    – Zusammenarbeit mit dem Träger und anderen Netzwerkpartnern
    – Aufbau – und Ausbau der Kita als Familienzentrum
    – Vernetzung der Kita als Familienzentrum im Stadtteil/ Öffentlichkeitsarbeit
    – Dokumentation aller bildungsrelevanter Gegebenheiten in der Kita
    – Hauswirtschaftliche Tätigkeiten mit übernehmen
    – Ansprechpartner/in für die Partner*In im Leitungsteam, Ansprechpartner für das Team & die Elternschaft & den Träger
    – Verwaltung der Kita – Grundausstattung/ Verwaltung der Spielmaterialien
    – Führungsverantwortung
    – Stellvertretung: Brücke zwischen Leitung & Team (Sprachrohr)
    – Stellvertretung: Vertretung der EL bei Abwesenheit
    – Bildungsorientierung an aktuelle Standards
    – Führen von Personal- und Entwicklungsgesprächen
    – Vermittlung bei herausfordernden Elterngesprächen
    – Kenntnisse der Arbeitssicherheit
    – Kenntnisse über Hygienevorschriften
    – Sicherung – und Pflege der Daten
    – Erst- und Aufnahmegespräche führen, Darstellung der Kita
    – Dienstplangestaltung/ Stundenabrechnung/ Urlaubsorganisation
    – Betreuung, Begleitung von Azubis, Bufdis, Pia`s, etc.

    Auch hier lässt sich die Liste noch schier endlos weiterführen. Wichtig ist jetzt, dass Ihr in Eurem Leitungstandem in den Austausch geht.

    Wer hat wo seine Stärken, Kompetenzen und Ressourcen? Haben wir unsere Aufgaben aktuell gut und zielführend verteilt? Was brauchen wir, um eine Neu- oder Umverteilung der Aufgaben auf den Weg zu bringen?

    Wie transportieren wir Veränderungen im Aufgabenprofil an das Team und die Elternschaft?
    Und diese Abklärung ist kein einmaliger Prozess. Immer wieder seid ihr gefordert, die aktuellen Kita – Begebenheiten zu reflektieren und Euch neu zu hinterfragen und die Aufgaben entsprechend aktualisiert zu benennen und zu verteilen.

    Nicht vergessen:
    die Position der Stellvertretung verdient höchste Anerkennung und Wertschätzung, denn mit ihrer Position steht oder fällt das Miteinander zwischen Leitung & Team.
    Stellvertretungen haben eine unverzichtbare Funktion im Gesamtgefüge der Kita. Neben ihrer eigentlichen Arbeit in der Gruppe leisten sie sehr anspruchsvolle Arbeit, daher gebührt Ihnen Respekt, Wertschätzung sowie Zeit und Raum für ihre Tätigkeit, für die sie aber bei so manchem Träger leider nicht automatisch besser bezahlt werden. Die besondere Stellung zwischen Leitung und Team muss professional verantwortungsbewusst genutzt werden, sie dürfen nicht zum „Umsetzer“ für ungeliebte Aufgaben werden. Sie sind der rechte Arm der Leitung, sodass sie an allen wesentlichen Entscheidungen beteiligt und über die Abläufe in der Kita informiert sein sollten. Damit dieses anspruchsvolle Arbeitsniveau auch gehalten werden kann, benötigen Stellvertretungen Unterstützung wie Supervision, Fortbildungen und einen gezielten Austausch mit anderen Stellvertreterinnen – ähnlich für die Intervisionsgruppe für Kita-Leitungen.

    In der Hoffnung, das Ihr Eure enge Kooperation als Leitungstandem nochmals näher für Euch beleuchtet, verbleibe ich mit herzlichen Grüßen, Eure Claudia Hennig, Kita – Coach für mehr Entlastung für Leitung & Team!

    Noch auf der Suche nach einem Team-Tag/ einer Inhouse – Fortbildung für das 2. Halbjahr 2023 oder 2024?

    Angebote findest Du auf der Homepage unter der Rubrik „Leistungen“!
    Hier findest Du u.a.:

    ➢ Kollegiale Intervisionsarbeit für Kita-Leitungen &
         Neu: Intervisionsgruppen für stellvertretende Kita-Leitungen!
    ➢ Systemisch – lösungsorientierte Gesprächskultur im Kita-Alltag
    ➢ Stressbewältigung & Selbstfürsorge für Kita-Leitungen
    ➢ Im Stresstempel Kita: Zwischen Puppenecke, Portfolio und Elterngespräch! Auf die richtige Balance kommt es an. 1 x den Tank auffüllen, bitte!“ für pädagogische Fachkräfte
    ➢ Konfliktmanagement & Deeskalation in herausfordernden Kita-Situationen
    ➢ Die Herausforderung: das zielführende Elterngespräch!

    Wenn Dir die Bedarfe Deiner Kita noch nicht ganz deutlich sind, biete ich Dir eine kostenfreie, 30-minütige Bestandsaufnahme an. Gemeinsam analysieren wir Deine aktuelle Situation und ordnen ein, wo Du mit der Kita heute stehst und wo es hingehen soll. Eine Mail von Dir genügt:
    Kita-coach@claudia-hennig.de

    Bei Fragen kontaktiere mich jederzeit gern unter 0202 661545. Sollte nur der AB angehen, hinterlasse gerne eine Nachricht mit Deinen Kontaktdaten für mich – ich melde mich umgehend zurück.

    Ich freue mich auf weitere Besuche Deinerseits bei der „Erfahrungsbörse Kita“ – Mehr Entlastung für Leitung & Team, aus dem Hause:

    Digitale Kommunikation und Zusammenarbeit mit Eltern

    Dieses Thema war & ist nicht nur in Zeiten der Pandemie von erheblicher Bedeutung, sondern hat sich inzwischen auch zum wirklich sinnvollen, neuen Instrument in der Zusammenarbeit mit Kita-Eltern bewährt.

    Die Generation der heutigen Kita-Eltern ist mit dem Smartphone und Laptop auf den Knien quasi auf die Welt gekommen, da wird es also Zeit, sich auch als Kita in Bezug auf die Zusammenarbeit digital neu zu positionieren. Kreativ, zeitgemäß und Eltern (und darüber hinaus natürlich auch Kind) orientiert, so kann digitale Kommunikation aussehen. Und gleichzeitig auch noch arbeitsentlastend für das Kita – Team inklusiv der Einrichtungsleitung, kurz: ein Gewinn auf vielen Ebenen!

    Dennoch haben viele Träger, Einrichtungen und auch Eltern noch nach wie vor Bedenken und viele Fragen. Hier ein wenig mehr Licht ins Dunkel zu bringen, soll ein Ziel dieser „Erfahrungsbörse Kita“ sein.

    Der Austausch über WhatsApp der Kita-Eltern untereinander ist schon zu einer gängigen Kommunikationsvariante geworden. Ein Handy hat eigentlich jeder, der Info-Austausch über WhatsApp – Gruppen ist also naheliegend – leider jedoch nicht datenschutzkonform. Daher haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Anbieter die Entwicklung von datenschutzkonformen, webbasierten und einfach einzurichtenden APPS auf die Fahnen geschrieben – dieser Markt ist förmlich explodiert.

    Diese neuen, hilfreichen APPS können mit wenig Aufwand innerhalb von wenigen Tagen den gesamten Ist-Zustand einer Kita wesentlich optimieren.

    Zettelwirtschaft oder Kita-Apps mit datenschutzkonformen Messenger – Funktionen?

    Der Austausch mit Eltern über Papier, Mails und Telefonate ist oft aufwendig und zeitintensiv. In einer Kita-App gibt es verschiedene Tools für ganz unterschiedliche Aspekte aus dem Kita-Alltag. Für die digitale Elternkommunikation sind oft Kita-Apps im Einsatz, die eine Vielzahl von Austausch – Funktionen bündeln. Neben der Möglichkeit von Einzel- oder Gruppenchats können Erzieher*Innen z.B. auch Bilder aus dem Kita-Leben hochladen. In Zeiten der Pandemie – Hochphase war dies natürlich sehr schön für die Eltern, die monatelang die Kita ihres Kindes nicht mehr betreten konnten. Diesen Vorteil kann man natürlich auch zukünftig weiter nutzen, um Eltern über das tägliche Miteinander in der Kita visuell zu informieren. Auf den Kita-Apps können z.B. Speisepläne hinterlegt werden, Packlisten für Ausflüge können online gestellt werden, wichtige Infos gepostet werden, Details zu Allergien veröffentlicht werden, auf aktuelle Infekte und Erkrankungen innerhalb der Kita aufmerksam gemacht werden, etc. Eltern können z.B. einen wöchentlichen Rückblick mit einer Fotodokumentation erhalten oder Elternbriefe empfangen. Dabei hat jede Familie einen eigenen, individuellen Zugang. In Zeiten der Corona-Notbetreuung wurden z.B. auch Spiel-, Back-, Tanz- und Musikvideos oder Beschäftigungstipps an die Eltern gesandt. Hier sind der Kreativität der Fachkräfte keine Grenzen gesetzt. Kinder konnten in dieser Zeit sogar ihre Bezugserzieherin im Videochat treffen und so gut den Kontakt halten. Auch Eltern und Fachkräfte haben sich in dieser Zeit digital getroffen: In Videokonferenzen können ggf. auch Elternabende durchgeführt werden. Einige dieser Kita – Apps sind wahre Alleskönner und Organisationstalente, die den Kita-Alltag erleichtern und entlastend wirken.

    Diese Online – Angebote haben auch den Vorteil, alle Kita-Eltern zeitgleich auf den gleichen Info-Stand zu bringen. Natürlich wird es immer auch Eltern (& pädagogische Fachkräfte) mit Berührungsängsten gegenüber den neuen Medien geben – hier wäre es sinnvoll, dass der Kita-Träger auch Online-Elternkurse anbietet, in denen Eltern (und separat auch die Fachkräfte) in Live-Seminaren an den Einsatz dieser Medien herangeführt werden.

    Weitere digitale Angebote für Eltern können z.B. Online-Koch-Abende sein. Hier können Familien & Fachkräfte zeitgleich gemeinsam kochen und essen. In der Live-Schaltung können z.B. internationale Spezialitäten zubereitet und zusammen digital gegessen werden.

    Manche Kita-Apps bieten zudem die Möglichkeit, mit Eltern zu kommunizieren, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Ankündigungen, Infos aus der Kita werden nicht nur auf dem Smartphone empfangen, sondern die Familien können die auf ihrem Smartphone vorhandenen Übersetzungstools nutzen, um die Infos direkt in ihre Muttersprache übersetzen zu lassen.

    Andere Apps (wie z.B. Kitalino) haben z.B. auch eine digitale Pinnwand und erlauben die Einsicht in den Kita – Kalender. Unvorhergesehene Änderungen oder Ausfälle, Neuigkeiten können so schnell mit einem Klick an alle Eltern kommuniziert werden, und gehen nicht verloren. In den hektischen Bring- und Abholsituationen besteht hier schon eher die Gefahr, das Infos an den Eltern „vorbeilaufen“. Bei der Kitalino-App gibt es z.B. auch das digitale Portfolio, mit dem die Eltern intensiver am Kita-Leben ihres Kindes teilnehmen können.

    Info über die CARE Kita-App:                                   www.care-app.de

    Gemeinsam mit Trägern, Eltern und Kitas wurde die beliebte APP CARE entwickelt und vereinfacht den Alltag in Kitas, Kindergärten und Horten. Mit der sehr einfachen Bedienung unterstützt sie sowohl die Einrichtungen bei organisatorischen und administrativen Arbeiten wie Infos, Krankmeldungen oder das Ankommen & Abholen und erleichtert den Eltern wie den Mitarbeitenden den Austausch von Infos. Kurz: CARE bietet sinnvolle, digitale Eltern – Kommunikation, entlastet die Fachkräfte vor Ort und schafft mehr Freiräume für die Arbeit mit den Kindern. Der digitale Helfer ist nicht nur in Zeiten des Fachkräftemangels sehr wertvoll!

    (aus dem Betzold Blog – Gemeinsam für Bildung!)

    Wie mache ich den Fachkräften die digitalen Tools wie die Kita – APP „schmackhaft“?

     Die Nutzung von digitalen Helfern erreiche ich nicht per Dienstanweisung – sondern nur durch echte Überzeugung! Wird der Nutzen digitaler Kommunikation & Zusammenarbeit deutlich kommuniziert, wird Arbeitsentlastung durch den Einsatz digitaler Helfer wirklich sichtbar und spürbar, sind viele Fachkräfte begeistert von diesen effektiven Einsatzmöglichkeiten. Hier wird dann auch der Gewinn für die eigene Arbeit deutlich: nämlich gewonnene Zeit für die Arbeit am Kind, statt überbordender, umständlicher Kommunikationswege in Richtung Eltern. Intuitiv bedienbare, funktionale Apps können ein wichtiger Baustein sein, um die steigenden Arbeitsherausforderungen von Fachkräften einzudämmen, auch indem administrative Tätigkeiten von deren Schultern genommen werden. Die neu gewonnenen Freiräume können dann sinnvoll für die Zeit am Kind genutzt werden.

    Wie gewinne ich die Eltern für diesen neuen Weg?

    Das Smartphone ist das Kommunikationsmittel schlechthin – jeder nutzt es und es ist immer griffbereit. Das Zusammenführen aller aktuellen Kita – Informationen zentral über eine APP ist daher auch für die Eltern eine sinnvolle Entlastung. Datensicherheit ist für die Eltern eine wichtige Voraussetzung, denn natürlich wollen Eltern, das die Daten ihrer Kinder geschützt sind. Daher sollten die Träger immer beim Anbieter bestätigen lassen, das die Software den Europäischen Datenschutzstandards in jedem Detail entspricht.

    Ein wichtiges Signal an die Eltern ist auch, dass die Entlastung des Kita – Personals durch die digitale Kommunikation & Zusammenarbeit auch dem eigenen Kind wieder zu Gute kommt. Denn so bleibt mehr Zeit für die Betreuung – und vor allem auch für persönliche Elterngespräche, die digitale Helfer auf keinen Fall ersetzen können!

    Digitale Kommunikation & Zusammenarbeit hat viele Vorteile und bringt auch viel Entlastung für das Kita – Personal, aber: den direkten, persönlichen Kontakt von Eltern und Fachkräften kann digitale Kommunikation nicht ersetzen!

    Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Fachkraft und den Eltern sind Tür-und Angelgespräche, Entwicklungsgespräche, konstruktive Konfliktgespräche, etc. auf persönlicher Ebene auch weiterhin elementar. Diese Gespräche benötigen nun mal eine verständnisvolle und einfühlsame Gesprächsatmosphäre, mit allem, was in einem persönlichen Gespräch dazu gehört.

    Viel Spaß auf diesem recht neuen, interessanten digitalen Weg in der Kommunikation & Kooperation mit Kita – Eltern! Arbeitserleichterung ist garantiert! Claudia Hennig

    Noch lange kein altes Eisen

    Wie kann der Arbeitsplatz von Erzieherinnen und Erziehern in den letzten Berufsjahren altersgerecht & motivierend gestaltet werden? Wie kann ich langjährige Mitarbeitende individuell & gleichzeitig kita-gerecht im Team einbinden?“

    Gesund und motiviert älter werden im ErzieherInnen – Beruf!
    (Dies gilt natürlich auch für alle anderen pädagogisch – wirkenden Mitarbeitenden im Kita – Bereich! )

    Ein Thema, was uns früher oder später alle angeht! Denn das Älterwerden trifft wohl irgendwann jede/n von uns!
    Auch in den Kitas ist der demografische Wandel überall präsent – die geringe Geburtenrate und die steigende Lebenserwartung lassen das Durchschnittsalter der Erzieherinnen und Erzieher immer weiter ansteigen.

    In Zeiten des vorherrschenden Fachkräftemangels und der teilweisen Überalterung des Kita -Personals müssen sich Kita – Leitungen sensibilisieren für die Frage: Wie kann eine älter werdende Belegschaft in Zukunft die Aufgaben bewältigen? Wie können Sie als Leitung ältere MitarbeiterInnen entlasten und sie dabei unterstützen, gesund und motiviert bis zum Rentenalter im Beruf zu bleiben? Wie kann man im gegenseitigen Einvernehmen im Team Belastungen am Arbeitsplatz reduzieren?
    Transparenz bei diesen Gedankengängen und die Mitnahme des Gesamtteams sind dabei außerordentlich wichtig.

    Der Altersdurchschnitt des Kita – Personals liegt in vielen Einrichtungen bei über 40 oder sogar über 50 Jahren. Im Jahr 2006 waren nur knapp 70.000 Kita – Fachkräfte über 50 Jahre und älter, 2017 waren es schon 173.000 Kita – Fachkräfte, die über 50 Jahre und älter waren, das entspricht einem Anstieg von mehr als 50% innerhalb von 11 Jahren. Interessant wäre es zu recherchieren, wie die Zahlen im Jahre 2022 aussehen. In Ostdeutschland lag vor wenigen Jahren der Anteil der über 50
    Jährigen in Kitas bei 36%, in Westdeutschland bei 27%. Natürlich ist es nicht immer gleich problematisch, wenn in einem Kita – Team viele ältere, erfahrene Fachkräfte arbeiten. Ganz im Gegenteil: Die Mischung aus Alt und Jung, die vielschichtige Zusammensetzung multiprofessioneller Teams – das anders sein, andere Haltungen & Wertmaßstäbe mitbringen, all das kann – richtig miteinander verwoben – zu einem großen Gewinn für das Gesamtteam werden.

    Die meisten Erzieherinnen wollen oder müssen heute bis zum Rentenalter arbeiten, doch der Erzieherinnenberuf ist körperlich und psychisch äußerst belastend (geworden).
    Aktuell treffen wir auf eine Generation von Erzieherinnen und Erziehern, die länger arbeiten muss und stärker belastet wird, als noch vor einigen Jahren. Die Kinder werden immer jünger, die Betreuungszeit immer länger. In vielen Kitas müssen die Beschäftigten auch noch die Mittagsverpflegung organisieren und durchführen. All das sind zusätzliche Belastungen. Wenn man gestandenen Fachkräften die Frage stellt, was sie als besonders belastend empfinden, hört man auf Platz 1 immer wieder die Geräuschkulisse im Kita – Alltag, auf Platz 2 und 3 folgen dann die Punkte unpassendes Mobiliar und deutlich gestiegener Stress & wachsende Anforderungen.

    Erzieherinnen und andere Fachkräfte in der Frühpädagogik gehen immer später in Rente, weil sie die dadurch entstehenden Lohneinbußen fürchten. Zudem versuchen Träger und Einrichtungsleitungen, ältere Mitarbeiter so lange wie möglich zu beschäftigen, da sie befürchten, die freiwerdenden Stellen nicht oder nicht zügig genug wieder neu besetzen zu können. Gerade in Ballungsräumen fehlt es einfach an Personal, so dass die Einrichtungen froh sind, wenn reife Fachkräfte zwischen 50 und 65 Jahren nicht, wie noch vor ein paar Jahren üblich, aufgrund der körperlichen Belastung früh in Rente gehen. Aus gesundheitlicher Sicht ist das allerdings schwer zu vertreten, denn trotz zahlreicher präventiver Maßnahmen, zum Beispiel im Hinblick auf Lärmschutz, stellt die Arbeit in Krippen und Kitas gerade für ältere Fachkräfte eine erhebliche gesundheitliche Belastung dar. Natürlich gibt es auch zahlreiche, dynamische ErzieherInnen und KinderpflegerInnen jenseits der 50, die sich gesund und fit genug fühlen und den körperlichen Belastungen im Kita – Alltag gewachsen sind. Oft leiden aber schon Erzieherinnen und andere Fachkräfte mit Mitte 30 an Rückenbeschwerden, weil sie den ganzen Tag Kinder tragen, wickeln und auf kleinen Stühlen sitzen müssen – da scheint es nur verständlich, wenn Kolleginnen und Kollegen über 50 Probleme damit haben, den Anforderungen an die tägliche Arbeit in vorschulischen Einrichtungen gerecht zu werden.

    Zudem haben viele Mitarbeitende neben den körperlichen Beschwerden Probleme, die heute geforderten Standards im Hinblick auf die pädagogische Arbeit umzusetzen: Entwicklungsdokumentationen am PC formulieren, sich online für eine Fortbildung anmelden oder ein Medienprojekt durchführen: was für junge ErzieherInnen oft kein Problem ist, weil sie mit dem Laptop und dem Internet großgeworden sind, bereitet älteren FachkollegInnen häufig Schwierigkeiten. Oft ist es schier unmöglich, ihnen im Alltag genug Zeit zur Verfügung zu stellen, um die vermeintlichen Defizite auch ausgleichen zu können. So entsteht Stress und nicht selten kommt es zudem zu Konflikten zwischen den jüngeren und älteren Teammitgliedern. Ältere Mitarbeiter können manchmal auch nicht in Rente gehen, weil sie sich oft verantwortlich fühlen für „ihre“ Kinder und KollegInnen, gleichzeitig leiden sie oft, weil sie den heutigen Anforderungen nicht gerecht werden können und sich zudem gesundheitlich eigentlich nicht mehr in der Lage fühlen, dem permanentem Lärm ausgesetzt zu sein und Kinder auf die Wickelkommode zu heben. Oft bleiben also solche Aufgaben an jüngeren KollegInnen hängen, was dann zu Unmut, Streit und Konflikten führen kann, welche natürlich das Arbeitsklima belasten. Auch im Hinblick auf den Umgang mit den Eltern ist es oft schwierig, eine gute konstruktive Ebene zu finden, weil sich Erziehungsstile und Methoden im Laufe der Zeit verändert haben.

    Wenn sich nun die Betreuungsqualität in unseren Kitas in den nächsten Jahren verbessern und nicht verschlechtern soll, so müssen die Verantwortlichen eindeutig auch die Altersstruktur der Kita – Beschäftigten im Blick behalten und den drohenden Fachkräftemangel nicht als isoliertes Problem begreifen. Hier greift ein Rad ins andere. Werfen wir einen Blick auf die Vorzüge der älteren Erzieherinnen und Erzieher. Ältere FachkollegInnen sind sehr erfahren. Diesen Erfahrungsschatz sollte sich jede Kita – Leitung und jeder Träger bewusst erhalten. Hier kann man sich fragen, wo kann welche Ressource am besten eingesetzt werden? So ist es manchmal sinnvoller, die 60 jährige Erzieherin nicht nur in der U 3 – Gruppe einzusetzen, wo das Heben, Tragen und Arbeiten in der Hocke an der Tagesordnung ist. Aber vermutlich hat genau diese Erzieherin viel Erfahrung mit sensiblen Elterngesprächen, die wiederum eine 20 jährige, „frische“ Kollegin in Stress versetzen könnten.

    Generationskonflikte gibt es natürlich immer, wo Menschen mit unterschiedlichen Werten zusammenarbeiten. Wenn man einmal überlegt, wie die Generation unserer Großeltern ihre Kinder erzogen hat, im Vergleich zur heutigen Generation, wird einem schon Einiges bewusster. Da bleiben unterschiedliche Werte und Erziehungsmethoden nicht aus. Diese werden natürlich in der Kita durch die professionelle Pädagogik und durch die Bildungsleitlinien und Handreichungen in den verschiedenen Bundesländern auf ein gemeinsames Niveau gebracht. Sicherlich gibt es die Tendenz, dass junge BerufseinsteigerInnen eher Neuerungen in der Kita einführen wollen, während ältere Kollegen lieber Altes bewahren möchten. Wichtig für die Leitung dabei sollte sein, das beide Positionen wichtig für eine gute Teamarbeit sind. Hier gibt es kein richtig oder falsch, kein besser oder schlechter. Im Dialog können beide Sichtweisen diskutiert und im Team die beste Lösung gefunden werden.

    Schließlich sollten sich alle Mitarbeitende wohlfühlen – es muss eine Balance zwischen Neuem und Altbewährtem geben. Wenn man sich die Frage stellt, wie muss die Arbeit sein, damit alle Beschäftigten gesund und motiviert arbeiten können und sich wohlfühlen? Hier lautet das Schlagwort Alternsgerecht. Spricht man über alternsgerechte Arbeit, wird die Arbeit auf die Altersstruktur und die Lebenslagen aller Beschäftigten abgestimmt. Stärken und Schwächen der gesamten Belegschaft werden berücksichtigt und der voraussichtliche Alterungsprozess mit einbezogen. Dazu gehören die ergonomische Ausstattung der Kita, eine gute Arbeitsorganisation und Arbeitsschutzorganisation sowie eine Präventionskultur, die sich durch einen ganzheitlichen Ansatz auszeichnet. Auch die Rahmenbedingungen zur Umsetzung von pädagogischen Zielen müssen dabei gegeben sein. Kurzum müssen die Arbeitsplätze so gestaltet werden, dass alle gesund und fit in die Rente starten können.

    Hier einige Faktoren, die das „Altern im Kita – Alltag“ erleichtern können:

    Schallschutz zur Lärmminderung! Denn es geht auch ohne Lärm!
    Schallschutz an Decken & Wänden sorgt für mehr Ruhe am Arbeitsplatz. Auch die Kinder profitieren davon, denn sie können mit dem entsprechenden Schallschutz auch besser hören und verstehen. Ist man vielleicht früher öfter mit Kopfschmerzen durch die Lärmbelastung nach Hause gegangen, so kann das heute durch aktiven Lärmschutz unterbunden werden. Eine weitere Möglichkeit, dem Lärm im Kita – Alltag zu reduzieren, ist das Aufteilen der Kindergruppen oder die Kinder zum Spielen nach draußen zu schicken. Und auch vermeintliche Kleinigkeiten, wie zum Beispiel Filzgleiter unter Stühlen, wirken wohltuend für das Gehör.

    Ergonomisches Arbeiten hilft auch!
    Um die Arbeitsbedingungen sowohl für die Älteren, aber auch für die jüngeren ErzieherInnen so optimal wie möglich zu gestalten, sollte man auch das ergonomische Arbeiten mit einbeziehen. Jede Mitarbeitende hat ihren eigenen ErzieherinnenStuhl, der individuell auf ihre Größe eingestellt ist und den Rücken entlastet.

    Ein gutes Miteinander: was kann ich für dich tun? Eine Kultur des Respekts & der Wertschätzung untereinander!
    Eine transparente Arbeitsorganisation sowie ein gutes Miteinander im Team sind ebenfalls besonders wichtig. Das vermeidet Stress und sorgt auch für eine gute Stimmung. Wichtig dabei ist zum Beispiel, den Dienstplan so flexibel zu gestalten wie möglich. Außerdem ist ein respektvoller und wertschätzender Umgang im altersgemischten Team enorm wichtig. Natürlich gibt es überall Meinungsverschiedenheiten, aber mit einer entsprechend gemeinsam erarbeiteten Streitkultur, bei der die Standpunkte von erfahrenen Kollegen genauso wertgeschätzt werden, wie die der Jüngeren, gestaltet sich das Klima gleich viel konstruktiver & entspannter.

    Wunsch – Fortbildungen zum eigenen „Steckenpferd“!
    Für ein gutes Arbeitsklima ist es auch wichtig, dass die pädagogischen Fachkräfte sich regelmäßig in ihren Wunschbereichen fortbilden können. Sicherlich hat jeder Mitarbeitende sein Steckenpferd, ob Musik oder Kunsttherapie, Sport oder Kreativität- jeder kann sich seinen Schwerpunkt suchen. Im altersgemischten & multiprofessionellem Team hat jeder seine Stärken und alle können voneinander profitieren.

    Flexible Teilzeitmodelle als Chance:
    Neben der Elternzeit beispielsweise kann man auch an die Altersteilzeit denken! Kita – Leitungen sollten in der Lage sein, ihre Mitarbeitenden über entsprechende Modelle informieren zu können. Auch wenn das alternsgerechte Arbeiten eine große Herausforderung darstellt, ist das eine notwendige Aufgabe, der sich jede Kita – Leitung und jeder Träger stellen muss – früher oder später führt daran nichts vorbei. Also besser früher – oder noch heute!
    Arbeitszeit und Lebenszeit in Balance bringen!

    Die Diakonie in Hamburg hat einen Maßnahme – Katalog zur alternsgerechten Arbeit entwickelt. Einige Ergebnisse des Maßnahme – Katalogs möchte ich hier vorstellen.
    Die Kita – Leitung kann folgende Maßnahmen für ältere Beschäftigte umsetzen:
    1. Betreffenden Mitarbeitenden wird die Teilnahme an einem Seminar zum Thema „Älter werden im Beruf“ angeboten.
    2. In einem Personalentwicklungsgespräch kann mit der Leitung eine Art „Standortbestimmung“ für die Gestaltung des Übergangs in die letzte Arbeitsdekade abgestimmt werden.
    3. Die individuelle Gestaltung des Dienstplans und der Pausenregelung ermöglicht systematische Regeneration und Erholungsphasen für ältere Mitarbeitende. Erfahrene MitarbeiterInnen können als Mentorin oder Mentor Mitverantwortung für die gewissenhafte Einarbeitung und Begleitung von jüngeren Kolleginnen und Kollegen in einem altersgemischten Team tragen.
    4. Das im Berufsleben gesammelte Erfahrungswissen älterer Mitarbeitender kann an jüngere Beschäftigte weitergegeben werden und im Dialog motivierend gemeinsam eingesetzt werden. Hier könnte man den „intergenerative Wissenstransfer“ als strukturierte Bereicherungsmöglichkeit einsetzen.
    5. Ein Betriebsarzt kann einen persönlichen Fitness – Check durchführen und anschließend einen individuellen Sport, Ernährungs- und Bewegungsplan erstellen.
    6. Ein individuelles Coaching kann der Ermittlung von Potenzialen und Perspektiven dienen.
    Nachfolgend möchte ich noch einmal Ideen vorschlagen, die der Träger für ältere Beschäftigte umsetzen kann:
    1. Der Träger bietet den älteren Mitarbeitenden ein Informationsblatt mit den gesetzlichen Bestimmungen (Rentenanwartschaft, Altersteilzeitmodell wählen, etc.) und den Kontaktdaten der zuständigen Ansprechpartner.
    2. Ein teilweiser Ausstieg aus den Gruppenalltag beziehungsweise eine Entlastung durch Gruppen- oder Kita – übergreifende Sonderbeauftragung, wie zum Beispiel als Anleiterin oder Anleiter für PraktikantInnen wäre eine Möglichkeit.
    3. Eine Reduzierung der Arbeitszeit auf eine Vier – Tage – Woche, Senkung der Arbeitszeit und keine Einsätze an Wochenenden oder an Abenden könnten zu weiterer Entlastung führen.
    4. Ein vollständiger Ausstieg aus dem Gruppenalltag durch den Wechsel des Einsatzortes, zum Beispiel in den Springerpool oder in die Fachberatung des Trägers.
    5. Zusatzqualifikationen werden vom Träger angeboten zum gezielten Einsatz des vorhandenen Erfahrungswissens, zum Beispiel als Gesundheitsmultiplikatorin bzw. Multiplikator, Eltern – oder Kinderschutzbeauftragte, etc.
    6. Der Träger benennt eine Beauftragte oder einen Beauftragten für die Interessen älterer Beschäftigter jeweils für die Kita/ den Trägerverbund.
    7. Regelmäßig, zum Beispiel zweimal im Jahr, kann man Treffen für Ältere mit älteren Mitarbeitenden organisieren – zum kollegialen Austausch sowie moderierte Veranstaltungen zu altersgerechten Themen können angeboten werden.
    8. Der Träger bietet älteren Beschäftigten eine zweiwöchige Kur als Regeneration und zur Motivation an. Die AWO hält unterschiedliche Kur -und Erholungsheime vor, wo eine Unterbringung sicherlich gut organisierbar wäre.
    9. Der Träger bietet ein sogenanntes „Sabbatical“ zu Regeneration an. Dieses ist eine besondere Teilzeit – Vereinbarung mit dem Arbeitgeber. Dabei spart die Erzieherin oder der Erzieher über mehrere Jahre Arbeitszeit auf einem Langzeitkonto an, um zum Beispiel anschließend ein Jahr vor dem regulären Renteneintritt von der Arbeit freigestellt zu werden.
    10. Leitungskräfte, Fachberatungen und andere Führungskräfte konsultieren ältere Mitarbeitende und Mitarbeitende, um von deren Erfahrungsfundus zu profitieren
    (Mehr über den gesamten Maßnahmenkatalog zur Alternsgerechten Arbeit der Diakonie Hamburg erfahren Sie im Internet unter https://www.diakonie-hamburg.de/de/fachthemen/kinder–und-jugendhilfe/kitas/alternsgerechte-gestaltung-von-arbeit/)

    Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und den daraus resultierenden Herausforderungen fehlen aktuell noch viele entsprechende Rahmenbedingungen. Daraus resultieren die vermehrten Anstrengungen der Mitarbeitenden, den hohen Ansprüchen zu genügen, mit dem Resultat der latenten Überforderung, die besonders im fortgeschrittenen Alter problematisch werden kann. Die hier angestoßene Diskussion muss weitergehen, da die beruflichen Rahmenbedingungen eher schwieriger für ältere Fachkräfte werden. Erzieherinnen und Erzieher müssen weiterhin auf ihre Situation aufmerksam machen und auf Änderungen bestehen, wenn sie bis zum Erreichen des Rentenalters gesund und mit Hingabe in Ihrem Beruf tätig sein möchten.

    Auf die Herausforderungen von älterem Fachpersonal den Kitas weiter aufmerksam machen!
    Verschafft Euch Gehör! Denn alt werden wir alle mal!

    Jenseits der Routine: Das anlassbezogene Mitarbeitergespräch

    „Aus Fehlern wird man klug, deshalb ist ein Fehler nicht genug!“ – ein Motto, das auch eine andere Sicht auf eine Fehlerkultur zulassen kann…

    So lieber nicht!🥴

    Nicht nur Berufsanfängern passieren Fehler, auch langjährigen Kita – Mitarbeitenden können Fehler passieren… Diese Fehler können zwar auch zu weiterreichenden Problemen im Kita – Alltag führen, sind aber auch eine Lernchance – wenn ich Kritikgespräche konstruktiv und gut vorbereitet angehe…. Hier sprechen wir von leistungsbezogenen Fehlern. Daneben gibt es aber auch personenbezogene Probleme…hier gilt es als Erstes zu unterscheiden…Zeigt ein Mitarbeitender eher Auffälligkeiten im Bereich der Leistungsbereitschaft, der Loyalität zum Arbeitgeber, in seiner Gesprächsführung, im allgemeinen Auftreten gegenüber anderen Mitarbeitenden oder der Elternschaft, etc. Auch hier sind anlassbezogene MAGs unabdingbar…

    Warum als Leitungskraft nicht einfach diese Anlässe „aussitzen“? Denn unangenehm und anstrengend sind solche Gesprächsanlässe allemal… ! Die Folgen von nicht oder schlecht geführten Gesprächen solcher Art wirken oft vielfältig:

    • Erfolgt keine Rückmeldung an die Mitarbeitenden, werden die Chancen auf Veränderung einfach vergeben!
    • Nicht geführte Gespräche können die Motivation anderer Mitarbeitender gefährden… nach dem Motto: hier kann man tun und lassen, was man will, es hat eh keine Konsequenzen…So denkt möglicherweise das Rest – Team, das (mangelnde) Leistung oder unkollegiales Verhalten keine Konsequenzen nach sich ziehen…warum sollte ich dann selbst noch so pflichtgetreu und gewissenhaft sein…?

    Die Gesprächsanlässe dieser Art sind meist vielfältig, wie zum Beispiel:

    • Unpünktlichkeit
    • Unzuverlässigkeit
    • Krankheit
    • Suchtproblematik
    • Anstehende Versetzungen oder gar Kündigungen
    • Schlechte Leistungen
    • Nicht gelebtes Leitbild der Kita
    • Unkollegiales Verhalten
    • Hohe Fehlzeiten
    • Konflikte im Team bis zum Mobbing
    • Anzeichen einer inneren Kündigung
    • „passives Aussitzen“ der letzten Berufsjahre bis zur Rente
    • Loyalitätsverlust gegenüber der Kita oder dem Träger, etc.

    Wenn wir die anlassbezogenen MAG´s auch als Feedback verstehen, so unterstützt konstruktives Feedback auch, das eigene Arbeitsverhalten an die Anforderungen anzupassen. Wir können sicher sein, dass die Qualität des Arbeitsleitung der Mitarbeitenden abhängig ist von der Qualität unserer Feedbackkultur in der Kita. Feedback zum Verhalten und zur Leistung hat eine zentrale Funktion für die Leistungsfähigkeit des Menschen.

    Grundsätzlich gibt es 2 Seiten der Führung von Mitarbeitenden: zum einen die wohldosierte und authentische Anerkennung & Wertschätzung der Teammitglieder und zum anderen genauso die Notwendigkeit, auch unangenehme Themen und Ereignisse anzusprechen. Anerkennung & Kritik sind wichtige Elemente gelungener Führung. (Personal-) Entwicklung wird erst dann möglich, wenn die Leitung Akzeptanz (A) und Konfrontation/ Kritik (K) zu verbinden weiß. Die einfache Formel

    A (Akzeptant) & K (Konfrontation/ Kritik) = E (Entwicklung)

    kann hier eine kleine Erinnerungshilfe sein. Dazu ist die sensible Integration des Mitarbeitenden nach der konstruktiven Konfrontation unerlässlich.

    Standard eines kooperativen Dialogs sollte eine angenehme Gesprächsatmosphäre sein, die Vermeidung von Störungen sowie die Einhaltung von Feedbackregeln. Das Gespräch sollte individuell vorbereitet sein, entsprechende Infos dazu sollten vorweg eingeholt werden, ein Gesprächsziel soll klar sein und gegen Ende sollte Bilanz gezogen und ein Kontrakt (Zielvereinbarung) geschlossen werden. In der Vorbereitung sollte ich konkrete Infos zum Thema beschaffen. Müssen ggf. auch rechtliche Möglichkeiten, Konsequenzen, Sanktionsmöglichkeiten untersucht werden? Müssen Beispiele eingeholt werden, um Verhaltensweisen zu belegen? Gibt oder gab es ähnliche Situationen in der Kita, und wie wurden diese schon erfolgreich gelöst? Können u.U. auch externe Unterstützungsangebote eingeholt werden? Stichwort: Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, betriebliches Gesundheitsmanagement? Etc.?

    Gesprächsziele helfen, ein mögliches „Durcheinander im Kopf“ zu sortieren. Was sollte am Ende des Gesprächs geklärt und vereinbart werden? Gibt es unterschiedliche Zielvarianten? Minimalziele oder andere Optionen? Welche Rahmenbedingungen oder Ressourcen bestehen bereits, um auf die Situation individuell einzugehen? (Weiterbildung, Coaching, Versetzung, o.ä.) Wie gelangt der Mitarbeitende aus dem „alten Trott“ auf den „neuen Weg“ – welche Unterstützung bedarf es dabei? Was bin ich als Leitung bereit, zu investieren?

    Welche Anstrengungen unternimmt der Mitarbeitende? Wie groß ist die Veränderungsbereitschaft…?
    Grundsätzlich gilt, eine Bilanz zu ziehen und einen Kontrakt zu schließen. Ein guter Zeitpunkt, um das Gesprächsende einzuleiten, ist entweder die (Teil-) Zielerreichung oder die Sackgasse…. Das richtige Timing für den Gesprächsabschluss verwässert nicht das (Teil-) Ergebnis oder verbraucht auch nicht zu viel Kraft für „ausweglose Situationen“.
    Sollte sich das Gespräch in Richtung „Sackgasse Emotion“ entwickeln, grundsätzlich abbrechen und verschieben, denn aus der Emotionsfalle heraus lassen sich keine Sachlösungen entwickeln.
    Was war also unser Thema mit welchem Ziel? Was haben wir gemeinsam erreicht? Welche Themen sind noch offen geblieben und kommen später erneut auf die Tagesordnung?

    In der Vereinbarung zur Umsetzung der Ergebnisse ist das Gesprächsprotokoll zur Dokumentation unerlässlich. Beide Gesprächspartner unterzeichnen das Protokoll – mit einem Wiedervorlage – Termin und ggf. den Vermerk, über offene, weitere Themen. Ein (zuversichtlicher) Ausblick auf einen nächsten Gesprächstermin sollte mit positiven Perspektiven im Hinblick auf die weitere Zusammenarbeit geschehen.

    Wie bei allen „Kritikgesprächen“ – so braucht es auch beim anlassbezogenen MAG Zeit zum „Verdauen“ des gemeinsamen Austausches. Denn das Feststellen der Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung führt oft zur Verunsicherung oder direkt in die Emotionsfalle…Emotional finden wir keine Lösungen, nur auf der Sachebene (nach entsprechender Beruhigung) ist ein neues Aufeinander zugehen wieder möglich. Die Informationen solcher Gesprächsanlässe müssen auf beiden Seiten zunächst aufgenommen werden, verarbeitet werden und erst dann ist eine anschließende „Normalisierung“ wieder möglich. Also unbedingt immer „Zeit zum Verdauen“ lassen…für sich selbst und das Gegenüber.

    Dabei ist auch meine innere Haltung als Kita – Leitung von großer Bedeutung. Denn die innere Haltung kann in ihrer Wirkung letztlich über die Wirkung von Gesprächstechniken hinausgehen.

    Wenn irgend möglich, sollte ich als Leitung mit folgenden Überzeugungen in Gespräche dieser Art gehen:

    • Entwicklungschance eines gemeinsamen Verständnisses für die Zielvorstellungen des anderen! Was verstehen Sie unter…? Was gehört für Sie dazu….?
    • Die Arbeit an der inneren Haltung setzt die Bereitschaft und die Ressourcen auch zur Selbstreflexion voraus.
    • Dem Gegenüber respektvoll gegenübertreten & seine/ ihre Schwierigkeiten, Bemühungen oder Fähigkeiten zur Problemlösung ernst nehmen! (Auch wenn ich im Augenblick beim Mitarbeitenden noch wenig davon spüre…)

    Es gibt eine schöne Brücke, das eigene – durchaus auch emotionale – Empfinden als Leitungskraft in dieser Situation immer wieder auf die Sachebene zu bringen: die sogenannte VW – Regel. Hat nichts mit einem Kraftfahrtzeug zu tun, sondern sagt lediglich aus:
    Ich sollte als professionelle Leitungskraft stets bemüht sein, Vorwürfe (V) in Wünsche (W)
    zu verwandeln.

    Zum Beispiel:
    Vorwurf: „Herr Müller, Sie erscheinen mir in letzter Zeit zusehends unkooperativer!“
    Wunsch: „Herr Müller, für die Zukunft wünsche ich mir ein größeres Miteinander in Ihrem Team. Was glauben Sie, könnten Sie dazu beitragen, das untereinander im Team auch mehr miteinander gearbeitet wird?“

    Und dies stets freundlich, aber bestimmt … Was ist noch möglich, seitens des Mitarbeitenden?
    Wünsche sind grundsätzlich zukunftsgerichtet und haben kein Bedrohungspotential.
    Den Schlüssel für ein gelungenes Gespräch haben Sie längst in Ihrer Tasche!

    Onboarding – zufriedene (neue) Mitarbeiter von Anfang an!

    Warum ist es wichtig, die seltene „Ressource des Kita – Fachpersonals“ gut auszuwählen und neue Mitarbeitende auch langfristig zu halten…? Ein Blick auf den Fachkräftemangel im Bereich der Kindertagesbetreuung gibt schnell die richtige Antwort auf diese Frage… 

    Sophie Müller ist Leiterin der Kita „Zauberberg“. Zum 01. August werden – wegen Elternzeitvertretung & Kündigung – 3 neue Mitarbeitende gesucht. Frau Müller befürchtet, das sowohl die Personalauswahl als auch die richtige Einarbeitung viel der kostbaren Arbeitszeit in Anspruch nehmen und große Unruhe in das Kita – Team bringen wird.

    Nun überlegt sie, was sie tun kann, um die Personalgewinnung & Einarbeitung effizienter zu gestalten. Sie startet damit, zunächst ein Anforderungsprofil der zu besetzenden Stellen anzufertigen.

    Im zweiten Schritt macht sie sich Gedanken über die Art und Weise der jeweiligen Stellenbeschreibung. Die Bewerberauswahl ist der dritte Schritt auf dem Weg zur passenden Nachbesetzung der vakanten Stellen. Auch über den Verlauf des Bewerbungsgesprächs macht sie sich viele Gedanken, um auch wirklich die notwendigen und wichtigen Informationen von den Bewerbern zur Entscheidungsfindung zu erhalten. Zudem möchte sie nach der Bewerberentscheidung auch die Probezeit richtig nutzen und die Einarbeitungsphase konkreter vorbereiten und in Kooperation mit dem Rest-Team sichern. Die Einarbeitung soll beginnen mit einer entsprechenden Begrüßung vor dem Team und der Elternschaft. Eine Struktur zur systematischen Einarbeitung soll auf den Weg gebracht werden, quasi eine Art „Laufzettel“, der alle wichtigen Aspekte während der Einarbeitungszeit berücksichtigt. Dazu gibt es eine „Checkliste Einarbeitung“ – die gerne noch zu der bereits vorhandene Liste aus dem QM-Handbuch ergänzt werden kann. Den neuen Kolleginnen und Kollegen stellt sie einen Paten/ eine Patin zur Seite. Um nichts Wesentliches zu verpassen, terminiert sich Frau Müller alle 6-8 Wochen ein Feedback-Gespräch mit jedem neuen Mitarbeitenden. So kann sie am Ende der Probezeit eine fundierte und sichere Entscheidung über den Verbleib der neuen Mitarbeitenden treffen.

     Wie geht Frau Müller nun im Einzelnen genau vor?

     1. Das Anforderungsprofil:

    Um die Personalauswahl gezielt anzugehen, stellt Sie in Rücksprache mit den jeweiligen Gruppenleitungen ein Anforderungsprofil für jede vakante Stelle auf. Inhalte sind fachliche Anforderungen, methodische Kompetenzen, soziale Kompetenzen, persönliche Merkmale, etc.) Sie stellt dabei nicht zu viele Anforderungen zusammen, nutzt aber eine Gewichtung der Erwartungen (z.B. Erwartungsgrad 1: hilfreich, aber nicht notwendig. Erwartungsgrad 2: sehr hilfreich und notwendig, Erwartungsgrad 3: absolutes Must have)

    2. Die Stellenbeschreibung:

     Bevor Frau Müller sich an eine Stellenbeschreibung setzt, klärt sie vorher mit dem Träger ab, was dieser anbieten will/ kann und wann die Stelle (wieder-) besetzt werden soll. Frau Müller nimmt das erstellte Anforderungsprofil als Grundlage und benennt die zukünftigen Aufgaben des/der Stelleninhabers/-in. Welche Fähigkeiten, Fertigkeiten erwartet Frau Müller und welche Qualifikationen sollen nachgewiesen werden?

     Nun beschreibt sie kurz den Arbeitskontext für die Stellenbeschreibung:

    Wer ist der Träger? Welche Struktur hat die Einrichtung? Welche pädagogische Ausrichtung? Gehört die Kita zu einem größeren Verbund? (bedeutet: sind interne Wechsel oder Aufstiege hier auch möglich?) Welche Gruppenstärke gibt es? Welche pädagogischen Schwerpunkte erwartet die neue Kraft? Welche Kinder werden betreut? Kita-Plus? Welche Ausbildung, welche weiteren Qualifizierungen erwartet Frau Müller? Welche Erfahrungen in welchen Bereichen sollen die zukünftigen Mitarbeitenden haben? Wie sind die Öffnungszeiten? Arbeit in fester Gruppe oder als Springer? Geschlossenes, teiloffenes oder offenes Konzept der Kita? Springer – Tätigkeit, Sprachfachkraft, Integrationsfachkraft, interkulturelle Fachkraft, etc.? Gehaltsangabe? Weihnachtsgeld? Etc. Fortbildungsmöglichkeiten? Befristete oder unbefristete Stelle? Wann sind Entfristungen möglich?

    Frau Müller erläutert noch den Bewerbungsvorgang, nennt eine Kontaktperson mit Namen, Telefonnummer, E-Mail. Sie schreibt noch, ob sie die Bewerbungen als online – Bewerbung oder per Post erhalten möchte. Wann ist der Bewerbungsschluss? Hospitation in der Kita möglich? Wann soll die neue Stelle besetzt werden?

    Mit der Beantwortung dieser Fragen hat Frau Müller jetzt sowohl eine Vorlage für die Stellenausschreibung als auch gleichzeitig schon die Grundlage für die Stellenbeschreibung.

    3. Die Bewerberauswahl:

    Nach Ablauf der Bewerbungsfrist wertet Frau Müller die Bewerbungen systematisch aus – zunächst schließt sie alle offensichtlich ungeeigneten Bewerber*Innen aus, wenn z.B. wesentliche Anforderungen (Ausbildungsabschlüsse, Erfahrungen, Qualifizierungen, etc.) offensichtlich nicht erfüllt werden). Dann bestimmt sie für alle übrigen Bewerber*Innen, inwieweit die einzelnen Merkmale des Anforderungsprofils erfüllt werden. Frau Müller versieht jedes Merkmal mit einem Erfüllungsfaktor:

    Erfüllfaktor 1: BW hat Defizite, deren Ausgleich voraussichtlich mehr als 6 Monate dauert

    Erfüllfaktor 2: BW hat Defizite, für deren Ausgleich vermutlich weniger als 6 Monate erforderlich sind

    Erfüllfaktor 3: BW erfüllt die Anforderungen!

    Erfüllfaktor 4: BW erfüllt die Anforderungen in hervorragender Weise!

    Nun multipliziert Frau Müller den Erwartungsgrad aus dem Anforderungsprofil mit dem Erfüllungsgrad – dann erhält sie einen vergleichenden Überblick über die Qualifikationen und Fähigkeiten der verschiedenen Bewerber. Danach bildet sie 3 Gruppen:

    • Wer wird in jedem Fall zum Gespräch eingeladen?
    • Wer kommt auf die Nachrückerliste?
    • Wen lädt Frau Müller nicht ein?!

    4.  Das Bewerbungsgespräch:

    Idee: 1. Bewerbungsgespräch – Einladung zur Hospitation – 2. Gespräch zur endgültigen Bewerberauswahl 

    Ziel: persönlicher Eindruck, fehlende Informationen zur Person, Qualifikationen ergänzen und überprüfen, schauen & fühlen, ob der Bewerber/ die Bewerberin auch zum Team passt.

    Idee: Zwischen dem ersten und zweiten Bewerbungsgespräch das Angebot einer Hospitation in Aussicht stellen. Vorteil: Frau Müller erfährt schon etwas über das Engagement des Bewerbers, über die Art und Weise des Arbeitseinsatzes und das Team kann schauen, ob die „Chemie in der Zusammenarbeit“ passt.

    Die endgültige Entscheidung über die Einstellung wird dann idealerweise nach der Hospitation in der Kita und dem 2. Gespräch getroffen. Das Kennenlernen künftiger Kolleg*Innen und des zukünftigen Arbeitsplatzes ist für beide Seiten wichtig bei der Entscheidungsfindung – vorschnelle, falsche Entscheidungen können so beidseitig vermieden werden.

    5. Die Probezeit nutzen & die Einarbeitung sichern:

     a) Einführung:

    (Kreatives) Begrüßungsschreiben vor Start in den neuen Job & Begrüßungsstrauß als Willkommensgruß

    Frau Müller stellt die neuen Mitarbeitenden dem Team nochmals vor! Die neuen Kolleg*Innen erhalten Informationen zur Struktur der Kita, Organigramm, Leitgedanke, Telefonliste, das pädagogische Konzept, einen eigenen Schrank und ein eigenes Postfach, bereits beschriftet!

    b)  Systematische Einarbeitung:

    Vieles, was für Kita-Mitarbeitende selbstverständlich ist, ist für die neuen Mitarbeitenden vielleicht ein großes Rätsel. Es hilft also, in der Einarbeitungszeit, auch andere Kita – Bereiche über den eigenen Arbeitsbereich hinaus, kennen zu lernen. Das ermöglicht den neuen Mitarbeitenden, die eigene Arbeit in den Gesamtkontext Kita einzuordnen. Das Bild des Großen & Ganzen erklärt oft einzelne Teilarbeitsbereiche der einzelnen Mitarbeitenden.

    c)  Checkliste „Einarbeitung“!

    • Was müssen Sie als Leitung bis wann beschaffen und mit wem klären? (Schlüssel, Namensschild, aktuelle Adressenliste, etc.)
    • Wer muss informiert werden? Kollegen, Eltern, Personalabteilung, Betriebsrat, Vorgesetzte, etc.
    • Wer übernimmt welche Aufgabe bei der Einarbeitung (Patin/ Pate, Kontakt zum/ zur vorherigen Stelleninhaber/in, Mentor, etc.)
    • Einarbeitungsplan erstellen!
    • Termin für Feedback – Gespräche vereinbaren!

    d)  Paten/ Patin oder Mentor/ Mentorin zur Unterstützung:

    Den neuen Kolleg*Innen einen „alten, erfahrenen Hasen“ zur Seite stellen. Pate/ Patin informiert über die geschriebenen & ungeschriebenen Kita – Gesetze. Wie laufen Geburtstage? Wer verwaltet die Kaffee – Kasse? Essen die Erzieher*Innen mit den Kindern? Müssen sie Kostgeld bezahlen? Uvm.

    e) Feedback – Gespräche

    Die Einarbeitungszeit ist gleich der Probezeit – diese sollte natürlich nicht ungenutzt verstreichen. Alle 6-8 Wochen terminiert sich Frau Müller also ein Feedback – Gespräch mit jeder neuen Mitarbeitenden. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der/des  neuen Kolleg*In.

    Wo gibt es vielleicht Probleme und wie lassen sich diese beheben? Frau Müller dokumentiert den Stand der Einarbeitung mit dem aufgestellten Einarbeitungsplan.

    Das Fazit:

    Der Aufwand von der Stellenausschreibung, über die Bewerberauswahl, der gezielten Einarbeitung, den Feedback-Gesprächen wirkt zunächst sehr hoch, aber: am Ende treffen Sie so eine fundierte Entscheidung für das richtige, neue Teammitglied in Ihrer Kita!

    Ein neues Teammitglied, welches sich gut eingearbeitet fühlt, welches Antworten auf alle Fragen erhalten hat, sich wertgeschätzt und ernstgenommen fühlt – wird länger in Ihrer Kita arbeiten wollen und bleibt auch bei kontinuierlicher Ansprache, Feedback und Förderung ein zuverlässiges Teammitglied über Jahre. Die fokussierte Personalauswahl, die durchdachte Einarbeitung und die respektvolle Einbindung in das bestehende Team sind Garanten für eine lange „Verweildauer“ der Mitarbeitenden in Ihrer Einrichtung. Also: besser die Zeit zu Beginn der Neu-Einstellungen investieren, als im Nachhinein mit den Folgen von Fehlbesetzungen und neuen Auswahlprozessen weiterer Bewerber ein Vielfaches an kostbarer (Arbeits-) Zeit verschwenden! Die Zeitinvestition in die richtige Auswahl und die produktive Einarbeitung neuer Mitarbeitender wird sich bezahlt machen! Garantiert.

    Literatur – Tipps:

    1. „Neue Mitarbeiter erfolgreich einarbeiten!“

    Sabine Engelhardt – Pfister, Kohlhammer – Verlag, 16,-€

    1. „Die ersten 100 Tage: Mitarbeiter schnell und erfolgreich einarbeiten!“

    Thea Heusler, Kita Praxishilfen, Carl Link,                 19,95€

    … in unserem KITA- Team!